Hildegard de Suinesbiunt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. März 2022, 23:39 Uhr
Hildegard de Suinesbiunt (auch Hildegardis de Suinesbiunde, Hildegard Schenkin von Schweinesbeunt; 16. August 1074 genannt) war eine deutsche Nonne im Kloster Heilig Kreuz Donauwörth.
Mit ihr wird 1074 in Donauwörth der Familienname Schweinesbein erstmals genannt.
Leben
Hildegard de Suinesbiunt entstammt dem schwäbisch-bayerischem Uradelsgeschlecht von Schweinspoint welches um 740–450 vor Christus mit den Kelten ins Land des späteren Sualafeldgau gekommen ist. Die Familie beschäftigte sich in den dichten Eichenwäldern über der Donau mit der Zähmung und Aufzucht von Wildschweinen sowie Wollschweinen woraus sich der Flurname, welchen auch die Familie trägt, erklärt.[1]
- SUINES = Schweines
- BIUNT = eingezäuntes Stück Land, (Mhd.) →biunde, (Ahd.) →biunt(a) – Bein – Baind(t) – Point
Hildegards Familie hatte über viele Jahrhunderte das Lehen Schweinspoint der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach, sowie das Erbschenkenamt auf den gräflichen Burgen Lechsend und Graisbach, inne.[2]
Am 16. August 1074 war Hildegard de Suinesbiunt mit fünf weiteren Nonnen des Kloster Heilig Kreuz zu Donauwörth Zeugin beim Ableben des Edelherren Mangold II. von Werd. Das Geschlecht von Werd (Werth, Worth, Wörth) hatte ihren Stammsitz auf der Burg Mangoldstein in Donauwörth.
Bekannte Mitglieder von Hildegards Familie sind die Edlen Otto de Suinesbiunt, Diopuldo de Swininspiunde und Ludwig Schenck von Schweinespeunt.[3]
Geschichte
Datei:Zeiller Topographia Bavariae.djvu Das dem Heiligen Kreuz geweihte Kloster wurde um das Jahr 1040 von Mangolds Vater Mangold I. von Werd [4] als Benediktinerinnenkloster innerhalb der nach ihm benannten Burg Mangoldstein zu Donauwörth gegründet. Die geistliche Gründungsgabe war ein Teil vom Kreuz Christi, das Mangold 1027/28 als Gesandter des deutschen Kaisers in Konstantinopel erhielt.
Zu Anfang des 12. Jahrhunderts wurde das Nonnenkloster durch ein Männerkloster der Benediktinerregel abgelöst und an den Westrand der Stadt sowie gleichzeitig ihren höchstgelegenen geographischen Ort innerhalb des Mauerrings verlegt.
Das Edelherren-Geschlecht von Werd (Werth, Worth, Wörth) hatte ihren Stammsitz auf der Burg Mangoldstein in Donauwörth.
Das Kloster Heilig Kreuz wurde am 15. Januar 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Letzter Abt des Klosters war Cölestin Königsdorfer (1756–1840).
Mobile und immobile Besitztümer der Abtei wurden infolge des Reichsdeputationshauptschlusses dem Fürsten von Oettingen-Wallerstein überantwortet. Die Klosterkirche blieb als Kirche der Pfarrei Heilig-Kreuz sowie als Wallfahrtskirche bestehen.[5]
Die Archivalien des Klosters liegen seit 1991 im Fürstlich Oettingen-Wallersteinschem Archiv auf der Burg Harburg.[6]
Anmerkungen
- ↑ Geschichte Schweinspoint
- ↑ Grafen von Lechsgemünd-Graisbach
- ↑ Kollectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns →Band 21 / Seite 153
- ↑ Deutsche Biographie: Mangold I. (Manegold, Manigold) von Werd (= Donauwörth, Bayern)
- ↑ Donauwörth: der ehemalige Landkreis →S. 28, 36, 42, 69
- ↑ Archiv Harburg, Fürsten zu Oettingen-Wallerstein
Siehe auch
Fürstlich Oettingen-Wallersteinisch Archiv Harburg
Literatur
- Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern III. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1797, Seite 324
- Johann Knebel: Chronik von Donauwörth, Donauwörth 1529
- Cölestin Königsdorfer: Geschichte des Klosters zum Heil. Kreutz in Donauwörth. Erster Band: Von den Urahnen seiner Stifter bis zum Jahr 1518, Donauwörth 1819
- Werner Schiedermair (Hrsg.): Heilig Kreuz in Donauwörth. Ludwig Auer GmbH, Donauwörth 1987, ISBN 3-403-01848-2
- Doris Pfister: Donauwörth. Historischer Atlas von Bayern. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 2008, ISBN 978-3-7696-6855-1, S. 28, 36, 42, 69
Karten
Weblinks
- Baugeschichte Heilig Kreuz, Donauwörth
- Haus der Bayerischen Geschichte Donauwörth, Hlg. Kreuz
- Photos der Ausstattung der Klosterkirche und des Klosters, in der Warburg Institute Iconographic Database
- Offizielle Website der Burg Harburg
- Archive in Bayern Archiv Harburg, Fürsten zu Oettingen-Wallerstein
- Universität Augsburg Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek