Pomesanien: Unterschied zwischen den Versionen
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Pomesanien war bei der Ankunft der Ordensritter weitgehend mit Wald bedeckt. | Pomesanien war bei der Ankunft der Ordensritter weitgehend mit Wald bedeckt. | ||
"Pomesanien. Der Name hat eine doppelte Bedeutung: Die alt preußische Landschaft Pomesanien reichte vor der Ordenszeit von der Drewenz bis zur Nogat und dem Drausensee im Norden; im 0sten verlief ihre Grenze im Tal der [[Sorge (Fluss)|Sorge]] bis Baumgarth, schloß dann auch Prökelwitz, Königsee, Kölimen und Alt Christburg ein, und war gegenüber der alten Wildnis etwa durch die Linie '''Pinna-See''', '''Samrodt-See''', '''Röthloff-See''', '''Bärting-See''', '''Gr. Eyling-See''' und '''Drewenz-See''' bestimmt. Im Westen bildete zwischen [[Thorn]] und dem Weißen Berge die Weichsel die Grenze. Der vor der Ankunft des Deutschen Ritterordens von den Polen bzw. den Herzögen v. Masowien vorübergehend unterworfene südliche Teil der alten Landschaft Pomesanien zwischen der Drewenz und der Ossa ist das [[Kulmerland]]. Nut dem Zusammenbruch des letzten Widerstandes der Prußen ('''1283''') setzte im Kulmerland und in Pomesanien die planmäßige Dorfsiedlung des Deutschen Ordens ein. - Ms Grenzen des '''1243''' gebildeten Bistums Pomesanien werden zunächst die Ossa, die Weichsel, der Drausen-See und die Weske genannt. Zugleich aber wird die Bestimmung hinzugesetzt, daß auch das '''Quidin-Werder''' und das '''Zantir-Werder''' zu dieser Diözese gehören sollten. Damit sind augenscheinlich die Weichselniederung im Raume Marienwerder und das '''Große Werder''' rechts der Weichsel gemeint. Im 0sten wurde die Diözese Pomessanien noch um die Bezirke Preußisch Holland (Passaluk), Samrodt (Zamroth), Geria (?), Pobuz (?), und Deutsch Eylau (Rudencz) erweitert, so daß nach Aufsiedlung der Wildnis auch [[Mohrungen]], [[Osterode in Ostpreußen|Osterode]], [[Gilgenburg]] und [[Neidenburg]] zur Diözese Pomesanien gehörten. Sitz des Bischofs war '''Riesenburg''', Sitz des Domkapitels Marienwerder." <ref> Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen, Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 174-175 </ref> | "Pomesanien. Der Name hat eine doppelte Bedeutung: Die alt preußische Landschaft Pomesanien reichte vor der Ordenszeit von der Drewenz bis zur Nogat und dem Drausensee im Norden; im 0sten verlief ihre Grenze im Tal der [[Sorge (Fluss)|Sorge]] bis Baumgarth, schloß dann auch Prökelwitz, Königsee, Kölimen und Alt Christburg ein, und war gegenüber der alten Wildnis etwa durch die Linie '''Pinna-See''', '''Samrodt-See''', '''Röthloff-See''', '''Bärting-See''', '''Gr. Eyling-See''' und '''Drewenz-See''' bestimmt. Im Westen bildete zwischen [[Thorn]] und dem Weißen Berge die Weichsel die Grenze. Der vor der Ankunft des Deutschen Ritterordens von den Polen bzw. den Herzögen v. Masowien vorübergehend unterworfene südliche Teil der alten Landschaft Pomesanien zwischen der Drewenz und der Ossa ist das [[Kulmerland]]. Nut dem Zusammenbruch des letzten Widerstandes der Prußen ('''1283''') setzte im Kulmerland und in Pomesanien die planmäßige Dorfsiedlung des Deutschen Ordens ein. - Ms Grenzen des '''1243''' gebildeten Bistums Pomesanien werden zunächst die Ossa, die Weichsel, der Drausen-See und die Weske genannt. Zugleich aber wird die Bestimmung hinzugesetzt, daß auch das '''Quidin-Werder''' und das '''Zantir-Werder''' zu dieser Diözese gehören sollten. Damit sind augenscheinlich die Weichselniederung im Raume Marienwerder und das '''Große Werder''' rechts der Weichsel gemeint. Im 0sten wurde die Diözese Pomessanien noch um die Bezirke Preußisch Holland (Passaluk), Samrodt (Zamroth), Geria (?), Pobuz (?), und Deutsch Eylau (Rudencz) erweitert, so daß nach Aufsiedlung der Wildnis auch [[Mohrungen (Landkreis Mohrungen)|Mohrungen]], [[Osterode in Ostpreußen|Osterode]], [[Gilgenburg]] und [[Neidenburg]] zur Diözese Pomesanien gehörten. Sitz des Bischofs war '''Riesenburg''', Sitz des Domkapitels Marienwerder." <ref> Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen, Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 174-175 </ref> | ||
Version vom 26. April 2014, 15:08 Uhr
Geografische Lage
"Die Weichsel bildet die Grenze gegen Kujavien und Pomoranien, die Nordgrenze ist durch die Westgrenze Warmiens, die Nordostgrenze durch die Diözesangrenze zwischen den Diözesen Ermland und Pomesanien bestimmt. Von Käbers in Höhe des Nariensses verläuft die Ostgrenze die Passarge aufwärts bis zur Nordgrenze Sassens. Die sassische Nordgrenze bildet die Südgrenze Pomesaniens. Der Drausensee hatte damals ein anderes Aussehen. Die Frische Nehrung zerfiel in mehrere langgestreckte Inseln. Die Tiefs bei Lochstädt und Balga, die Durchfahrten bildeten, sind zugeschwemmt; das Pillauer Tief stammt aus späterer Zeit." [1] Pomesanien war bei der Ankunft der Ordensritter weitgehend mit Wald bedeckt.
"Pomesanien. Der Name hat eine doppelte Bedeutung: Die alt preußische Landschaft Pomesanien reichte vor der Ordenszeit von der Drewenz bis zur Nogat und dem Drausensee im Norden; im 0sten verlief ihre Grenze im Tal der Sorge bis Baumgarth, schloß dann auch Prökelwitz, Königsee, Kölimen und Alt Christburg ein, und war gegenüber der alten Wildnis etwa durch die Linie Pinna-See, Samrodt-See, Röthloff-See, Bärting-See, Gr. Eyling-See und Drewenz-See bestimmt. Im Westen bildete zwischen Thorn und dem Weißen Berge die Weichsel die Grenze. Der vor der Ankunft des Deutschen Ritterordens von den Polen bzw. den Herzögen v. Masowien vorübergehend unterworfene südliche Teil der alten Landschaft Pomesanien zwischen der Drewenz und der Ossa ist das Kulmerland. Nut dem Zusammenbruch des letzten Widerstandes der Prußen (1283) setzte im Kulmerland und in Pomesanien die planmäßige Dorfsiedlung des Deutschen Ordens ein. - Ms Grenzen des 1243 gebildeten Bistums Pomesanien werden zunächst die Ossa, die Weichsel, der Drausen-See und die Weske genannt. Zugleich aber wird die Bestimmung hinzugesetzt, daß auch das Quidin-Werder und das Zantir-Werder zu dieser Diözese gehören sollten. Damit sind augenscheinlich die Weichselniederung im Raume Marienwerder und das Große Werder rechts der Weichsel gemeint. Im 0sten wurde die Diözese Pomessanien noch um die Bezirke Preußisch Holland (Passaluk), Samrodt (Zamroth), Geria (?), Pobuz (?), und Deutsch Eylau (Rudencz) erweitert, so daß nach Aufsiedlung der Wildnis auch Mohrungen, Osterode, Gilgenburg und Neidenburg zur Diözese Pomesanien gehörten. Sitz des Bischofs war Riesenburg, Sitz des Domkapitels Marienwerder." [2]
Sage
Wie Widewuto das Land unter seine Söhne theilte
- "Dem elften Sohne des Königs, Pomeso, ward zugetheilt das Land zwischen Weseke, Mokra (Ossa), Noyta (Nojath), Istula (Weichsel) bis an die Gränzen der Massau (Anm. Masowien), und es ward nach ihm Pomesanien genannt. Er hatte keine Burg, die ihm zur Wohnung diente, sondern wo es ihm am besten gefiel, da wohnte er unter einem Gezelte. Er hatte sehr viel Kinder, die alle wie der Vater Riesen und Könige waren, und diese bauten sich die Festen zu Risno (Risenburg), Bolto, Weso und Nargoltons."
Name
Der Name Pamede leitet sich prußisch ab und verweist auf tiefe Wälder. Er bedeutet wörtlich übersetzt "unter Wald".
- prußisch "pa, po" = unter, bei
- "median" = Wald
Gerullis: "es ist die latinisierte Form des pr. Namens, wie ihn die Deutschen bei ihrer Ankunft von den Polen hörten" [3]
Urkundliche Erwähnungen:
- 1231 Pomizania
- 1247 Pomesania
- 1249 Pomezania
- 1299 Pomesan
Geschichte
- Pomesanien wurde von Kulm aus erobert: 1234 Marienwerder, 1234 Schlacht bei Christburg, 1248 Christburg, 1248 Preußisch Holland, 1250 Marienburg (sowie die kaschubischen Gebiet: 1398 Dirschau, 1398 Danzig)
- "Nach Einführung der Reformation in Pomesanien durch Bischof Erhard Queis nahm der katholische Bischof von Kulm zunächst die kirchliche Aufsicht über den Teil der Diözese im königlichen Preußen (seit 1526) und später auch den Titel des Bischofs von Pomesanien wahr. 1577 genehmigte der Papst die kirchenrechtliche Vereinigung Pomesaniens mit der Diözese Kulm. Diese Vereinigung blieb bis 1821 bestehen." [4]
- Das Bistum Pomesanien [1]
Sprachdenkmäler
Siehe auch
- Barten (Rastenburg)
- Galinda (masurische Seenplatte)
- Chelmo (Thorn)
- Lubawa/ Michelauer Land (Löbau)
- Nadruwa (Insterburg)
- Notanga (südlich von Königsberg, Preußisch Eylau)
- Pagude (Heilsberg)
- Pamede (Marienburg)
- Semba (nördlich von Königsberg, Labiau)
- Sassen (Tannenberg/Neidenburg)
- Skalwa (Tilsit-Ragnit-Ruß)
- Suduwa (Jatwinger) (Lyck, Suwałki)
- Warme (Braunsberg)
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Hermanowski, Georg: Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980,S. 235
- ↑ Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen, Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 174-175
- ↑ Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922,S. 130
- ↑ Handbuch der historischen Stätten Ost- und Westpreußen, Kröner Verlag Stuttgart, 1966-1981, Seite 174-175