Amtsgericht Bocholt: Unterschied zwischen den Versionen
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* [[Mairie Bocholt (Kreis Borken)|Mairie Bocholt]] im [[Friedensgericht (Kanton)|Friedensgericht 1813]] [[Kanton Bocholt]] <ref>'''Quelle:''' Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.</ref> | * [[Mairie Bocholt (Kreis Borken)|Mairie Bocholt]] im [[Friedensgericht (Kanton)|Friedensgericht 1813]] [[Kanton Bocholt]] <ref>'''Quelle:''' Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.</ref> | ||
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'''Gerichtsbezirk 1823:''' Die Städte Anholt, Werth, Bocholt und die Kirchspiele Bocholt, Rhede und Dingden. | '''Gerichtsbezirk 1823:''' Die Städte Anholt, Werth, Bocholt und die Kirchspiele Bocholt, Rhede und Dingden. | ||
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** 1823 Justizkommissar Hr. Raven | ** 1823 Justizkommissar Hr. Raven | ||
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Im Jahre '''1879 erhielt Bocholt ein eigenes Amtsgericht'''. Dieses war mehr schlecht als recht im städtischen Rathaus untergebracht. Nach langen und schwierigen Vorhandlungen konnte ein justizeigener Neubau errichtet worden, der im Jahre 1911 bezogen wurde. | Im Jahre '''1879 erhielt Bocholt ein eigenes Amtsgericht'''. Dieses war mehr schlecht als recht im städtischen Rathaus untergebracht. Nach langen und schwierigen Vorhandlungen konnte ein justizeigener Neubau errichtet worden, der im Jahre 1911 bezogen wurde. | ||
Durch den Luftangriff am 22. 03.1945 wurden Amtsgericht und Gefängnis schwer beschädigt. Vom Amtsgerichtsgebäude, brannte das Dach ab, auch Kassenraum und eine Geschäftsstelle | Durch den Luftangriff am 22. 03.1945 wurden Amtsgericht und Gefängnis schwer beschädigt. Vom Amtsgerichtsgebäude, brannte das Dach ab, auch Kassenraum und eine Geschäftsstelle brannten aus. Vom Gefängnis brannten die Dienstwohnung des Hauptwachtmeisters und die Gefängniskammer aus. Schon im Mai 1945 wurde mit den Aufräumungsarbeiten begonnen, Im Januar 1946 war das Dach wieder dicht; die weitere Wiederherstellung konnte im Jahre 1947 zu Ende geführt werden. | ||
Für die Unterbringung der detached Strafkammer und der Zweigstelle der Staatsanwaltschaft in Münster sowie eines Teiles des Amtsgerichts wurden vom Juli 1956 ab Räume in dem Hause Hebberlingstrasse angemietet. | Für die Unterbringung der detached Strafkammer und der Zweigstelle der Staatsanwaltschaft in Münster sowie eines Teiles des Amtsgerichts wurden vom Juli 1956 ab Räume in dem Hause Hebberlingstrasse angemietet. | ||
Aktuelle Version vom 3. September 2023, 18:18 Uhr
Amtsgericht Bocholt, Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.
Historische Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Bocholt (historisch) > Bocholt > Amtsgericht Bocholt
Zeitschiene vor 1803
Früheres Gerichtswesen (Fürstbistum Münster)
Vor Beendigung der Landesherrschaft des Fürstbistums Münster führte die Regierung die Oberaufsicht über sämtliche Untergerichte durch Beamte der Oberaufsicht. Die Untergerichte waren teilweise im fürstlichen Besitz, teilweise Privatgerichte des Domkapitels, anderer Kooperationen, Städte oder Gutsbesitzer.
Übersicht der Jurisdiktion
Über die Gerichtsherren, Gerichtsbezirke und Orte, wo sich die Gerichtsakten 1864 befanden, verhält sich nachstehende Übersicht:
Lfd. Nr. |
Bezeichnung des Gerichtes |
Gerichtsherr | Gerichtsbezirk | Ablageort Aktenarchiv |
03 | Gericht Anholt | Herrschaft Anholt Fürst von Salm-Salm |
Stadt mit Feldmark Anholt mit den Bauerschaften Dwarsefeld, Hanerfeld, Breels, Regnit | größtenteils Bocholt [1] |
11 | Stadt- und Landgericht Bocholt | Landesherr Fürstbistum Münster |
Stadt und Kirchspiel Bocholt und Bauerschaften Biemenhorst, Hemden, Herzebocholt, Holtwickl, Liedern , Lowick, Spork, Mussum, Suderwick, Stenern Dorf Dingden und Bauerschaften Dorf, Nordbrock, Berg und Lankern Dorf Rhede und Bauerschaften Altrhede, Büngern, Krommert, Vardingholt und Krechting |
größtenteils Bocholt |
Landes- und standesherrliche gesetzliche Grundlagen
Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind
Zeitschiene nach 1802
Französische Zeit
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
Preußische Gerichtsbarkeit
Preußisches Provinzialrecht
- Provinzialrecht des Fürstenthums Münster und ehemaliger Besitzungen der Standesherren, imgleichen der Grafschaft Steinfurt und der Herrschaften Anholt und Gehmen[3]
Land- und Stadtgericht Bocholt
Im Jahre 1815 erhielt Bocholt ein Land- und Stadtgericht. Dies und das Gefängnis waren untergebracht im städtischen Rathaus, in dem in den 30er Jahren ein Teil auf unbestimmte Zeit an die Justizverwaltung vormietet wurde.
Gerichtsbezirk 1823: Die Städte Anholt, Werth, Bocholt und die Kirchspiele Bocholt, Rhede und Dingden.
- Besetzung 1823
- Land- u. Stadtrichter Hr. von Bostel
- Assessor Hr. Herding
- Assessor Hr. Steiner
- 1823 Aktuar Hr. Reigers
- 1823 Aktuar Hr. Sarasin
- 1823 Rendant Hr. Schlüter
- 1823 Kalkulator und Kanzlist Hr. Volmer
- 1823 Kanzlist Hr. Schmölders
- 1823 Kanzlist Hr. van Steldern.
- 1823 Justizkommissar Hr. Raven
- 1823 Justizkommissar Hr. Grone
Besetzungen
- Direktor: von Bostel (1815-1838)
- Direktor: Callenberg (1839-1849
- Land- und Stadtrichter: Ass. Herding (1815-1830)
- Land- und Stadtrichter: Ass. Woldering (1815-1819)
- Land- und Stadtrichter: Steiner (1819-1849)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Wintersbach (1831-1838)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Schmidt (1838-1844)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Windhorst (1838-1843)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Braunstein (1843-1849)
- Land- und Stadtrichter: OLGAss. Wernekinck (1844-1849)
Kreisgerichtskommission Bocholt
Im Jahre 1849 wurde das Gericht in Bocholt aufgelöst und mit 2 Gerichtskommissionen dem Kreisgericht Borken, ab 1876 mit 1 Kommission dem Kreisgericht Coesfeld angegliedert. Die Geschäftsräume wurden von der Stadt für eine Miete von 105 Talern zur Verfügung gestellt. Das Gefängnis war fiskalisches Eigentum.
- Kreisrichter: Steiner (1849-1867)
- Kreisrichter: Wernekinck (1849-1858)
- Kreisrichter: Sarazin, Mitgl. d. Abg. H. (1859-1875)
- Kreisrichter: Knappmeyer (1867-1879)
Ahaus | Ahlen | Beckum | Bocholt | Borken | Coesfeld | Dülmen | Gronau | Ibbenbüren | Lüdinghausen | Münster | Rheine | Steinfurt | Tecklenburg | Warendorf
Amtsgericht Bocholt
Im Jahre 1879 erhielt Bocholt ein eigenes Amtsgericht. Dieses war mehr schlecht als recht im städtischen Rathaus untergebracht. Nach langen und schwierigen Vorhandlungen konnte ein justizeigener Neubau errichtet worden, der im Jahre 1911 bezogen wurde.
Durch den Luftangriff am 22. 03.1945 wurden Amtsgericht und Gefängnis schwer beschädigt. Vom Amtsgerichtsgebäude, brannte das Dach ab, auch Kassenraum und eine Geschäftsstelle brannten aus. Vom Gefängnis brannten die Dienstwohnung des Hauptwachtmeisters und die Gefängniskammer aus. Schon im Mai 1945 wurde mit den Aufräumungsarbeiten begonnen, Im Januar 1946 war das Dach wieder dicht; die weitere Wiederherstellung konnte im Jahre 1947 zu Ende geführt werden. Für die Unterbringung der detached Strafkammer und der Zweigstelle der Staatsanwaltschaft in Münster sowie eines Teiles des Amtsgerichts wurden vom Juli 1956 ab Räume in dem Hause Hebberlingstrasse angemietet.
Gerichtstage wurden in Anholt abgehalten. [4]
- Direktor: Willebrand (1938-1953)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Müller (1879-1886)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Engelkamp (1879-1894)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Herm. Predeek (1886-1893)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Jos. Schulte (1893-1899)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Thomee (1894-1896)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wilh. Wagner (1896-1905)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Combrinck (1899-1904)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Ataedeler (1904-1926)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Müller (1905-1933)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Joerling (1906-1938)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Weglau (1927-1939)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Pfänder (1933-1939)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Jeske (1939-1943)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: dr. arnd (1939-1949)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Köhlau (1944-1946)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wülfing (1949-?)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Harberding (1950-?)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Reher gt. Preun (1950-?)
- Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Gürlich (1951-?)
Archiv
- Fürstbistum Münster, Gerichte Akten, Bestandsgeschichte:
- Inhalt: Gericht Bocholt 1795-1849 (23)
- Land- und Stadtgericht Bocholt, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1815-1849; Umfang : 633 Akten (25 Kartons), Findbücher Q 314 (Land- und Stadtgericht) und Q 304t (Testamente).
- Kreisgerichtsdeputation Bocholt - Testamente, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1849-1879; Inhalt : Testamente. Umfang : 441 Testamente (11 Kartons), Findbuch Q 409t.
- Amtsgericht Bocholt Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1822-1998; Umfang : 11.825 Akten (811 Kartons), Findmittel Q 510 (Amtsgericht), Q 510t (Testamente), Q 510g (Grundakten). Teilweise unverzeichnet.
- Literatur : Unser Bocholt, Heft 4 (1979), S. 3ff.
- Laufzeit: 1822-1998; Umfang : 11.825 Akten (811 Kartons), Findmittel Q 510 (Amtsgericht), Q 510t (Testamente), Q 510g (Grundakten). Teilweise unverzeichnet.
Grundbücher
- Grundbuchamt Bocholt: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Olfers, Clemens A. von: Beiträge zur Geschichte der Verfaßung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster (1848)
- ↑ Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.
- ↑ Quelle: Schlüter, Clemens August Provinzialrecht des Fürstenthums Münster...- (Leipzig 1829)
- ↑ Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
Weblinks
- Artikel Amtsgericht Bocholt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Offizielle Webseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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