Wallenhorst (Hof): Unterschied zwischen den Versionen
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<!-- Hier:Dienstpflichten gegenüber dem Grundherrn und davon unabhängig auch Landesherrn; Streitigkeiten --> | <!-- Hier:Dienstpflichten gegenüber dem Grundherrn und davon unabhängig auch Landesherrn; Streitigkeiten --> |
Version vom 29. Mai 2022, 15:35 Uhr
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Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Erbkötter Wallenhorst
Portal:Höfe und Bauern | |
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Wallenhorst | |
Früherer Hofstatus: | Erbkötter |
Grundherr: | Domkapitel Osnabrück |
Namensformen: | Wahlenhorst, Walenhorst |
Heutige Nutzung: | heute: das Zentrum von Wallenhorst |
Heutiger Eigentümer: | parzelliert |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
Eigenbehörig
Grundherr
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Erbkötter
Viehbestand
Umfang der Ländereien
Entwicklungsgeschichte
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1540 bewirtschaftete Gerke Wahlenhorst und seine Frau mit einer Hüssel den Hof; sie waren arm.[1] Im Jahre 1557 bewirtschaftete ein Johan to Walenhorst den Hof.[1] Im Jahre 1580 war der Hof Wallenhorst dem Domikapitel eigenbehörig.[3]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Walenhorst einen Betrag von 1 Taler 15 Schilling.[4] Im Jahre 1601 wurde der Hof dann von Johan und Agnete nebst Tochter Anna bewirtschaftet. In der Schüre saß Fenne.[1]
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[5] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Walenhorst für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Walenhorst für die ersten 8 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Erbkötter zwei Schillinge zu zahlen und für die folgenden 40 von 55 Wochen zahlte Walenhorst voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.[7]
Musterung des Ludeke Wahlenhorst 1630
Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Ludeke Wahlenhorst - es ist unklar, ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte - er trägt aber den Hofnamen.[5]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Walenhorst mussten folgende Zahlungen entrichten:[8]
* Walenhorst cum uxor: 2 Taler * Hüsselten man und frau: 6 Schilling * Im Backhuß ein Hüsselte: 4 Schilling * noch ein Hüsselte: pauper
Schatzregister 1651
In der Designatio Der Vogdey Wahlenhorst deren Feuerstät=, Erbschatz und suplement Geldern de Anno 1651 werden die vom ErbkottenWahlenhorst zu zahlenden Abgaben wie folgt festgelegt (Blatt 68):[7]
* Feuerstättenschatz 2 Taler * Erbschatz: 1 Taler 10 Schilling 6 Pfennig * Höhe der Satisfaction: 6 Taler.
Für dessen Leibzucht fallen zudem folgende Abgaben an:
* Feuerstättenschatz 2 Taler * Erbschatz: 1 Taler 10 Schilling 6 Pfennig * Höhe der Satisfaction: 4 Taler.[7]
Das Wallenhorstsche Backhaus wird als pauper geführt.[7]
Die Volkszählung 1652
Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Johan Walenhorst, dessen Ehefrau und deren Mitbewohnerin Anna von der Horst an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil.[9] Aber auch Henrich Walenhorst mit seiner Frau, sowie Lambert Walenhorst senior, dessen Frau und deren Mitbewohnerin Greta.[9]
Aufklärung
Im Jahre 1723 führt der Erbkötter Franz Wallenhorst den Hof; er ist dem Domkapitel Osnabrück eingebehöirg.[10][11] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 2(11) Scheffel * Saatland: 2 Malter, 1 (3) Scheffel * Wiesenland: 2(47) Scheffel * Heideland: 3(17) Scheffel * Summe: 2 Malter, 9 Scheffel, 1 Viertel, 3 Becher.[10][11]
Im Jahre 1772 war der Erbkötter Wallenhorst dem Domkapitel Osnabrück hörig.
Das Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg 1775 verzeichnet für den Erbkötter Wallenhorst einen Monatsschatz von 15 Schilling und 9 Pfennig, sowie den Rauchschatz wie folgt:
* Wohnhaus: 1 Reichsthaler, 5 Schilling, 3 Pfennig * Leibzucht: 10 Schilling, 6 Pfennig * Nebenhaus: 10 Schilling, 6 Pfennig.[12]
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Leibzucht
Das Schatz- und Kontributionsregister ewähnt für das Jahr 1651 eine Leibzucht des Hofes Wallenhorst (Blatt 68).[7]
Heuerhaus
Ein Foto des Kotten des Heuerhauses des Hofes Wallenhorst, das auf das Jahr 1925 datiert ist, findet sich in Albers (2016).[13] Im Zweiten Weltkrieg befand sich in diesem Gebäude ein Kriegsgefangenenlager für französische Soldaten.
Backhaus
Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 Wahlenhorsts Backhaus.[7]
Hofinhaber
Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.
Generationenfolge
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Karten
Hofbilder
Kirchliche Zugehörigkeit
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ Jünemann, Kurt: Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit, in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Elfhundert Jahre Wallenhorst WALLENHORST 851 - 1951: Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag, 1951, S. 53-6.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ 5,0 5,1 Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 6,0 6,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
- ↑ 9,0 9,1 NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden S. 97-101.
- ↑ 10,0 10,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 11,0 11,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 189 , Blatt 42, Digitalisat Seite 45.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Zwangsarbeit in der NS-Zeit. in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Höfe in Dorf/ Bauerschaft Wallenhorst (in der Gemeinde Wallenhorst im Landkreis Osnabrück) | |
Vollerben: Burmeister | Hörnschemeyer | Meyer zu Wallenhorst | Peddenpohl | Schwalenberg | Halberben: Bedenbecker | Brüggemann | Duling | Duncker | Heidemann | Wulff | Erbkotten: Wallenhorst | Wamhoff | Markkotten: Bockholt | Henne | Osterfeld | In der Horst | Nordtmann | Rechfelt |
Navigationsleiste Gemeinde Wallenhorst, Landkreis Osnabrück | |
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