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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:38 Uhr
Liepgiriai ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Liepgiriai (Begriffsklärung). |
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Friedrichsgnade
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Friedrichsgnade
Einleitung
Friedrichsgnade, 1785 Löbgirren, Kreis Memel, Ostpreußen
- Lit. Namen: Jokubinė[1], Jokubine, Liepgiriai[2]
Name
Der Name Löggirren weist auf einen Lindenwald.
- prußisch "leipo, lipe" = Linde
- schalauischer Dialekt um Tilsit-Ragnit: "lepa = liepa" = Linde
- preußisch-litauisch "giria" = Wald
- litauisch "girenas" = Waldbewohner
Politische Einteilung
- 1833 Friedrichsgnade, 1 1/4 Meile nordöstlich der Stadt Memel, in Mittelboden, ein Erbpachtsvorwerk mit 11 Einwohnern, das dem Kreishospital gehört[3]
- 1940 ist Friedrichsgnade ein Gut in der Gemeinde Bajohren.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Friedrichsgnade gehörte 1912 zum Kirchspiel Plicken, vor 1891 (1888) allerdings zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Friedrichsgnade gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Friedrichsgnade gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.
Bewohner
Geschichte
Es wurde als ehemaliges Dienstland des abgesetzten Landkämmerers Wulff oder Wolff in Crottingen durch Königl. Cabinetsordre v. 26. Dezember 1701 dem Friedrichshospital zu Memel verliehen und erhielt daher seinen Namen. Am 28. Dezember 1713 pachtet es vom Hospital Christoph Klein auf sechs Jahre. Es war in schlechtem Zustande; die Dächer der Scheunen und Ställe waren abgedeckt, die Zäune abgebrochen, das Wäldchen durch Holzdiebe gelichtet. Das nöthige Holz zu Feuerung, Zäunen etc. darf er aus dem Hospitalwäldchen nehmen; zur Bearbeitung des Ackers und zu Hofdiensten werden die Berahmungsdörfchen Kaitinnen und Pluzen angewiesen. Ihr Scharwerk bestand in einem Tage wöchentlich von Michael bis Ostern und zwei Tagen wöchentlich von Ostern bis Michael, entweder zu Fuß oder mit Angespann. Die Größe des Gutes betrug fünf Hufen 2 Mo. 150 Ru. kulmisch im Jahre 1756. – Am 26. Dezember 1756 erhielt es als Erbpachtgut gegen einen Zins von 60 Thlr. jährlich Gottfried Meyer, dann der Hauptmann a. D. Friedrich Ernst v. Korff, früher beim Regt. v. Puttkammer, welcher, 56 Jahre alt, am 26. September 1774 starb. Ihm folgte im Besitz Christian Friedrich v. Stempel, welcher 1790 starb. Seine Wittwe Louise, geb. v. Mirbach, verkaufte es 21. Februar 1791 an Controlleur Martin Sommer. – Am 13. März 1856 kauften es der Gutsbesitzer und Dr. med. Friedrich Julius Morgen auf Clemmenhof und seine Gemahlin Henriette Auguste, geb. Simpson für 19 500 Thlr. Ihm folgte 10. November 1865 sein Sohn Friedrich Ludwig Morgen, diesem Hugo v. Dreßler 3. Mai 1883, 17. Februar 1913 Walther Karl v. Schulze. [4]
- Der Begriff „kölmisch“ bezieht sich auf die Stadt Kulm:
Kulmische Handfeste heißt die 1233 erlassene Verfassung des Ordenslandes Preußen, durch die Rechte und Freiheiten der neuen Gemeinden gesichert wurden. Grundlage war das Magdeburgische Stadtrecht. Der Orden behielt die Monopole auf Salz, Gold, Silber, See, Jagd und Fischerei.
Das kulmische Recht galt überall außer in großen Städten wie Elbing, Braunsberg, Frauenburg, Memel, wo lübisches Recht nach der Stadt Lübeck galt.
Bauern -meist Deutsche-, die nach kulmischem Recht eingestuft waren, hießen Kölmer oder Cölmer. Ihre Besitzungen wurden „kölmisch“ genannt. Aus den Kölmern ging später die Schicht der Gutsherren hervor. Das kölmische Recht war besser als das magdeburgische. Einheimische Prußen und zugewanderte Szameiten und Litauer wurden nach dem schlechteren preußischen Recht eingestuft, aber es war immerhin eine Rechtsgrundlage, auf die man sich verlassen konnte. Deshalb zog es auch viele Flüchtlinge aus Polnisch-Litauen an, die dort unter der Willkürherrschaft des Adels zu leiden hatten. Obwohl sie von ihrer Obrigkeit zurückgefordert wurden, behielten die Ordensleute sie meist unter ihrem Schutz.
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 10.10.1944 bis zum 12.10.1944[5]
Am 10.10.1944 fiel :
- Pfalzgraf, Rudibert *30.10.1919 in Mannheim, Unteroffizier
Am 11.10.1944 fiel :
- Bansen, Otto *21.06.1909 in Fankfurt/ Oder, Unteroffizier
Am 12.10.1944 fiel :
- Krüger, Egon *28.07.1924 in Wesselburren, Gefreiter
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Verschiedenes
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>FRIADEKO05OS</gov>
Quellen
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Die preußische Monarchie, topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt, 1833
- ↑ SEMBRITZKI, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.56-57.
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an