Burg Ludwigstein: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Image: Ludwigstein Innenhof.JPG|thumb|right|430 px|<Center>Der Innenhof der '''Burg Ludwigstein'''</Center>]] | [[Image: Ludwigstein Innenhof.JPG|thumb|right|430 px|<Center>Der Innenhof der '''Burg Ludwigstein''', links der Landgrafenflügel</Center>]] | ||
[[Image: Ludwigstein Zeichnung.jpg|right|430 px]] | [[Image: Ludwigstein Zeichnung.jpg|right|430 px]] | ||
Der '''Ludwigstein''' ist eine der spätesten deutschen Burggründungen.<br>Die Wehranlagen berücksichtigen jedoch noch nicht die Feuerwaffen.<br>Der Außenbau wirkt wehrhaft und geschlossen. Helle Fachwerkwände beleben dagegen den schmalen, längsrechteckigen Innenhof und betonen den Wohncharakter. Dieser Gegensatz zwischen Wehr und Wohnen ist kennzeichnend für die späte Entstehungszeit. Der fünfgeschossige runde Bergfried neben dem Eingang ist das markante Wahrzeichen der Burganlage. | Der '''Ludwigstein''' ist eine der spätesten deutschen Burggründungen.<br>Die Wehranlagen berücksichtigen jedoch noch nicht die Feuerwaffen.<br>Der Außenbau wirkt wehrhaft und geschlossen. Helle Fachwerkwände beleben dagegen den schmalen, längsrechteckigen Innenhof und betonen den Wohncharakter. Dieser Gegensatz zwischen Wehr und Wohnen ist kennzeichnend für die späte Entstehungszeit. Der fünfgeschossige runde Bergfried neben dem Eingang ist das markante Wahrzeichen der Burganlage. | ||
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== Zweiburgenblick == | == Zweiburgenblick == | ||
Der '''Zweiburgenblick''' im Werratal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie ein attraktives Motiv bei Malern und Fotografen. Zu beiden Seiten der Werra erheben sich die Burg Ludwigstein in [[Hessen]] und die Burgruine Hanstein in [[Thüringen]]. Die Burgen prägen das Werratal und erzeugen beim Betrachten einen malerischen Eindruck von der Unberührtheit der Natur. Der heute als Jugendburg genutzte Ludwigstein und die Burgruine Hanstein sind beliebte Ausflugsziele in der Urlaubsregion Werratal und haben für Besucher ganzjährig geöffnet. | Der '''Zweiburgenblick''' im Werratal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie ein attraktives Motiv bei Malern und Fotografen. Zu beiden Seiten der Werra erheben sich die Burg Ludwigstein in [[Hessen]] und die Burgruine [[Burg Hanstein| Hanstein]] in [[Thüringen]]. Die Burgen prägen das Werratal und erzeugen beim Betrachten einen malerischen Eindruck von der Unberührtheit der Natur. Der heute als Jugendburg genutzte Ludwigstein und die Burgruine Hanstein sind beliebte Ausflugsziele in der Urlaubsregion Werratal und haben für Besucher ganzjährig geöffnet. | ||
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== Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit == | == Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit == | ||
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Der Ludwigstein gehört heute mit [[Wendershausen]] zum Kirchspiel [[Oberrieden]]. | | | ||
Am 01.06.2010 wurde das bisherige Kirchspiel Werleshausen - Unterrieden - Neuseesen aufgelöst.<br>Unterrieden wurde dem Kirchspiel Oberrieden - Wendershausen zugeschlagen, Werleshausen und Neuseesen bilden nun eine halbe Pfarrstelle. <ref>Quelle: 1100 Jahre Werleshausen, Frieda von Christen, 1976, Vergangenen Zeiten; Aus der Geschichte der Dörfer Werleshausen, Neuseesen und Lindewerra. </ref> | *Der Ludwigstein gehört heute mit [[Wendershausen]] zum Kirchspiel [[Oberrieden (Hessen)| Oberrieden]].<br> | ||
:Am 01.06.2010 wurde das bisherige Kirchspiel Werleshausen - Unterrieden - Neuseesen aufgelöst.<br>Unterrieden wurde dem Kirchspiel Oberrieden - Wendershausen zugeschlagen,<br>[[Werleshausen]] und [[Neuseesen]] bilden nun eine halbe Pfarrstelle. <ref>Quelle: 1100 Jahre Werleshausen, Frieda von Christen, 1976, Vergangenen Zeiten; Aus der Geschichte der Dörfer Werleshausen, Neuseesen und Lindewerra. </ref> | |||
*Der Ludwigstein gehört zur katholischen Kirchengemeinde „Zum Göttlichen Erlöser" in [[Witzenhausen]]. | |||
:Die kath. Kirchengemeinde Witzenhausen wurde 1885 gegründet.<br>Die Erlöser-Kirche steht in der Walburger Straße (ca. 2.200 Katholiken im Stadtgebiet [[Witzenhausen]]). | |||
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[[Bild: Ludwigstein Brunnenhaus.JPG|thumb|right|260 px|<Center>Das Brunnenhaus beim Ludwigstein</Center>]] | |||
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|[[Bild: Logo Leerstelle.jpg|8 px]]bis 1990 Öffnung der Grenze auf dem Weg zur Burg Hanstein und nach [[Lindewerra]]. <ref Name=Küth>Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, Seite 84</ref> | |[[Bild: Logo Leerstelle.jpg|8 px]]bis 1990 Öffnung der Grenze auf dem Weg zur Burg Hanstein und nach [[Lindewerra]]. <ref Name=Küth>Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, Seite 84</ref> | ||
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::Im Jahr 2015 jährt sich die Gründung der Burg zum 600. Mal.<br> | |||
::Burg Ludwigstein blickt damit auf eine lange Geschichte zurück,<br> | |||
::die sich in vier Abschnitte gliedern lässt: | |||
:::*die Zeit als hessischer Amtssitz (1415-1664) | |||
:::*die Zeit als staatliche Domänenverwaltung (1664-1830) | |||
:::*die Übergangs- und Zerfallszeit (1830-1920) | |||
:::*die Zeit als Jugendburg (seit 1920) | |||
Die Baugeschichte der Burg setzt in der Spätgotik ein, war jedoch von Beginn an von Elementen<br> | |||
der aufkommenden Renaissance geprägt. Dieser Mischstil findet sich in der Burg noch an vielen<br> | |||
Stellen wieder, während rein gotische Elemente, etwa ein imposanter Stufengiebel am<br> | |||
Landgrafenflügel, im Zuge der Umbauten um 1700 verschwunden sind. | |||
Die Veränderung der Nutzungsform um diese Zeit - vom als Trutzburg konzipierten Amtssitz zur<br> | |||
landwirtschaftlichen Verwaltung - hat in der Hauptburg deutliche Spuren hinterlassen. Die<br> | |||
Gebäude - insbesondere der Mittelbau - wurden teilweise zurückgebaut, und der wehrhafte<br> | |||
Charakter wich einem mehr repräsentativen Erscheinungsbild; die Burg wurde wohnlicher.<br> | |||
Die Übergangszeit im 19. Jh. war v. a. durch einen Rückbau der Nebengebäude charakterisiert.<br> | |||
Das Ende dieser Periode markiert ohne Zweifel den Tiefpunkt der baulichen Entwicklung.<br> | |||
Die Burg wurde durch die Entnahme wesentlicher Bauteile so sehr in Mitleidenschaft gezogen,<br> | |||
dass ihr Bauzustand um 1920 nur noch eine Neuerrichtung zuließ. | |||
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[[Bild: Ludwigstein Burghof1.jpg|thumb|right|330 px|<Center>Der Burghof des '''Ludwigsteins'''</Center>]] | |||
[[Bild: Ludwigstein Burghof2.jpg|thumb|right|330 px|<Center>Der Burghof des '''Ludwigsteins'''</Center>]] | |||
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=== Der Kriegsopferfriedhof Ludwigstein === | |||
[[Bild: Ludwigstein Soldatenfriedhof.jpg|thumb|right|420 px|<Center>Der Eingang zum '''Kriegsopferfriedhof Ludwigstein'''</Center>]] | |||
Der Friedhof wurde in den Jahren 1960/61 von der hessischen Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in Witzenhausen und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach den Plänen von Heinz Dieffenbach errichtet. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die Streckenführung der Zufahrt zur Burg verändert und die Straße als "Weg der Besinnung" von deutschen, belgischen und amerikanischen Soldaten gemeinsam mit deutschen Jugendgrupppen so angelegt, dass sie am Friedhof vorbei führt. | |||
Auf dem Kriegsopferfriedhof Ludwigstein fanden 323 Tote des Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhestätte. | |||
Aus dem nordhessischen Raum wurden 103 namentlich bekannte Deutsche sowie 66 namentlich bekannte Belgier, Franzosen, Jugoslawen, Litauer, Polen und Russen hier hergebracht. Von Hessisch-Lichtenau wurden 29 Polen aus einem Sammelgrab umgebettet. Obwohl ihre Namen bekannt waren, konnten sie bei der Exhumierung nicht mehr identifiziert werden, da sie als zivile Fremdarbeiter keine Erkennungsmarken trugen. Des weiteren liegen auf dem Friedhof 125 Unbekannte. | |||
Die Mehrzahl der deutschen Soldaten fand in den Kämpfen um Nordhessen im März 1945 den Tod. Die anderen Opfer sind als Kriegsgefangene und Fremdarbeiter oder als Inhaftierte der Gestapo verstorben. Alle Toten lagen vorher in Feldgräbern oder zerstreut auf Gemeindefriedhöfen. | |||
Der turmartige Eingangsbau zur Kriegsopferstätte ist geteilt und symbolisiert die damalige Teilung Deutschlands. Angehörige, die östlich der Werra lebten, konnten bis 1989 nur unter schwierigen Umständen die Gräber ihrer Verstorbenen oder Gefallenen besuchen. Das Hochkreuz sowie die Einzelkreuze und Sockelsteine wurden aus Basaltlavatuff gefertigt. <ref>Text nach einem Entwurf von Alexander Sülberg im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge</ref> | |||
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=== Burg Ludwigstein heute === | |||
[[Bild: Zweiburgenblick5.JPG|thumb|right|423 px|<Center>Der Zweiburgenblick im Werratal</Center>]] | |||
40 bis 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute auf der Jugendburg Ludwigstein beschäftigt. Mehr als 50% der regulären Arbeitsstunden werden von Jugendlichen im Bundesfreiwilligendienst, im Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege, im Freiwilligen Ökologischen Jahr, in der Ausbildung und in verschiedenen Praktika geleistet. Eigenverantwortliches, selbsttätiges und gemeinschaftliches Handeln steht dabei für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an erster Stelle. | |||
Die Burgherberge verfügt – einschließlich Brunnenhaus – über 189 Betten. Unter den 16.000 Herbergsgästen (35.000 Übernachtungen), die den Ludwigstein Jahr für Jahr besuchen, machen Schulklassen die stärkste Belegungsgruppe aus. Aber auch Chöre, Singe- und Tanzgruppen, kirchliche Gruppen, Naturschutzverbände und Universitäten, die die Atmosphäre und den Geist des Ortes als bereichernd empfinden, sind auf der Burg oft Stammgäste. | |||
Während die Gebäude und der Betrieb der Burgherberge weiterhin von der Stiftung Jugendburg Ludwigstein bewirtschaftet werden, obliegt die Verwaltung des Archivs der deutschen Jugendbewegung seit 2003 als Außenstelle dem Hessischen Staatsarchiv in Marburg, und die Jugendbildungsstätte firmiert seit dieser Zeit als GmbH. | |||
== Bibliografie == | == Bibliografie == | ||
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[[Bild: Hanstein Neidkopf2.jpg|thumb|right|300 px|<Center>Neidkopf am [[Burg Hanstein| Hanstein]], <ref>Der Neidkopf befindet sich an der Südwestecke der [[Burg Hanstein]]. 1908 renoviert, da der alte Neidkopfstein vor 1845 herabfiel und verloren ging.</ref><br>der seine Zunge in Richtung Ludwigsten rausstreckt.</Center>]] | |||
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== Quellen und Einzelnachweise == | == Quellen und Einzelnachweise == | ||
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[[Kategorie:Ort im Werra-Meißner-Kreis]] | [[Kategorie:Ort im Werra-Meißner-Kreis]] | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:15 Uhr
..Witzenhausen.. ..Werleshausen. ..Burg Hanstein.. .Bornhagen. ..Rimbach.. ..Hundelshausen.. ..Hilgershausen.. .Hoher Meißner. .Kaufunger Wald..
- Hierarchie
- Regional > Bundesrepublik Deutschland > Hessen > Regierungsbezirk Kassel > Werra-Meißner-Kreis > Burg Ludwigstein
Einleitung
Der Ludwigstein ist eine der spätesten deutschen Burggründungen.
Die Wehranlagen berücksichtigen jedoch noch nicht die Feuerwaffen.
Der Außenbau wirkt wehrhaft und geschlossen. Helle Fachwerkwände beleben dagegen den schmalen, längsrechteckigen Innenhof und betonen den Wohncharakter. Dieser Gegensatz zwischen Wehr und Wohnen ist kennzeichnend für die späte Entstehungszeit. Der fünfgeschossige runde Bergfried neben dem Eingang ist das markante Wahrzeichen der Burganlage.
Allgemeine Informationen
Die Burg Ludwigstein liegt in den Nordausläufern des Soodener Berglandes nahe dem Witzenhausener Ortsteil Werleshausen, der sich etwa 700 m nordöstlich der Burg jenseits der Werra befindet. Westlich der Burg liegt Wendershausen (zu Witzenhausen) und südöstlich Oberrieden (zu Bad Sooden-Allendorf). Die zu diesem Naturraum gehörende Erhebung (ca. 236 m), auf welcher die Burg steht, fällt nach Osten, Norden und Westen entlang der dort tendenziell etwa nach Nordwesten fließenden Werra ab.
Etwa 6 km nordnordöstlich liegt das Dreiländereck Hessen–Niedersachsen–Thüringen.
N a m e
- 1416 Ludewigistein
- 1446 zum Ludewigessteyne
- 1466 Ludewigstein
- 1503 Ludwigstein
- 1517 umb den, von dem, zum Lodewichsteyne
- 1575/85 Ludwigkstain, Ludtwigkstain
- 1588 Lottwigstein [1]
Zweiburgenblick
Der Zweiburgenblick im Werratal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie ein attraktives Motiv bei Malern und Fotografen. Zu beiden Seiten der Werra erheben sich die Burg Ludwigstein in Hessen und die Burgruine Hanstein in Thüringen. Die Burgen prägen das Werratal und erzeugen beim Betrachten einen malerischen Eindruck von der Unberührtheit der Natur. Der heute als Jugendburg genutzte Ludwigstein und die Burgruine Hanstein sind beliebte Ausflugsziele in der Urlaubsregion Werratal und haben für Besucher ganzjährig geöffnet.
Aber das Werratal und insbesondere der Zweiburgenblick war über Jahrzehnte auch ein mahnendes Symbol der Deutschen Teilung. Mitten im Werratal verlief die unüberwindbare Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Heute ist der Blick von Hessen nach Thüringen zu einem Symbol für die Überwindung der Teilung und das Zusammenwachsen Deutschlands geworden. Die Herausgabe der Briefmarke Zweiburgenblick im Werratal wurde von Landrat Stefan G. Reuß angeregt, der deshalb sowohl den Bundesfinanzminister Peer Steinbrück als auch dessen Nachfolger im Amt Wolfgang Schäuble angeschrieben hat. Die Briefmarke aus dem Jahr 2011 zeigt die Ansicht von der Flachsbachmühle bei Wendershausen. Das alte Mühlengebäude am Anfang des Flachsbachtales wurde vom Wendershäuser Erich Rake renoviert und ausgebaut.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
- Der Ludwigstein gehört heute mit Wendershausen zum Kirchspiel Oberrieden.
- Am 01.06.2010 wurde das bisherige Kirchspiel Werleshausen - Unterrieden - Neuseesen aufgelöst.
Unterrieden wurde dem Kirchspiel Oberrieden - Wendershausen zugeschlagen,
Werleshausen und Neuseesen bilden nun eine halbe Pfarrstelle. [2]
- Der Ludwigstein gehört zur katholischen Kirchengemeinde „Zum Göttlichen Erlöser" in Witzenhausen.
- Die kath. Kirchengemeinde Witzenhausen wurde 1885 gegründet.
Die Erlöser-Kirche steht in der Walburger Straße (ca. 2.200 Katholiken im Stadtgebiet Witzenhausen).
- Der Ludwigstein gehört heute mit Wendershausen zum Kirchspiel Oberrieden.
Geschichte
Zahlen der Geschichte
Die Baugeschichte der Burg setzt in der Spätgotik ein, war jedoch von Beginn an von Elementen Die Veränderung der Nutzungsform um diese Zeit - vom als Trutzburg konzipierten Amtssitz zur Die Übergangszeit im 19. Jh. war v. a. durch einen Rückbau der Nebengebäude charakterisiert. |
Der Kriegsopferfriedhof Ludwigstein
Der Friedhof wurde in den Jahren 1960/61 von der hessischen Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in Witzenhausen und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach den Plänen von Heinz Dieffenbach errichtet. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die Streckenführung der Zufahrt zur Burg verändert und die Straße als "Weg der Besinnung" von deutschen, belgischen und amerikanischen Soldaten gemeinsam mit deutschen Jugendgrupppen so angelegt, dass sie am Friedhof vorbei führt.
Auf dem Kriegsopferfriedhof Ludwigstein fanden 323 Tote des Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhestätte.
Aus dem nordhessischen Raum wurden 103 namentlich bekannte Deutsche sowie 66 namentlich bekannte Belgier, Franzosen, Jugoslawen, Litauer, Polen und Russen hier hergebracht. Von Hessisch-Lichtenau wurden 29 Polen aus einem Sammelgrab umgebettet. Obwohl ihre Namen bekannt waren, konnten sie bei der Exhumierung nicht mehr identifiziert werden, da sie als zivile Fremdarbeiter keine Erkennungsmarken trugen. Des weiteren liegen auf dem Friedhof 125 Unbekannte.
Die Mehrzahl der deutschen Soldaten fand in den Kämpfen um Nordhessen im März 1945 den Tod. Die anderen Opfer sind als Kriegsgefangene und Fremdarbeiter oder als Inhaftierte der Gestapo verstorben. Alle Toten lagen vorher in Feldgräbern oder zerstreut auf Gemeindefriedhöfen.
Der turmartige Eingangsbau zur Kriegsopferstätte ist geteilt und symbolisiert die damalige Teilung Deutschlands. Angehörige, die östlich der Werra lebten, konnten bis 1989 nur unter schwierigen Umständen die Gräber ihrer Verstorbenen oder Gefallenen besuchen. Das Hochkreuz sowie die Einzelkreuze und Sockelsteine wurden aus Basaltlavatuff gefertigt. [3]
Burg Ludwigstein heute
40 bis 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute auf der Jugendburg Ludwigstein beschäftigt. Mehr als 50% der regulären Arbeitsstunden werden von Jugendlichen im Bundesfreiwilligendienst, im Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege, im Freiwilligen Ökologischen Jahr, in der Ausbildung und in verschiedenen Praktika geleistet. Eigenverantwortliches, selbsttätiges und gemeinschaftliches Handeln steht dabei für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an erster Stelle.
Die Burgherberge verfügt – einschließlich Brunnenhaus – über 189 Betten. Unter den 16.000 Herbergsgästen (35.000 Übernachtungen), die den Ludwigstein Jahr für Jahr besuchen, machen Schulklassen die stärkste Belegungsgruppe aus. Aber auch Chöre, Singe- und Tanzgruppen, kirchliche Gruppen, Naturschutzverbände und Universitäten, die die Atmosphäre und den Geist des Ortes als bereichernd empfinden, sind auf der Burg oft Stammgäste.
Während die Gebäude und der Betrieb der Burgherberge weiterhin von der Stiftung Jugendburg Ludwigstein bewirtschaftet werden, obliegt die Verwaltung des Archivs der deutschen Jugendbewegung seit 2003 als Außenstelle dem Hessischen Staatsarchiv in Marburg, und die Jugendbildungsstätte firmiert seit dieser Zeit als GmbH.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Burg Ludwigstein in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Kriegsgräberstätte Burg Ludwigstein, Witzenhausen-Werleshausen (Werra-Meißner-Kreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Verschiedenes
nach dem Ort: Burg Ludwigstein
Weblinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis (GOV)
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, Seite 84
- ↑ Quelle: 1100 Jahre Werleshausen, Frieda von Christen, 1976, Vergangenen Zeiten; Aus der Geschichte der Dörfer Werleshausen, Neuseesen und Lindewerra.
- ↑ Text nach einem Entwurf von Alexander Sülberg im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
- ↑ Der Neidkopf befindet sich an der Südwestecke der Burg Hanstein. 1908 renoviert, da der alte Neidkopfstein vor 1845 herabfiel und verloren ging.