Anholt (Isselburg): Unterschied zwischen den Versionen
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===Familienname=== | |||
„Stephanus de Ane¬halte" 1234. | |||
==Landschaftslage== | |||
Stand 1954: Anholt liegt 13 km westlich von Bocholt im nieder¬rheinischen Tiefland und mit dem Ortskern 16 bis 20 m hoch auf dem erhöhten trockenen (nördlichen) Ufer der Issel (rheinische Niederterrasse) zwischen einzelnen Dünen inmitten einer sonst weithin von flachen Überschwemmungsweiden und nur vereinzelten trocken-sandigen zum Teil waldbedeckten Platten und niedrigen Aufragun¬gen gebildeten Landschaft der Issel (Ijssel)- Ebene. Die Stadt liegt an der äußersten Westecke des Keises Borken in einem kleinen sich in die [[Niederlande]] hineinschiebenden Zipfel des Bundesgebiets und ist im Westen, Norden und Nordosten nur 1-3 km von der niederländischen Grenze entfernt. 3 km südöstlich das 1954 zum Landesteil [[Nordrhein]] gehörige kleine Städtchen [[Isselburg]]. | |||
==Ortschaftsursprung== | |||
Der Ort verdankt seine Entstehung der Burg Anholt, die die Herren von Zuylen im 12. Jhdt. er¬bauten. | |||
==Stadtgründung== | |||
Ritter Stephan von Zuylen überließ 1347 den Bewohnern Anholts ihre Hofstätten zum erblichen Eigentum; dieses Statut erweiterte Diet¬rich von Zuylen 1349 durch ein ausführliches Stadtrecht. | |||
==Stadt als Siedlung== | |||
===Bauliche Entwicklung=== | |||
Stand 1954: Erste planmäßige Siedlung an der Schloßstraße und am Markt in Anlehnung an die 1313 zuerst genannte Burg. Der Markt, Erweite¬rung der Hauptstraße und Kreuzung zweier Stra¬ßen, ist baulicher Mittelpunkt der Stadt. Schon vor 1347 Plankenzaun mit Graben, Ende 14. Jhdts. Steinmauer mit Wehrtürmen. Clever oder Stein¬tor im Westen, später Zutor genannt (Clefsche poirt, Steenport, Toporte), Kirch- oder Markttor im Osten (Kerkporte), Blockhaustor (Blockhuysport) im Süden, Ellipsenform, 250 x 150 m. 1498 Verstärkung und Erweiterung der Befestigungen. Wall 1954 noch erhal¬ten. Niederlegung der Stadtmauer und Tore Mitte 19. Jhdts. Stadterweiterung 2. Hälfte 18. Jhdts. | |||
===Gebäude=== | |||
Stand 1954: Das Schloß, eine Wasserburg mit 2 Hofan¬lagen auf 2 getrennten Inseln, mit umfangrei¬chem Schloßgarten aus dem 18. Jhdt., in seinen ältesten Teilen wohl im 12. Jhdt. entstanden; bis zum 16. Jhdt. allmählich ausgebaut; ab 1698 durch Thomas Thomas umgebaut und erweitert. Gruft¬kapelle 1690. Älteste Kirche (Bredenasle) 1313 erwähnt, abgebrochen 1501. Stadtkirche aus romanischer Zeit, Entstehung unbekannt, vergrößert 1451, Kapellenanbau 1473, umfangreiche Reparatur 1781, abgebrochen 1862. Neue romanische Kirche 1851 bis 1862 erbaut. Rathaus 1567 vollendet, verän¬dert 1795 und 1843. Neue Volksschule 1913. | |||
===Brände=== | |||
Stadtbrand März 1510, Juni 1512, April 1593, Juni 1600. | |||
===Zerstörungen 2. Weltkrieg=== | |||
Schwere Zerstörung im Frühjahr 1945 durch Luftangriffe und Artilleriebeschuß. Westlicher Teil der Innenstadt vernichtet. Schloß getroffen. Kirchtürme gesprengt. Von insgesamt 457 Ge¬bäuden nur 6 verschont, 189 völlig zerstört, 262 beschädigt. 75 % des Stadtgebiets zerstört. Um¬fassende Neuplanung der Straßenführung unter Bereinigung und Neuaufteilung der Baublöcke in der Altstadt. | |||
==Bevölkerung== | |||
===Ältere Einwohnerzahlen=== | |||
Um 1500 etwa 150 „Feuerstellen", was einer Bevölkerung von 900 bis; 1000 Seelen entspricht. Bürger und „Inwohner." Bevölkerung niedersächsisch mit rheinfränkischem Einschlag. Niederländische Zuwanderung, besonders 1795. | |||
===Seuchen=== | |||
Pest 1512, 1588. | |||
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]=== | |||
* Kirchenbücher: Kath. seit 1627. | |||
* Bürgerregister 1812 und 1830. | |||
==== Abschriften der Mormonen ==== | |||
* [[Anholt (Isselburg)/Batchnummern]] | |||
====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]==== | |||
* 1812-1813 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote | |||
* 1831-1874 (ev., Gerichtsbezirk Bocholt, siehe vauch Bocholt u. Suderwick) Geburten, Heiraten, Tote | |||
* 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote | |||
* 1815-1817 (Juden, Vorsteher) Geburten, Heiraten, Tote | |||
* 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote | |||
* 1822-1847 (Juden, Gemeinde) Geburten, Heiraten, Tote | |||
===Berühmte Personen=== | |||
* Johann Jakob Graf von Bronckhorst-Ba¬tenburg, der „Graf von Anholt", kaiserlicher Feldmarschall im 30jährigen Krieg, * Moyland 12.02.1582, + Freiburg i. Br. 19.10.1630. | |||
* Carl Theodor Otto Fürst zu Salm, kaiserlicher Feldmarschall, Vorsitzender des kaiserlichen Konferenzrates, * Anholt 27.07.1645, + Aachen 10.11.1710. | |||
* Adolf Donders, Dompropst und Domprediger in Mün¬ster, * Anholt 15.03.1877, + Langenhorst 09.08.1944. | |||
===Jüngere Einwohnerzahlen=== | |||
1818:1.718 Einwohner (E.), 1827: 1.639 E., 1843:1.939 E., 1858: 1.854 E., 1871: 1.715 E., 1885: 1.856 E., 1895: 1.857 E., 1905: 1.734 E., 1919: 1.849 E., 1925: 1.836 E., 1933: 1.883 E., 1939: 2.017 E., 1946: 2.012 E., 1950: 2.242 E. (Im eigentlichen Stadtkern nur 1.270 Einwohner). | |||
=== | ==[[Sprache]]== | ||
Die [[niederdeutsch|niederdeutsche]] [[Mundart]] als Amtssprache bis 17. Jhdt. Die Mundart um 1954 gehört in den niedersächsischen Grenzraum Essen- Gronau, der niederländische, [[westfälisch|westfälische]] und nördliche Züge in eigenartiger Weise mischt. Die Mundart ist hier 1954 noch im ganzen fest, weil man sie im Verkehr mit den Niederländern gebrauchen muß. Kennzeichen: ge¬broken, gebrochen', ej ,du', ouh ‚euch', meihen, (sie) mähen'. | |||
==Wappen == | |||
[[Bild:Anholt-wappen.jpg|thumb|100px|Wappen der Stadt Anholt (Isselburg)]] | |||
Das Wappen der Stadt Anholt zeigt bis zur Eingemeindung nach Isselburg 1975 in rotem Schilde zwei übereinander stehende silberne Maueranker und weist damit auf die Herren von Zuylen zurück. Ihr volles Wappen, das die Herrschaft Anholt im zweiten Feld des Landkreiswappens bis 1975 vertrat, wurde bei der Uebernahme durch die Stadt um den dritten Maueranker vermindert. In einem städtischen Siegel sind die beiden Maueranker zum ersten Mal 1433 bezeugt. Als Wappen lassen sie sich zuerst an einer Steinplastik am Anholter Rathaus aus dem Jahre 1579 nachweisen. | |||
====[[Bürgerrecht|Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch]]==== | ====[[Bürgerrecht|Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch]]==== | ||
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=== Genealogische Quellen === | === Genealogische Quellen === | ||
==Archiv== | ==Archiv== |
Version vom 21. Februar 2009, 16:48 Uhr
Anholt (Isselburg), Ortsteil von Isselburg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Isselburg >Anholt (Isselburg)
Früherwähnung
Familienname
„Stephanus de Ane¬halte" 1234.
Landschaftslage
Stand 1954: Anholt liegt 13 km westlich von Bocholt im nieder¬rheinischen Tiefland und mit dem Ortskern 16 bis 20 m hoch auf dem erhöhten trockenen (nördlichen) Ufer der Issel (rheinische Niederterrasse) zwischen einzelnen Dünen inmitten einer sonst weithin von flachen Überschwemmungsweiden und nur vereinzelten trocken-sandigen zum Teil waldbedeckten Platten und niedrigen Aufragun¬gen gebildeten Landschaft der Issel (Ijssel)- Ebene. Die Stadt liegt an der äußersten Westecke des Keises Borken in einem kleinen sich in die Niederlande hineinschiebenden Zipfel des Bundesgebiets und ist im Westen, Norden und Nordosten nur 1-3 km von der niederländischen Grenze entfernt. 3 km südöstlich das 1954 zum Landesteil Nordrhein gehörige kleine Städtchen Isselburg.
Ortschaftsursprung
Der Ort verdankt seine Entstehung der Burg Anholt, die die Herren von Zuylen im 12. Jhdt. er¬bauten.
Stadtgründung
Ritter Stephan von Zuylen überließ 1347 den Bewohnern Anholts ihre Hofstätten zum erblichen Eigentum; dieses Statut erweiterte Diet¬rich von Zuylen 1349 durch ein ausführliches Stadtrecht.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Stand 1954: Erste planmäßige Siedlung an der Schloßstraße und am Markt in Anlehnung an die 1313 zuerst genannte Burg. Der Markt, Erweite¬rung der Hauptstraße und Kreuzung zweier Stra¬ßen, ist baulicher Mittelpunkt der Stadt. Schon vor 1347 Plankenzaun mit Graben, Ende 14. Jhdts. Steinmauer mit Wehrtürmen. Clever oder Stein¬tor im Westen, später Zutor genannt (Clefsche poirt, Steenport, Toporte), Kirch- oder Markttor im Osten (Kerkporte), Blockhaustor (Blockhuysport) im Süden, Ellipsenform, 250 x 150 m. 1498 Verstärkung und Erweiterung der Befestigungen. Wall 1954 noch erhal¬ten. Niederlegung der Stadtmauer und Tore Mitte 19. Jhdts. Stadterweiterung 2. Hälfte 18. Jhdts.
Gebäude
Stand 1954: Das Schloß, eine Wasserburg mit 2 Hofan¬lagen auf 2 getrennten Inseln, mit umfangrei¬chem Schloßgarten aus dem 18. Jhdt., in seinen ältesten Teilen wohl im 12. Jhdt. entstanden; bis zum 16. Jhdt. allmählich ausgebaut; ab 1698 durch Thomas Thomas umgebaut und erweitert. Gruft¬kapelle 1690. Älteste Kirche (Bredenasle) 1313 erwähnt, abgebrochen 1501. Stadtkirche aus romanischer Zeit, Entstehung unbekannt, vergrößert 1451, Kapellenanbau 1473, umfangreiche Reparatur 1781, abgebrochen 1862. Neue romanische Kirche 1851 bis 1862 erbaut. Rathaus 1567 vollendet, verän¬dert 1795 und 1843. Neue Volksschule 1913.
Brände
Stadtbrand März 1510, Juni 1512, April 1593, Juni 1600.
Zerstörungen 2. Weltkrieg
Schwere Zerstörung im Frühjahr 1945 durch Luftangriffe und Artilleriebeschuß. Westlicher Teil der Innenstadt vernichtet. Schloß getroffen. Kirchtürme gesprengt. Von insgesamt 457 Ge¬bäuden nur 6 verschont, 189 völlig zerstört, 262 beschädigt. 75 % des Stadtgebiets zerstört. Um¬fassende Neuplanung der Straßenführung unter Bereinigung und Neuaufteilung der Baublöcke in der Altstadt.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
Um 1500 etwa 150 „Feuerstellen", was einer Bevölkerung von 900 bis; 1000 Seelen entspricht. Bürger und „Inwohner." Bevölkerung niedersächsisch mit rheinfränkischem Einschlag. Niederländische Zuwanderung, besonders 1795.
Seuchen
Pest 1512, 1588.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: Kath. seit 1627.
- Bürgerregister 1812 und 1830.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1812-1813 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1831-1874 (ev., Gerichtsbezirk Bocholt, siehe vauch Bocholt u. Suderwick) Geburten, Heiraten, Tote
- 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1815-1817 (Juden, Vorsteher) Geburten, Heiraten, Tote
- 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
- 1822-1847 (Juden, Gemeinde) Geburten, Heiraten, Tote
Berühmte Personen
- Johann Jakob Graf von Bronckhorst-Ba¬tenburg, der „Graf von Anholt", kaiserlicher Feldmarschall im 30jährigen Krieg, * Moyland 12.02.1582, + Freiburg i. Br. 19.10.1630.
- Carl Theodor Otto Fürst zu Salm, kaiserlicher Feldmarschall, Vorsitzender des kaiserlichen Konferenzrates, * Anholt 27.07.1645, + Aachen 10.11.1710.
- Adolf Donders, Dompropst und Domprediger in Mün¬ster, * Anholt 15.03.1877, + Langenhorst 09.08.1944.
Jüngere Einwohnerzahlen
1818:1.718 Einwohner (E.), 1827: 1.639 E., 1843:1.939 E., 1858: 1.854 E., 1871: 1.715 E., 1885: 1.856 E., 1895: 1.857 E., 1905: 1.734 E., 1919: 1.849 E., 1925: 1.836 E., 1933: 1.883 E., 1939: 2.017 E., 1946: 2.012 E., 1950: 2.242 E. (Im eigentlichen Stadtkern nur 1.270 Einwohner).
Sprache
Die niederdeutsche Mundart als Amtssprache bis 17. Jhdt. Die Mundart um 1954 gehört in den niedersächsischen Grenzraum Essen- Gronau, der niederländische, westfälische und nördliche Züge in eigenartiger Weise mischt. Die Mundart ist hier 1954 noch im ganzen fest, weil man sie im Verkehr mit den Niederländern gebrauchen muß. Kennzeichen: ge¬broken, gebrochen', ej ,du', ouh ‚euch', meihen, (sie) mähen'.
Wappen
Das Wappen der Stadt Anholt zeigt bis zur Eingemeindung nach Isselburg 1975 in rotem Schilde zwei übereinander stehende silberne Maueranker und weist damit auf die Herren von Zuylen zurück. Ihr volles Wappen, das die Herrschaft Anholt im zweiten Feld des Landkreiswappens bis 1975 vertrat, wurde bei der Uebernahme durch die Stadt um den dritten Maueranker vermindert. In einem städtischen Siegel sind die beiden Maueranker zum ersten Mal 1433 bezeugt. Als Wappen lassen sie sich zuerst an einer Steinplastik am Anholter Rathaus aus dem Jahre 1579 nachweisen.
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch
- Anholt, Kreis Borken (1347), Aufzeichnungen des Bürgerrechts zu Anholt. 1585-1764 (Fürstl. Salm-Salmsches Archiv zu Anholt, Hs. Nr. 59); vgl. Inventare der nichtstaatl. Archive, Kreis Borken. Münster 1901, S. 23. Stadtrechnungen ab Mitte des 17. Jhs. (Depositum im Fürstl. Salm-Salmschen Archiv zu Anholt), ab 1815 (Stadtarchiv Anholt). — Ebendort Einwohnerbücher ab 1812 in Abständen von 20 Jahren, die neben dem Namen auch Angaben über den Geburtsort bzw. über den Ort der Herkunft der Neuzugezogenen führen. (Mitt. der Stadtverwaltung (Ortsheimatpfleger) Anholt).
- Literatur: Alte Anholter Familiennamen. In: 600 Jahre Stadt Anholt 1347-1947. Münster 1947.
- Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
- Literatur: Alte Anholter Familiennamen. In: 600 Jahre Stadt Anholt 1347-1947. Münster 1947.
Landesherrschaft
- Nach der Übersichtskarte der Grafschaft Zutphen aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662, lag Anholt damals noch in der Grafschaft Zutphen.
- Ab 1802 als Entschädigungslande an das Fürstentum Salm-Salm gekommen.
- 1810 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt
- 1816 Anholt, Stadt im Kreis Borken
Stadtrecht
Zeitzeichen 1832/35
- Anholt, 4 Meilen westlich von Borken, an der alten Issel, freundliches Städtchen mit 205 Häuser und 1.200 Bewohnern, die sich von Landwirtschaft und städtischen Gewerben ernähren; früher wurden viele Messer gefertigt. Großes Schloß des Standesherren Fürsten von Salm-Salm, der für den Anholter Zoll von dem Könige der Niederlande mit jährlichen 22.150 holländischen Gulden entschädigt wird.
- Bürgermeisterei Anholt 2.241 Einwohner, davon Stadt Anholt 1.207, Bauerschaft Anholt 432 Einwohner
Eingemeindung 1975
Im Rahmen der kommunalen Neuordnung im Lande Nordrhein-Westfalen gehört die ehemalige Stadt Anholt seit dem 01 Januar 1975 der neuen Stadt Isselburg an.
Geschichte
Kirchenwesen
in Bredenasle (Anholt) ist 1316 eine Pfarre nachweisbar. Die schon 1313 genannte Kirche wurde 1501 niedergelegt. Beim Schloß Anholt bauten die zeitlichen Schloßherren im 13. Jahrhundert eine Kirche, die 1451 als Pfarrkirche erscheint und die Rechte der alten Pfarrkirche erhielt. Vor diesem Zeitpunkt war die Diözesanzugehörigkeit zwischen Utrecht, Lüttich, Köln und Münster umstritten, nun wurde Münster festgelegt.
Genealogische Quellen
Archiv
- Fstl. Salm-Salmsche Archiv in Anholt (INA Beibd. 1 1902/04, Ebd. Kreis Borken 1901)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Bibliografie
- Tinnefeld, J. Die Grafschaft Anhalt (Anholt), ihre Geschichte und Verwaltung bis zu ihrem Übergange an die Fürsten zu Salm. Münster, Dissertation, Hildesheim 1913
Städte und Gemeinden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
Ahaus | Bocholt | Borken | Gescher | Gronau | Heek | Heiden | Isselburg | Legden | Raesfeld | Reken | Rhede | Schöppingen | Stadtlohn | Südlohn | Velen | Vreden | Bis 1975: Dingden | |