Neuhof-Lasdehnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 03.06.1938 wurde die Gemeinde Neuhof-Lasdehen in Altbaum<ref name=Territoriale>Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, http://www.territorial.de/index.htm</ref> umbenannt. | Am 03.06.1938 wurde die Gemeinde Neuhof-Lasdehen in Altbaum<ref name=Territoriale>Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, http://www.territorial.de/index.htm</ref> umbenannt. |
Version vom 1. November 2013, 17:21 Uhr
Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Neuhof-Lasdehnen >Altbaum
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Neuhof-Lasdehnen >Altbaum
Einleitung
Altbaum, Kreis Schloßberg, Ostpreußen
Am 30.09.1928 erfolgte der Zusammenschluss des Gutsbezirks Neuhof-Lasdehnen[1]
und der Landgemeinden Nickelstanaten[1] und Ußeßuppen (Uszeszuppen)[1] zur neuen Landgemeinde Neuhof-Lasdehnen[1].
Siehe hierzu auch den Kartenausschnitt: Gut Neuhof-Lasdehnen, Nickelstanaten und Uszesuppen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, vor dem Zusammenschluss der Gemeinden am 30.09.1928.
Am 03.06.1938 wurde die Gemeinde Neuhof-Lasdehen in Altbaum[2] umbenannt.
Allgemeine Information
Altbaum lag ca. 21 km nördlich von der Kreisstadt Schloßberg entfernt.
Die Gemeinde hatte in West-Ost-Richtung eine Ausdehnung von ca. 4,5 km und die Grundstücke lagen mitten in ihren Gemarkungen.
Die Gemeindefläche betrug 514 ha. Bevorzugt wurde Getreide angebaut und Viehzucht betrieben.
Einwohner der Gemeinde aus Adressbüchern von 1930 und 1937
Datum | Einwohner |
01.12.1905 | |
01.12.1910 | |
1939 |
Die Kinder besuchten die Schulen in Haselberg.
Die nächste Postdienststelle war in Haselberg.
Es gab keine Kraftpostlinie. Die Postzustellung erfolgte durch Briefträger.
Der nächste Kleinbahnanschluss war in Haselberg.
Die Gemeinde hatte weder Gas, Elektrizität noch Wasserversorgung.
Über das Gutshaus Borbstädt in Altbaum schrieb Herbert Sebeikat:
- Das Gutshaus Borbstädt wurde ca. 1772 erbaut. Das Gut hatte einen schönen großen Park, der zur Wiese hinunterführte, die am Ostfluss (Scheschuppe) lag.
- Im Park stand eine Baumgruppe von riesigen alten Linden, deren Kronen von Lasdehnen aus sichtbar waren. Es gab auch eine alte Eiche, deren Stamm so dick war, dass fünf Männer dazu nötig waren, ihn zu umspannen. Auf dem Viehstall gab es ein Storchennest, das jedes Jahr bezogen und von 3 - 4 jungen Störchen besetzt war. Oft gab es im Frühjahr heftige Storchenkämpfe.
Mitten auf der großen Viehweide stand eine sehr alte Eiche, deren Krone der Sitz von Geistern gewesen sein soll. Immer wenn dem Gut ein Unglück drohte, sollen sich diese Geister gemeldet haben. - Die Sagen und Geschichten, die aus der Vorzeit erzählt wurden, sind im Sagenbuch von Frida Borbstädt: „Zwischen Memel und Danzig“[6] gesammelt und bearbeitet worden.
- Fünfbrüderbirken standen auf dem Friedhof von Gut Borbstädt.
In dem Buch: „Der Kreis Schloßberg“[7] schreibt Franz Mietzner in der Geschichte: „Eine Fahrt auf dem Ostfluß“ von Ursula Henneberg:
- … Aus den Bäumen klingt's wie ein leises Lied, und unser Fluss gibt zärtlich Antwort. Wir gleiten gelassen und ganz eingefangen in diese Stimmung ohne Ruderschlag weiter flussabwärts. Die Försterei Siebeneichen grüßt; ein mächtiger Eichenwald. An Grenzheide, am Grenzwald vorbei, verlässt unser Ostfluss die Reichsgrenze. Über Tulpeningen und Sandhöhe kommen wir nach Altsnappen. Wie hübsch liegt auch dieses Dorf. Die „Jodeglienis" überrascht durch ihre seltsame Schönheit. Wald und Weiden wechseln, schwer und fruchtbar ist der Boden. Auf einer kleinen Halbinsel erlebten hier im Schutz der Bäume auf einer Wiese Schloßberger Jungen frohe Ferienwochen beim Zelten und Spielen. Jetzt fahren wir an dem Gut „Altbaum" vorbei. Herrlich alte Stämme wachsen in den Himmel hinein, so will's vom Kahn uns scheinen. Terrassen und Treppen führen zum Gutsgarten herauf, in dem das lang gestreckte behäbige Gutshaus liegt, die Heimat unserer Frida Borbstädt, die uns die Sagen und Märchen dieses Landstrichs schenkte.
- Und jetzt winkt Haselberg herüber. Hoch über dem Fluss ragt die Kirche dieses regsamen Marktfleckens und grüßt zu den Häusern und Gehöften zu beiden Seiten der Ufer. Dort führt der Goetheweg entlang. Daneben sprudelt hell und schäumend das Wehr an der Schleusenbrücke. Wir müssen aufpassen, um mit unserem Boot geschickt den treibenden Holzflößen auszuweichen. Viele glatte, gerade Stämme schwimmen hier flussab, ein Teil zur Papierfabrik nach Ragnit. Ein Stück weiter rattert das Mühlenwerk von Brachvogel. Dann tauchen wir wieder in die Waldschluchten des alten Forstes und wieder wird uns neues Erleben geschenkt, die Sprosser in den Uferbüschen schlagen inbrünstig. Zierliche Schwalben streichen zwitschernd übers Wasser. …
Politische Einteilung
Die Gemeinde Altbaum gehörte zum Amtsbezirk Meißnersrode.
Am 01. 01. 1945 umfasst der Amtsbezirk Meißnersrode[2] die Gemeinden Altbaum, Beinicken, Blockswalde, Bönick, Dachsheide, Eigern, Flußfelde, Grenzwald, Königsfeld, Lubenwalde, Meißnersrode, Ostfurt, Tulpeningen und Vormwalde (14 Gemeinden). Er wird zuletzt verwaltet vom Amtsvorsteher Landwirt Paul Wiese in Tulpeningen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Altbaum gehörte zum Kirchspiel Lasdehnen/Haselberg.
Katholische Kirche
Standesamt
Verschiedenes
Karten
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I [1905, Ostpreußen]
- ↑ 2,0 2,1 Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, http://www.territorial.de/index.htm
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I [1905, Ostpreußen]
- ↑ Das Genealogische Orts-Verzeichnis, http://gov.genealogy.net/search/index
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das deutsche Reich [1939]
- ↑ Verlag E. Morgenroht Nachf., Pillkallen
- ↑ Holzner Verlag 1962, Würzburg
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>ALTAUMKO14GW</gov>