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Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger (Stand Oktober 2011) und von Hubert und Petra Wirtz (Stand Juni 2017)zur Verfügung gestellt. | Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger (Stand Oktober 2011) und von Hubert und Petra Wirtz (Stand Juni 2017)zur Verfügung gestellt. | ||
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Version vom 2. März 2021, 20:17 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
P l a u s c h w a r r e n Gutsbezirk bei Pogegen |
- Hierarchie
- Regional > Litauen > Plauschwarren
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Plauschwarren
- Regional > Litauen > Plauschwarren
- Hierarchie
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Einleitung
Plauschwarren oder Groß Plauschwarren, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit.
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Die beiden Wiesengüter Groß- und Klein Plauschwarren lagen südwestlich vom Pogeger See (lit. Velnežeris, arba Pagėgių ežeras) an der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. Von beiden Gütern sind Bauten erhalten geblieben. Das Wiesengut Adl. Milchbude lag am nördlichen Ufer der Memel schräg gegenüber vom Tilsiter Stadtteil Splitter.
Plauschwarren war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von Tilsit, nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert.
- Die alljährliche Überschwemmungen der Memel und der Jäge waren in Plauschwarren bei Pogegen Fluch und Segen zugleich. Der im Frühjahr abgelagerte Schlick wirkte besser als jeder Kunstdünger.
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1938 Groß Plauschwarren[1]
- Litauische Namen: Plauszwarė[2], Plaušvarė[3], Plaušvariai[4]
Allgemeine Informationen
Das Foto auf der rechten Seite zeigt die Schule mit Lehrerwohnung in Plauschwarren (Plaušvariai) bei Pogegen.
Die Schule stand in der Nähe der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war.
In diesem Haus ist Manfred Malien, der Schriftleiter und Herausgeber des Memel-Jahrbuches, aufgewachsen.
Der engagierte Heimatforscher ist am 12. November 2014 verstorben.
K u r z i n f o s [7]
- Adlig Groß-Plauschwaren, Memelland, 5 km bis zum Bahnhof Tilsit,
Rittergut, zum Gutsbezirk Schilleningken gehörig, 134 ha, keine Pferde, 62 Rindvieh,
Besitzer Hans Reimer, Adlig Schilleningken, Verwaltr Kurt Schlenther. - Adlig Milchbude, Memelland, 4 km bis zum Bahnhof Tilsit,
Rittergut, Vieh- und Pferdezucht, 301 ha, 45 Pferde, 150 Rindvieh, Besitzer Fritz Habedanck. - Adlig Schilleningken (Hegehof), 5km südlich von Tilsit,
Rittergut, mit Anteilen in Baumgarten, Waldhof, Grünwalde, Rinduppen und Adlig-Groß Plauschwarren,
1.506 ha, 68 Pferde, 398 Rindvieh, Besitzer Hans Reimer, Verwalter Kurt Schlenther.
Politische Einteilung
1785 drei Einträge im Goldbeck: [8]
1.) Plauschwarren oder Försterischken, Adeliges Gut an der Pogegen See belegen, 3 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, hat einen bürgerlichen Besitzer.
2.) Plauschwarren, Abgebaut Amtsvorwerk, von Mennoniten bewohnt, die hier ein besonderes Betshaus haben, 13 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, königlich.
3.) Plauschwarren, Adeliges Vorwerk, 2 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, zu Schilleningken gehörig.
1796-1802 drei Einträge in der Schroetterkarte [9]
Von Norden nach Süden :
1.) Plauschwarren oder Foersterischken, 4 Feuerstellen
2.) Plauschwarren, 15 Feuerstellen
3.) Adlig Plauschwarren, 4 Feuerstellen
1861 ein Eintrag im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 12 [10]
Nur Plauschwarren vermerkt.
1900 drei Einträge im Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900[11]
1.) Adlig Groß Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
2.) Groß Plauschwarren {Landgemeinde}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
3.) Adlig Klein Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
1919-1941 Messtischblatt 0897 Pogegen [12]
1939
1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Plauschwarren
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden: Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und Adlig Milchbude [13]
1.10.1939: Plauschwarren kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [14]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Plauschwarren gehörte zum Kirchspiel Tilsit Land, nach der Abtrennung des Memellandes aber zum Kirchspiel Pogegen.
Katholische Kirche
Plauschwarren gehörte zur Katholischen Kirche Tilsit (Maria Himmelfahrt) [15]
Andere Glaubensgemeinschaften
Mennoniten
Das Foto auf der rechten Seite zeigt das Wohnhaus von Michael Naussed in Plauschwarren bei Pogegen.
Die Tochter Christel Hannemann geht davon aus, dass es sich bei dem Haus um die ehemalige Mennonitenkirche gehandelt haben muss. Beim Renovieren des Flures wären nämlich alte Wandmalereien zum Vorschein gekommen, die zum Eingang in den Kirchenraum gehört haben könnten. Dr. Hans Reimer berichtet, dass der Wohlstand der in Plauschwarren ansässigen Mennoniten auf den reichen Erträgen aus den Memelwiesen beruhten.
Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht.
Mennoniten Kirchenbücher, Plauschwarren, Ostpreußen[16]
- Geburten 1769-1855 [3]
- Taufen 1771-1862 [4], Taufen 1771-1800
- Heiraten, ca 1778-1862 [5]
- Emigrants der Memelniederung nach Chortitza Settlement, 1789-1793 [6]
- Sterbefälle, 1769-1861 [7]
Friedhof der Mennonitischen Gemeinde
An der Straße von Pogegen (Pagėgiai) zur Memel liegt der Friedhof rechts in Plauschwarren (Plaušvariai) auf einem Hügel.
Er ist sehr verwildert, es finden sich nur zwei Grabinschriften.
Die Tafel am Eingang weist auf den Evangelisch - Lutherischen Friedhof Plauschwarren, der zur Gemeinde Pogegen gehört(e).
Dazu schreiben Hubert und Petra Wirtz nach ihrer Reise in die Heimat:
Hinter ihrem kleinen Wohnhaus zeigte uns dessen Bewohnerin zugewachsen hinter Sträuchern und hohem Gras einen kleinen Friedhof von den ehemaligen deutschen Bewohnern (Janz ist zu entziffern, auf manchen Steinen konnte man keinen Namen mehr lesen).
Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger (Stand Oktober 2011) und von Hubert und Petra Wirtz (Stand Juni 2017)zur Verfügung gestellt.
Standesamt
Plauschwarren gehörte 1888 zum Standesamt Winge.
Bewohner
Geschichte
In den Kriegsunruhen 1757 war das Vorwerk gänzlich abgebrannt, wird aber schon 1758 mit 12 Familien Mennoniten besetzt, darunter Familien Janz! 11 Huben zinsen jährlich 42 Taler pro Hube.
Dieser Zins wird 1783 auf 92 Taler erhöht. Einige Aquirenten verpflichten sich, 12 Familien anzusetzen. (Grundbuch-Akten) [17]
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Verschiedenes
Memeler Dampfboot vom 11.08.1933
Ergebnisse zu den Wahlen der Gemeindeorgane im Kreise Pogegen
Plauschwarren: Gemeindevorsteher wurde Naused, erster Schöffe Otto Jurkutat, zweiter Schöffe R. Jestigkeit und Ortskassenrendant Fräulein Grete Jestigkeit.
Karten
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PLARENKO05WC</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Foto von Christel Hannemann, vermutlich 1942, übernommen vom Memel-Jahrbuch für 2013, hrsg. von Manfred Malien, Seite 75.
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Angaben nach Helmut Fritzler, Leipzig.
- ↑ Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802) 1 : 50 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Preußisches Urmesstischblatt Nr. 12, 1861 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 [1]
- ↑ Plauschwarren im Messtischblatt 0897 Pogegen, (1913-1941) © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
- ↑ Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich der Oder und Neiße und dem Bistum Danzig
- ↑ Mennonite Church Records, Plauschwarren, East Prussia, [2]
- ↑ Kopp, Jenny: Die Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918