Janischken: Unterschied zwischen den Versionen
K (Automatic page editing) |
K (Bot: Text im Abschnitt Familienprivat-/Zufallsfunde bzw. Forscherkontakte durch Vorlage ersetzen) |
||
(34 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
<!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden. --> | <!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden. --> | ||
{{Familienforschung Memelland}} | {{Familienforschung Memelland}} | ||
Zeile 12: | Zeile 11: | ||
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Memel]] > {{PAGENAME}} | [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Memel]] > {{PAGENAME}} | ||
__TOC__ | |||
== Einleitung == | == Einleitung == | ||
'''{{PAGENAME}}''', Kreis Memel, Ostpreußen | |||
===Name=== | |||
====Andere Namen und Schreibweisen==== | |||
*1785 [[Jänischken]], 1820 [[Janiszken]], lit. [[Janiske]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
*Lit. Namen: [[Janiszkė]]<ref>[https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74615 Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923]</ref>, [[Janiszke]], [[Janiškė]]<ref> [https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567 Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923]</ref> | |||
====Namensdeutung==== | |||
Der Name bezieht sich auf einen Ortsgründer namens Jan/Johann. | |||
Jenny '''Kopp''' schreibt dazu 1913: "Janischken hat diesen Namen mutmaßlich von einem '''Michel Janisch''', der 1547 [[Tauerlauken]] besaß, erhalten, oder doch von einem Glied dieses Geschlechts." <ref>'''Kopp''', Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913</ref> | |||
== | === Allgemeine Information === | ||
*Stadtteil von [[Memel]], östlich der [[Dange (Fluss)|Dange]], 2 km südöstlich v. Zentrum [[Memel]], mit einem Gut<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
< | |||
== Politische Einteilung == | |||
*Gegründet um '''1638''' <ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
< | *'''1835''': [[Janischken]], kölm. Gut im Kreis Memel. Pfarrkirche: Litth. Memeö. Gerichtsbehörde: [[Memel]].<ref>König, G.: Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften und einzel liegender Grundstücke des Preußischen Staates, Heft 13, Regierungsbezirk Königsberg. Magdeburg 1835</ref>[http://www.ub.uni-koeln.de/cdm4/document.php?CISOROOT=/rheinmono&CISOPTR=45583&REC=13] | ||
[[ | *'''1. April 1918" ''' Eingemeindung zu [[Memel]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Memel#Verwaltungsgeschichte</ref><br><br> | ||
</ | |||
== Kirchliche Zugehörigkeit == | == Kirchliche Zugehörigkeit == | ||
=== Evangelische Kirche === | === Evangelische Kirche === | ||
{{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1912''' zum Kirchspiel [[Memel]] Land. | {{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1912''' zum Kirchspiel [[Memel]] Land. | ||
=== Katholische Kirche === | === Katholische Kirche === | ||
{{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1907''' zum katholischen Kirchspiel [[Memel]]. | {{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1907''' zum katholischen Kirchspiel [[Memel]]. | ||
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | <!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | ||
== Standesamt == | == Standesamt == | ||
{{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1907''' zum Standesamt [[Barschken]]. | {{PAGENAME}} gehörte '''1888''' und '''1907''' zum Standesamt [[Barschken]]. | ||
Zeile 59: | Zeile 53: | ||
== Schule == | == Schule == | ||
===Volksschule=== | ===Volksschule=== | ||
[[Bild: Memel Janischker Schule.jpg|thumb|left|260px|Janischker Schule]] | |||
*'''1898''' Hauptlehrer '''Grajetzky''', Lehrer '''May''' | *'''1898''' Hauptlehrer '''Grajetzky''', Lehrer '''May''' | ||
*'''1909''' Zur Schulgemeinde Janischken gehören die Ortschaften: Janischken, [[Budsargen]] und [[Rumpischken]]. Die Kinder aus [[Althof Memel|Althof]] sind Gastschüler. Hauptlehrer '''Gragetzky''', Theodor, ''(wohnhaft Nr.29)'', '''Thimoreit''', Emil, Lehrer ''(wohnhaft Nr.29)'', '''Janisch''', Hanna, Lehrerin, wohnh. in [[Memel]]. | *'''1909''' Zur Schulgemeinde Janischken gehören die Ortschaften: Janischken, [[Budsargen]] und [[Rumpischken]]. Die Kinder aus [[Althof Memel|Althof]] sind Gastschüler. Hauptlehrer '''Gragetzky''', Theodor, ''(wohnhaft Nr.29)'', '''Thimoreit''', Emil, Lehrer ''(wohnhaft Nr.29)'', '''Janisch''', Hanna, Lehrerin, wohnh. in [[Memel]]. | ||
Zeile 67: | Zeile 62: | ||
*'''1935''' Schulstr.29, Tel.1167, Rektor '''Szameitat''', Max, ''(wohnhaft Schulstr.1)'' | *'''1935''' Schulstr.29, Tel.1167, Rektor '''Szameitat''', Max, ''(wohnhaft Schulstr.1)'' | ||
*'''1942''' Schulstr.1, Tel.4366, Rektor '''Szameitat''', Max, ''(wohnhaft Schulstr.1)'' | *'''1942''' Schulstr.1, Tel.4366, Rektor '''Szameitat''', Max, ''(wohnhaft Schulstr.1)'' | ||
<br> | |||
''Weitere Informationen zur Schule in [[Janischken]] sind hier zu finden: [http://wiki-de.genealogy.net/Schulen_in_Memel#Schule_Janischken]'' | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
*1 km Luftlinie südöstlich von Janischken wurde ein Riesenkreuz aus Bronze gefunden, das in die Zeit des Übergangs von der heidnischen in die christliche Zeit datiert wurde. | *1 km Luftlinie südöstlich von Janischken wurde ein Riesenkreuz aus Bronze gefunden, das in die Zeit des Übergangs von der heidnischen in die christliche Zeit datiert wurde. | ||
[[Bild:Janischken_CDT.jpg|thumb|left|430 px|''Hr. Haus Vogt Crohn, so zur Schäferei Vorwehrk gehört'' auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]] | |||
'''Janischken''': Am 3. April '''1638''' erhielt der Hausvogt Adam '''Krohn''' (welcher bereits [[Dumpen]], [[Petraschen]] und [[Matzmasuhren]] besaß), zwei Stücke Acker und Wiesen, die [[Kleine Lanke]] und den Schäfergarten, 20 kulmische Morgen groß, an der [[Dange]] zwischen der Mühle und der Amts-Ziegelscheune und hinter den Speicher-(Scheunen)-Stätten der [[Memel]]er Bürger belegen, zu kölm. Rechten gegen 20 Mk. Jahreszins und Entrichtung des allgemeinen Landschosses. '''Krohn''' hatte das Land schon seit 20. Juli '''1629''' in Gebrauch. Die erwähnten Speicherstätten, welche als jenseits des Mühlenteichs am Lande des Hausvogts '''Krohn''', am Wege und bei der Schäferei (siehe [[Althof Memel|Althof]]) belegen bezeichnet werden, kaufte der Hausmüller Jeremias '''Heinisch''' in den Jahren '''1656''' bis '''1660''' sämtlich auf (9 Kaufcontracte in Gutsbrieflade Janischken; das Siegel des Heinisch zeigt ein Zahnrad zwischen den Schenkeln eines Zirkels), auch wurden ihm 22. Januar '''1658''' fünf Morgen hinter der Ziegelscheune, worauf der Ziegler ehemals Lehm gegraben, zu kölmischen Rechten gegen fünf Mark Zins und die gewöhnlichen Contributionen verschrieben; sie lagen hart am Hofacker von Janischken. '''Krohns''' beide Söhne studierten; die Tochter heirathete den Kapitän '''Hamilton''' (siehe [[Dumpen]]). Daher besitzt Janischken oder das Krohnsche Land 1689 Frau Louise '''v. Arrot''' ('''Arrott'''), geb. '''v. Hamilton'''; sie verpfändet es mit den darauf befindlichen fünf Bauern am 18. Dezbr. genannten Jahres dem Kurfürstl. Auditeur und Secretär Ernst Heinrich '''Tegeder'''. Am 18. März '''1702''' verkauft sie es für 2800 poln. Gulden an Freifrau Marie Charlotte '''v. Blomberg''', geb. '''v. Arckel''', in Abwesenheit von deren Gemahl, Obrist Joh. Ernst Freiherr '''v. Blomberg'''. Diese verpachtet es 20. August '''1705''' auf drei Jahre dem polnischen Rittmeister Norbert '''Pilsudzki''', welcher den Contract in polnischer Sprache unterschreibt. Im Jahre '''1715''' ist Besitzer von Janischken der Gouvernements-Secretär und Garnison-Auditeur Georg Friedrich '''Radzki''', geb. zu Königsberg, 1694 dort Student. Der König versagt ihm '''1713''' die nachgesuchte Erlaubniß zum Bierbrauen „da dies dem Militärbeamten nicht anständig, auch deshalb nicht zulässig, weil er kein Bürger [[Memel]]s ist“. Sein Sohn Karl Friedrich ist 1719 Student zu Königsberg. '''Radzki''' verkauft es 28. August '''1724''' als Kurländischer Hof- und Regierungsrath und Advocatus Fisci dem Bürgermeister Johann '''Gottschalk''' für 1600 poln. Fl. '''Gottschalk''' hatte bereits '''1715''' am 29. Juni von dem Erben des Jeremias '''Heinisch''', Leutnant Caspar '''Massuhr''', die oben erwähnten ehemaligen Speicherstätten für 65 Fl., ferner 26. Febr. '''1715''' von Heinrich '''Vasold''', „Vornehmem Kauf- und Handelsmann der Kgl. Altstadt Königsberg“, das diesem aus dem Concurs des verstorbenen Gerichtsverwandten Joh. Christoph '''Mittschel''' (siehe [[Althof Memel|Althof]]) zugefallene kölmische Land von 12 Mo. „nächst der vordersten Königl. Ziegelscheune belegen und an [[Bachmann]] angrenzend“ gegen Zahlung von 800 poln. Gulden und Bezahlung des seit 1669 davon restirenden Grundzinses von 186 Mk. 30 Schilling und 5. August '''1720''' noch zwei Morgen hinter der Königl. Ziegelscheune an sich gebracht; die fünf kulm. Morgen des '''Heinisch''' kaufte 27. Juni '''1715''' '''Radzki''' von '''Massuhr''' für 50 Thlr. Ferner erwarb '''Gottschalk''' '''1720''' eine Hufe in [[Schick Nausseden]], ist also der Schöpfer des Gutes Janischken in seiner gegenwärtigen Gestalt. Er hielt hier eine Milchwirthschaft von 24 Kühen zur Versorgung der Stadt, und errichtete eine Leder- und Juchtenfabrik; aber durch die Russenzeit wurden Gut und Fabrik vollkommen ruinirt, so daß es von '''Gottschalks''' Sohne, dem Salzfactor Joh. Christian '''Gottschalk''', 9. August '''1764''' Apotheker Jakob Friedrich '''Linde''' in Größe von 15 Hufen 6 Morgen incl. [[Mikaitischken]], [[Grambaus]] und [[Grünapp]] aus der Liquidationsmasse für 9900 preuß. Gulden annehmen mußte; er verkaufte es schon 9. Juli '''1765''' mit Verlust, für 7700 Fl. an den Obrist W. G. '''v. Koschkull''' und dessen Gemahlin Sophie Ursula, geb. '''v. Meerscheidt-Hüllessem''' auf [[Bachmann]]. '''Koschkull''' ging ernstlich damit um, die '''Gottschalk'''’sche Fabrik wieder einzurichten. Am 14. Februar '''1788''' kaufte es vom gefolgten Ehemanne genannter Dame, Peter Johann Ernst '''v. Goes''', für 11 000 Thlr. der Major Burchard Levin '''v. Korff''' und trat es 2. Februar '''1789''' seinem nahen Verwandten, dem preuß. Leutnant Buchard '''v. Wildemann''', durch Schenkungsurkunde ab. Jedoch mußte dieser die von '''Korff''' bei dem Post- und Banco-Direktor '''Schulze''' zum Ankauf geliehenen 4666 Thlr. 60 Gr. bezahlen, was im Januar '''1790''' geschah. Von '''v. Wildemann''' kaufte es 8. Aug. '''1799''' Kaufmann und Stadtrath Joh. Friedrich '''Krieger''' für 18 000 Thlr., von diesem Joh. Heinrich '''Ruppel''', Sohn des Elias '''Ruppel''' auf [[Rumpischken]], am 19. Februar '''1803''' für 25 000 Thlr. '''Ruppel''', welcher '''1809''' das ehemalige Ziegeleiland hinzu erwarb (siehe [[Althof Memel|Althof]]) starb 5. März '''1817''' im 46. Lebensjahre; die Wittwe behielt es aber, bis der Sohn Wilhelm Eduard es 13. Juli '''1835''' für 15 000 Thlr. übernahm. Dieser vereinigte 12. Juli '''1838''' das kölmische [[Dippelius Nottsche Land]] und '''1840''' für 1 800 Thlr. die sogenannte Gouvernementswiese mit seinem Gute. Nach ihm erwarben es Landwirth Carl Friedrich '''Ancker''' aus [[Ruß]] am 20. April '''1847''' für 23 000 Thlr., Kaufmann Wilhelm '''Meyer''' 6. August '''1855''' für 24 000 Thlr., welcher für das [[Dippelius Nottsche Land]] die [[Kl. Lanke]] von [[Louisenhof (Kr.Memel)|Louisenhof]] eintauschte, Leutnant, später Hauptmann ''Heinrich'' Gustav Wilhelm '''Graff''', 7. August '''1858''', verehelicht mit Amalie Ludovica Caroline '''Toobe'''. Er war geb. 8. Juni '''1831''' und starb 29. November '''1901'''. Mit ihm ging ein sehr liebenswürdiger Mann und Freund aller gemeinnützigen Bestrebungen dahin. Zum Gute erwarb er [[Kallnischken (Kr.Memel)|Kallnischken]] hinzu. | |||
*20.Dezember 1882: Die Ortschaft Janischken mit 12 Nru., Mühle [[Althof Memel|Althof]] mit 5 Nru., 2 Grundstücke v. [[Baltikallen]], bisher zu Althof gehörig, und [[Kallnischken (Kr.Memel)|Kallnischken]] mit 3 Grundstücken werden zu einem Gemeindebezirk "Janischken" vereinigt.<ref>'''SEMBRITZKI''', Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.63-65.</ref> | |||
''' | Jenny '''Kopp''' schreibt 1913 zur Geschichte des Gutes Janischken: "Im Jahre '''1646''' kauft '''David Latag''' nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete Frau Leutnant '''Grambaum''' nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer '''Georg Gruben''' für 280 Gulden abtritt. Leutnant Grambaum gab dem heutigen '''Gut Grambowischken''' den Namen; seine Gattin '''Anna de Chapelle''' war die Tochter eines in Memel stationierten Kapitänleutnants, der die Tochter des '''Wolf von Löthen''', der '''1668''' als letzter seines Stammes verstorben war, geheiratet hatte. Die erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen '''Grunapp'''. | ||
Am 18. März '''1702''' kauft Freifrau Oberstin '''Marie Charlotte von Blomberg''' geb. von Arckel für 2800 polnische Gulden Janischken. Zwanzig Jahre später ist dies Gütchen im Besitz des '''Johann Gottschalk''', Bürgermeisters von [[Memel]], der die erwähnten 1 Hufe 5 Morgen [[Grunapp]] besitzt und 1732 noch 6 Morgen Land unweit [[Baugskorallen]], mit des Bürgermeisters Wald grenzend, für 50 Gulden erkauft. Verkäuferin ist die verwitwete Frau '''Pfarrer Lehmann''', Tochter des 1735 verstorbenen Majors Johann Heinrich '''Bork''' in Memel. | |||
Der Sohn des Bürgermeisters '''Gottschalk, Daniel''', ist Erbsohn auf Janischken, und hinterläßt eine Witwe Anna Dorothea, die sich 1766 mit '''Friedrich Wilhelm von Budda''' vermählt. Ihre Tochter erster Ehe, Maria Juliana, vermählt sich mit dem Apotheker '''Blümel'''. Anna Dorothea geb. Pauli starb 1783 und heiratet ihr Gatte in zweiter Ehe eine Tochter des Kaufmanns Adam '''Zippel'''. - | |||
Der Besitzer von [[Bachmann]] und [[Baugskorallen]], Oberst '''Wilhelm Gerhard von Koschkull''', kauft Janischken am 9. Juli '''1765''', 15 Hufen, für 7700 Florin. Von der Witwe dieses Obersten von Koschkull kauft '''1788''' '''Burkhard Lewin von Korff''' Janischken nebst 7 Bauernhöfen und überläßt es ein Jahr später einem Verwandten, dem Leutnant '''Burkhard von Wildemann''', für die eingetragenen Schulden von 14000 Gulden, die den Kaufpreis von Janischken betragen. Dieser kauft eine Chatoulwiese von 13 Morgen, zu Baugskorallen gehörig, mehrere kleine Landstücke und 1 Hufe 26 Morgen Ackerland dortselbst, die noch 1818 Pertinenzen des Gutes Janischken sind. <ref>'''Kopp''', Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913</ref><br> | |||
Anzeige im MD vom 20.März 1857: Es sind hier mehrere Baustellen von einem halben bis zu einem ganzen Morgen Größe zu verkaufen, oder gegen einen ablösbaren Grundzins zu vergeben.- Diejenigen, welche sich auf hiesigem Gutsgrunde anbauen wollen, werden auf folgende Vortheile aufmerksam gemacht, welche ihnen erwachsen: | Anzeige im MD vom 20.März 1857: Es sind hier mehrere Baustellen von einem halben bis zu einem ganzen Morgen Größe zu verkaufen, oder gegen einen ablösbaren Grundzins zu vergeben.- Diejenigen, welche sich auf hiesigem Gutsgrunde anbauen wollen, werden auf folgende Vortheile aufmerksam gemacht, welche ihnen erwachsen: | ||
1) Kommunalabgaben bestehen nicht. 2) Das ganze Kaufgeld kann gegen 5 Procent Zinsen creditiert werden. 3) Den halben Werth der zu errichtenden Gebäude ist der Grundbesitzer bereit ebenfalls gegen 5 Procent Zinsen darzuleihen. 4) Ziegel werden aus den käuflich übernommenen beiden Feldöfen des Herrn Gliot auf Adlig Bachmann zu sehr billigem Preise und in guter Qualität abgelassen. 5) Eine Kalkbrennerei befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. | 1) Kommunalabgaben bestehen nicht. 2) Das ganze Kaufgeld kann gegen 5 Procent Zinsen creditiert werden. 3) Den halben Werth der zu errichtenden Gebäude ist der Grundbesitzer bereit ebenfalls gegen 5 Procent Zinsen darzuleihen. 4) Ziegel werden aus den käuflich übernommenen beiden Feldöfen des Herrn Gliot auf Adlig Bachmann zu sehr billigem Preise und in guter Qualität abgelassen. 5) Eine Kalkbrennerei befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. | ||
Janischken, den 4. März 1857, | Janischken, den 4. März 1857, gez. Daniel Schweinberger, Kämmerer | ||
==Bewohner== | ==Bewohner== | ||
*'''[[{{PAGENAME}}/Bewohner|Bewohner in {{PAGENAME}}]]''' | |||
==Friedhof von Janischken== | |||
Der alte Friedhof von Janischken existiert nicht mehr. An seiner Stelle wurde ab 1968 ein neuer Friedhof eingerichtet. Man findet auf dem sehr großen Friedhofsgelände deutsche, litauische und russische Gräber. | |||
(Mai 2012 Peter Wallat) | |||
===Friedhof Janischken Gräbersuche=== | |||
* | Unter den nachfolgenden Links kann man die Gräber des Friedhofs Janischken betrachten: | ||
*[https://kapines.klaipeda.lt/public/cemeteries/1 Friedhof Janischken Übersichtsfotos] | |||
*[https://kapines.klaipeda.lt/public/maps/1?boundaries%5Bbottom%5D=7501651.170015542&boundaries%5Bleft%5D=2356389.5797778554&boundaries%5Bright%5D=2356393.5797778554&boundaries%5Btop%5D=7501655.170015542&focused_class=Site&focused_id=12099 Karte der Gräber] | |||
*[https://kapines.klaipeda.lt/ Namenssuche] | |||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | <!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | ||
Zeile 117: | Zeile 120: | ||
<!-- === Archive === --> | <!-- === Archive === --> | ||
<!-- === Bibliotheken === --> | <!-- === Bibliotheken === --> | ||
< | <br style="clear:both;" /> | ||
== Verschiedenes == | |||
=== Karten === | |||
[[Bild:Janischken_SCHK002.jpg|thumb|left|430 px|Janischken auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]] | |||
[[Bild: Clemenhofwest.jpg|thumb|430 px|Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000]] | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
[[Bild:Janiszen_URMTB004_1834.jpg|thumb|430px|left|Janiszken im Preußischen Urmesstischblatt 1834<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]] | |||
[[Bild:Janischken_URMTB004_1860.jpg|thumb|430px|Janischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]] | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
[[Bild:Janischken_MTB.jpg|thumb|left|430 px| Janischken in der Gemeinde Memel in den Messtischblättern 0292 Memel, 0293 Plicken, 0392 Schmelz und 0393 Götzhöfen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]] | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | <!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | ||
<!-- === Berufsgenealogen === --> | <!-- === Berufsgenealogen === --> | ||
Zeile 128: | Zeile 141: | ||
<!-- === Genealogische Internetseiten === --> | <!-- === Genealogische Internetseiten === --> | ||
<!-- === Weitere Internetseiten === --> | <!-- === Weitere Internetseiten === --> | ||
<!--==Zufallsfunde== | |||
==Zufallsfunde== | {{Einleitung Zufallsfunde}}--> | ||
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ||
<gov>JANKENKO05NQ</gov> | <gov>JANKENKO05NQ</gov> | ||
==Quellen== | |||
<references/> | |||
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | [[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] |
Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 08:15 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Janischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Janischken
Einleitung
Janischken, Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
Namensdeutung
Der Name bezieht sich auf einen Ortsgründer namens Jan/Johann. Jenny Kopp schreibt dazu 1913: "Janischken hat diesen Namen mutmaßlich von einem Michel Janisch, der 1547 Tauerlauken besaß, erhalten, oder doch von einem Glied dieses Geschlechts." [4]
Allgemeine Information
Politische Einteilung
- Gegründet um 1638 [6]
- 1835: Janischken, kölm. Gut im Kreis Memel. Pfarrkirche: Litth. Memeö. Gerichtsbehörde: Memel.[7][1]
- 1. April 1918" Eingemeindung zu Memel[8]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Janischken gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Janischken gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Janischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Barschken.
Schule
Volksschule
- 1898 Hauptlehrer Grajetzky, Lehrer May
- 1909 Zur Schulgemeinde Janischken gehören die Ortschaften: Janischken, Budsargen und Rumpischken. Die Kinder aus Althof sind Gastschüler. Hauptlehrer Gragetzky, Theodor, (wohnhaft Nr.29), Thimoreit, Emil, Lehrer (wohnhaft Nr.29), Janisch, Hanna, Lehrerin, wohnh. in Memel.
- 1915 Lehrer Grajetzky, T., (wohnhaft Janischken Nr.29)
- 1926 Schulstr.29, Hauptlehrer Grajetzky, Theodor, (wohnhaft Schulstr.29)
- 1929 Schulstr.29, Hauptlehrer Walgahn (Wallgahn), Fritz, (wohnhaft Schulstr.29)
- 1931 Schulstr.29, Hauptlehrer Walgahn (Wallgahn), Fritz, (wohnhaft Schulstr.29)
- 1935 Schulstr.29, Tel.1167, Rektor Szameitat, Max, (wohnhaft Schulstr.1)
- 1942 Schulstr.1, Tel.4366, Rektor Szameitat, Max, (wohnhaft Schulstr.1)
Weitere Informationen zur Schule in Janischken sind hier zu finden: [2]
Geschichte
- 1 km Luftlinie südöstlich von Janischken wurde ein Riesenkreuz aus Bronze gefunden, das in die Zeit des Übergangs von der heidnischen in die christliche Zeit datiert wurde.
Janischken: Am 3. April 1638 erhielt der Hausvogt Adam Krohn (welcher bereits Dumpen, Petraschen und Matzmasuhren besaß), zwei Stücke Acker und Wiesen, die Kleine Lanke und den Schäfergarten, 20 kulmische Morgen groß, an der Dange zwischen der Mühle und der Amts-Ziegelscheune und hinter den Speicher-(Scheunen)-Stätten der Memeler Bürger belegen, zu kölm. Rechten gegen 20 Mk. Jahreszins und Entrichtung des allgemeinen Landschosses. Krohn hatte das Land schon seit 20. Juli 1629 in Gebrauch. Die erwähnten Speicherstätten, welche als jenseits des Mühlenteichs am Lande des Hausvogts Krohn, am Wege und bei der Schäferei (siehe Althof) belegen bezeichnet werden, kaufte der Hausmüller Jeremias Heinisch in den Jahren 1656 bis 1660 sämtlich auf (9 Kaufcontracte in Gutsbrieflade Janischken; das Siegel des Heinisch zeigt ein Zahnrad zwischen den Schenkeln eines Zirkels), auch wurden ihm 22. Januar 1658 fünf Morgen hinter der Ziegelscheune, worauf der Ziegler ehemals Lehm gegraben, zu kölmischen Rechten gegen fünf Mark Zins und die gewöhnlichen Contributionen verschrieben; sie lagen hart am Hofacker von Janischken. Krohns beide Söhne studierten; die Tochter heirathete den Kapitän Hamilton (siehe Dumpen). Daher besitzt Janischken oder das Krohnsche Land 1689 Frau Louise v. Arrot (Arrott), geb. v. Hamilton; sie verpfändet es mit den darauf befindlichen fünf Bauern am 18. Dezbr. genannten Jahres dem Kurfürstl. Auditeur und Secretär Ernst Heinrich Tegeder. Am 18. März 1702 verkauft sie es für 2800 poln. Gulden an Freifrau Marie Charlotte v. Blomberg, geb. v. Arckel, in Abwesenheit von deren Gemahl, Obrist Joh. Ernst Freiherr v. Blomberg. Diese verpachtet es 20. August 1705 auf drei Jahre dem polnischen Rittmeister Norbert Pilsudzki, welcher den Contract in polnischer Sprache unterschreibt. Im Jahre 1715 ist Besitzer von Janischken der Gouvernements-Secretär und Garnison-Auditeur Georg Friedrich Radzki, geb. zu Königsberg, 1694 dort Student. Der König versagt ihm 1713 die nachgesuchte Erlaubniß zum Bierbrauen „da dies dem Militärbeamten nicht anständig, auch deshalb nicht zulässig, weil er kein Bürger Memels ist“. Sein Sohn Karl Friedrich ist 1719 Student zu Königsberg. Radzki verkauft es 28. August 1724 als Kurländischer Hof- und Regierungsrath und Advocatus Fisci dem Bürgermeister Johann Gottschalk für 1600 poln. Fl. Gottschalk hatte bereits 1715 am 29. Juni von dem Erben des Jeremias Heinisch, Leutnant Caspar Massuhr, die oben erwähnten ehemaligen Speicherstätten für 65 Fl., ferner 26. Febr. 1715 von Heinrich Vasold, „Vornehmem Kauf- und Handelsmann der Kgl. Altstadt Königsberg“, das diesem aus dem Concurs des verstorbenen Gerichtsverwandten Joh. Christoph Mittschel (siehe Althof) zugefallene kölmische Land von 12 Mo. „nächst der vordersten Königl. Ziegelscheune belegen und an Bachmann angrenzend“ gegen Zahlung von 800 poln. Gulden und Bezahlung des seit 1669 davon restirenden Grundzinses von 186 Mk. 30 Schilling und 5. August 1720 noch zwei Morgen hinter der Königl. Ziegelscheune an sich gebracht; die fünf kulm. Morgen des Heinisch kaufte 27. Juni 1715 Radzki von Massuhr für 50 Thlr. Ferner erwarb Gottschalk 1720 eine Hufe in Schick Nausseden, ist also der Schöpfer des Gutes Janischken in seiner gegenwärtigen Gestalt. Er hielt hier eine Milchwirthschaft von 24 Kühen zur Versorgung der Stadt, und errichtete eine Leder- und Juchtenfabrik; aber durch die Russenzeit wurden Gut und Fabrik vollkommen ruinirt, so daß es von Gottschalks Sohne, dem Salzfactor Joh. Christian Gottschalk, 9. August 1764 Apotheker Jakob Friedrich Linde in Größe von 15 Hufen 6 Morgen incl. Mikaitischken, Grambaus und Grünapp aus der Liquidationsmasse für 9900 preuß. Gulden annehmen mußte; er verkaufte es schon 9. Juli 1765 mit Verlust, für 7700 Fl. an den Obrist W. G. v. Koschkull und dessen Gemahlin Sophie Ursula, geb. v. Meerscheidt-Hüllessem auf Bachmann. Koschkull ging ernstlich damit um, die Gottschalk’sche Fabrik wieder einzurichten. Am 14. Februar 1788 kaufte es vom gefolgten Ehemanne genannter Dame, Peter Johann Ernst v. Goes, für 11 000 Thlr. der Major Burchard Levin v. Korff und trat es 2. Februar 1789 seinem nahen Verwandten, dem preuß. Leutnant Buchard v. Wildemann, durch Schenkungsurkunde ab. Jedoch mußte dieser die von Korff bei dem Post- und Banco-Direktor Schulze zum Ankauf geliehenen 4666 Thlr. 60 Gr. bezahlen, was im Januar 1790 geschah. Von v. Wildemann kaufte es 8. Aug. 1799 Kaufmann und Stadtrath Joh. Friedrich Krieger für 18 000 Thlr., von diesem Joh. Heinrich Ruppel, Sohn des Elias Ruppel auf Rumpischken, am 19. Februar 1803 für 25 000 Thlr. Ruppel, welcher 1809 das ehemalige Ziegeleiland hinzu erwarb (siehe Althof) starb 5. März 1817 im 46. Lebensjahre; die Wittwe behielt es aber, bis der Sohn Wilhelm Eduard es 13. Juli 1835 für 15 000 Thlr. übernahm. Dieser vereinigte 12. Juli 1838 das kölmische Dippelius Nottsche Land und 1840 für 1 800 Thlr. die sogenannte Gouvernementswiese mit seinem Gute. Nach ihm erwarben es Landwirth Carl Friedrich Ancker aus Ruß am 20. April 1847 für 23 000 Thlr., Kaufmann Wilhelm Meyer 6. August 1855 für 24 000 Thlr., welcher für das Dippelius Nottsche Land die Kl. Lanke von Louisenhof eintauschte, Leutnant, später Hauptmann Heinrich Gustav Wilhelm Graff, 7. August 1858, verehelicht mit Amalie Ludovica Caroline Toobe. Er war geb. 8. Juni 1831 und starb 29. November 1901. Mit ihm ging ein sehr liebenswürdiger Mann und Freund aller gemeinnützigen Bestrebungen dahin. Zum Gute erwarb er Kallnischken hinzu.
- 20.Dezember 1882: Die Ortschaft Janischken mit 12 Nru., Mühle Althof mit 5 Nru., 2 Grundstücke v. Baltikallen, bisher zu Althof gehörig, und Kallnischken mit 3 Grundstücken werden zu einem Gemeindebezirk "Janischken" vereinigt.[9]
Jenny Kopp schreibt 1913 zur Geschichte des Gutes Janischken: "Im Jahre 1646 kauft David Latag nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete Frau Leutnant Grambaum nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer Georg Gruben für 280 Gulden abtritt. Leutnant Grambaum gab dem heutigen Gut Grambowischken den Namen; seine Gattin Anna de Chapelle war die Tochter eines in Memel stationierten Kapitänleutnants, der die Tochter des Wolf von Löthen, der 1668 als letzter seines Stammes verstorben war, geheiratet hatte. Die erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen Grunapp.
Am 18. März 1702 kauft Freifrau Oberstin Marie Charlotte von Blomberg geb. von Arckel für 2800 polnische Gulden Janischken. Zwanzig Jahre später ist dies Gütchen im Besitz des Johann Gottschalk, Bürgermeisters von Memel, der die erwähnten 1 Hufe 5 Morgen Grunapp besitzt und 1732 noch 6 Morgen Land unweit Baugskorallen, mit des Bürgermeisters Wald grenzend, für 50 Gulden erkauft. Verkäuferin ist die verwitwete Frau Pfarrer Lehmann, Tochter des 1735 verstorbenen Majors Johann Heinrich Bork in Memel.
Der Sohn des Bürgermeisters Gottschalk, Daniel, ist Erbsohn auf Janischken, und hinterläßt eine Witwe Anna Dorothea, die sich 1766 mit Friedrich Wilhelm von Budda vermählt. Ihre Tochter erster Ehe, Maria Juliana, vermählt sich mit dem Apotheker Blümel. Anna Dorothea geb. Pauli starb 1783 und heiratet ihr Gatte in zweiter Ehe eine Tochter des Kaufmanns Adam Zippel. -
Der Besitzer von Bachmann und Baugskorallen, Oberst Wilhelm Gerhard von Koschkull, kauft Janischken am 9. Juli 1765, 15 Hufen, für 7700 Florin. Von der Witwe dieses Obersten von Koschkull kauft 1788 Burkhard Lewin von Korff Janischken nebst 7 Bauernhöfen und überläßt es ein Jahr später einem Verwandten, dem Leutnant Burkhard von Wildemann, für die eingetragenen Schulden von 14000 Gulden, die den Kaufpreis von Janischken betragen. Dieser kauft eine Chatoulwiese von 13 Morgen, zu Baugskorallen gehörig, mehrere kleine Landstücke und 1 Hufe 26 Morgen Ackerland dortselbst, die noch 1818 Pertinenzen des Gutes Janischken sind. [10]
Anzeige im MD vom 20.März 1857: Es sind hier mehrere Baustellen von einem halben bis zu einem ganzen Morgen Größe zu verkaufen, oder gegen einen ablösbaren Grundzins zu vergeben.- Diejenigen, welche sich auf hiesigem Gutsgrunde anbauen wollen, werden auf folgende Vortheile aufmerksam gemacht, welche ihnen erwachsen: 1) Kommunalabgaben bestehen nicht. 2) Das ganze Kaufgeld kann gegen 5 Procent Zinsen creditiert werden. 3) Den halben Werth der zu errichtenden Gebäude ist der Grundbesitzer bereit ebenfalls gegen 5 Procent Zinsen darzuleihen. 4) Ziegel werden aus den käuflich übernommenen beiden Feldöfen des Herrn Gliot auf Adlig Bachmann zu sehr billigem Preise und in guter Qualität abgelassen. 5) Eine Kalkbrennerei befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Janischken, den 4. März 1857, gez. Daniel Schweinberger, Kämmerer
Bewohner
Friedhof von Janischken
Der alte Friedhof von Janischken existiert nicht mehr. An seiner Stelle wurde ab 1968 ein neuer Friedhof eingerichtet. Man findet auf dem sehr großen Friedhofsgelände deutsche, litauische und russische Gräber. (Mai 2012 Peter Wallat)
Friedhof Janischken Gräbersuche
Unter den nachfolgenden Links kann man die Gräber des Friedhofs Janischken betrachten:
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>JANKENKO05NQ</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ König, G.: Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften und einzel liegender Grundstücke des Preußischen Staates, Heft 13, Regierungsbezirk Königsberg. Magdeburg 1835
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Memel#Verwaltungsgeschichte
- ↑ SEMBRITZKI, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.63-65.
- ↑ Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913