Topographia Bavariae/064: Unterschied zwischen den Versionen
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jhme/ vnnd seinen Nachfolgern/ alle Jahr 40. Pfundt Regenspurger Müntz/ in den Königl. <tt>Fiscum,</tt> von solcher Abbtey bezahlen solten. Es nahm aber der Käyser von solcher Schanckung auß die Casten Vogtey/ deren Belehnung er jme/ vnd seinen <tt>Successoribus,</tt> Königen/ vnd Käysern/ mit aller Vollkommenheit vorbehielt/ wie der <tt>Autor</tt> deß <tt>Discurs</tt> von den Reichsvogteyen/ auß <tt>Hundij Additionatore(in tom. 2. fol. 371. seq)</tt> am 44. Blat schreibet. Daher sonders Zweiffels/ Theils den Vnterscheyd zwischen dem Bisthumb/ vnd der Abbtey/ vor diesem werden gemacht haben. Es hat auch zu Passaw ein Jesuiter <tt>Collegium</tt> vnn ausserhalb der Statt/ gegen Abend/ S. Niclas Closter/ der ChorHerren S. Augustini Ordens/ (von welchem <tt>tom. 2. Metrop. Salisb. fol. 530. seqq.</tt> weitläufftig zu lesen) vnd gegen Mittag/ in der Jnstatt S. Getrauds Kirchen. Auff S. Georgen Berg ist das veste Schloß/ das Oberhauß genandt/ Anno 1219. zu bawen angefangen/ vnnd darunder obgedachte Jltzstatt/ so durch die Jltz von dem Vnderhauß/ oder gar altem Schloß/ so beede auch deß Bischoffs seyn/ vnderschieden wird. Es schreibet <tt>Avent. Lib. 2. fol. 257.b.</tt> daß im Jahr Christi 477. Passaw von der Schwaben König in Böhmen/ dem Haimond erobert/ was sich zur Wehr gestellt/ erwürgt/ die Statt geplündert/ zerrissen/ vnd außgebrandt/ auch das Volck/ so nicht vmbkommen/ gefangen/ vnnd hinweg geführet worden. Andere nennen besagten König Chunimund der Thüringer; <tt>Brunner</tt>, Chunimund der Schwaben; Theils/ Hunimund der Allemannier. <tt>S. Severinus</tt>, der An. 481. oder 82. gestorben/ hat das Volck hinweg zu ziehen ermahnt/ welches aber/ wider sein Vermahnung/ da geblieben; wie beym <tt>Eugippio</tt>, so sein Leben beschrieben/ zu lesen. Als Käyser Friederich der Erste in Asien gezogen/ solle Passaw von etlichen Bäyrischen Herren mit Fewer vnd Schwerdt seyn verwüstet wordē. Zun Zeiten Käyser Friederichs des Andern/ haben die Böhmen Passaw eingenommen. Vnd schreibet gedachter <tt>Avent. l. 7. fol. 376.</tt> daß Albrecht Beham/ Dechant zu Passaw/ deß Papsts Legat wider besagten Käyser Friederichen den Andern/ von Hertzog Otten auß Bäyern gejagt/ hieher geflohen seye: Aber der Hertzog seye für Passaw kommen/ habe die Statt gewonnen/ vnnd den besagten Albrechten jämmerlich erwürgen lassen. Etliche sagen/ man habe ihn geschunden/ darumb führen noch die von Passaw einen geschundenen Wolff; vnd zeige man noch allda einen Stein/ den man den Blutstein heisse/ darauff er geschunden/ oder zu Stücken gehawen worden seyn solle. Besihe von disem <tt>Alberto Bohemom</tt>, den <tt>Christophor. Gewoldum, in Addit.</tt> zum <tt>Hundio, fol. 384.</tt> welcher sagt/ daß er von den Passawern gefangen vnn geschunden worden seye. Gedachter <tt>Hundius</tt> schreibet in seiner <tt>Metropoli. f. 314.</tt> daß Anno 1231. Ein Thombherr zu Passaw/ Eberhard von Jahenstorff/ sonst Jansdorff/ oder Lanstorff/ von den Bürgern allhie (<tt>al.</tt> von deß Bischoffs Hoffgesinde) vmbgebracht vnd geschunden worden seye; den etliche vnter die Märtyrer zehlen. Er meldet aber auch am 316. Blat/ auß den Passawischen JahrBüchern/ daß gedachten Albrechten die von Passaw gefangen/ vnnd geschunden haben/ nach dem er viel Unglücks angestifftet hatte. Besihe aber von gemeltem von Jachenstorff/ oder Lanstorff <tt>Brunnerum libro 14.Annal.p.691</tt> vnd von <tt>Alberto,</tt> | jhme/ vnnd seinen Nachfolgern/ alle Jahr 40. Pfundt Regenspurger Müntz/ in den Königl. <tt>Fiscum,</tt> von solcher Abbtey bezahlen solten. Es nahm aber der Käyser von solcher Schanckung auß die Casten Vogtey/ deren Belehnung er jme/ vnd seinen <tt>Successoribus,</tt> Königen/ vnd Käysern/ mit aller Vollkommenheit vorbehielt/ wie der <tt>Autor</tt> deß <tt>Discurs</tt> von den Reichsvogteyen/ auß <tt>Hundij Additionatore(in tom. 2. fol. 371. seq)</tt> am 44. Blat schreibet. Daher sonders Zweiffels/ Theils den Vnterscheyd zwischen dem Bisthumb/ vnd der Abbtey/ vor diesem werden gemacht haben. Es hat auch zu Passaw ein Jesuiter <tt>Collegium</tt> vnn ausserhalb der Statt/ gegen Abend/ S. Niclas Closter/ der ChorHerren S. Augustini Ordens/ (von welchem <tt>tom. 2. Metrop. Salisb. fol. 530. seqq.</tt> weitläufftig zu lesen) vnd gegen Mittag/ in der Jnstatt S. Getrauds Kirchen. Auff S. Georgen Berg ist das veste Schloß/ das Oberhauß genandt/ Anno 1219. zu bawen angefangen/ vnnd darunder obgedachte Jltzstatt/ so durch die Jltz von dem Vnderhauß/ oder gar altem Schloß/ so beede auch deß Bischoffs seyn/ vnderschieden wird. Es schreibet <tt>Avent. Lib. 2. fol. 257.b.</tt> daß im Jahr Christi 477. Passaw von der Schwaben König in Böhmen/ dem Haimond erobert/ was sich zur Wehr gestellt/ erwürgt/ die Statt geplündert/ zerrissen/ vnd außgebrandt/ auch das Volck/ so nicht vmbkommen/ gefangen/ vnnd hinweg geführet worden. Andere nennen besagten König Chunimund der Thüringer; <tt>Brunner</tt>, Chunimund der Schwaben; Theils/ Hunimund der Allemannier. <tt>S. Severinus</tt>, der An. 481. oder 82. gestorben/ hat das Volck hinweg zu ziehen ermahnt/ welches aber/ wider sein Vermahnung/ da geblieben; wie beym <tt>Eugippio</tt>, so sein Leben beschrieben/ zu lesen. Als Käyser Friederich der Erste in Asien gezogen/ solle Passaw von etlichen Bäyrischen Herren mit Fewer vnd Schwerdt seyn verwüstet wordē. Zun Zeiten Käyser Friederichs des Andern/ haben die Böhmen Passaw eingenommen. Vnd schreibet gedachter <tt>Avent. l. 7. fol. 376.</tt> daß Albrecht Beham/ Dechant zu Passaw/ deß Papsts Legat wider besagten Käyser Friederichen den Andern/ von Hertzog Otten auß Bäyern gejagt/ hieher geflohen seye: Aber der Hertzog seye für Passaw kommen/ habe die Statt gewonnen/ vnnd den besagten Albrechten jämmerlich erwürgen lassen. Etliche sagen/ man habe ihn geschunden/ darumb führen noch die von Passaw einen geschundenen Wolff; vnd zeige man noch allda einen Stein/ den man den Blutstein heisse/ darauff er geschunden/ oder zu Stücken gehawen worden seyn solle. Besihe von disem <tt>Alberto Bohemom</tt>, den <tt>Christophor. Gewoldum, in Addit.</tt> zum <tt>Hundio, fol. 384.</tt> welcher sagt/ daß er von den Passawern gefangen vnn geschunden worden seye. Gedachter <tt>Hundius</tt> schreibet in seiner <tt>Metropoli. f. 314.</tt> daß Anno 1231. Ein Thombherr zu Passaw/ Eberhard von Jahenstorff/ sonst Jansdorff/ oder Lanstorff/ von den Bürgern allhie (<tt>al.</tt> von deß Bischoffs Hoffgesinde) vmbgebracht vnd geschunden worden seye; den etliche vnter die Märtyrer zehlen. Er meldet aber auch am 316. Blat/ auß den Passawischen JahrBüchern/ daß gedachten Albrechten die von Passaw gefangen/ vnnd geschunden haben/ nach dem er viel Unglücks angestifftet hatte. Besihe aber von gemeltem von Jachenstorff/ oder Lanstorff <tt>Brunnerum libro 14. Annal. p. 691.</tt> vnd von <tt>Alberto,</tt> zugenandt Böheim/ vom 704. biß vff 735. Wie auchdas 745. 751. 755. vnd 759. Blat vnn ist di Sach noch zweiffelhafft. Vmms Jar 1266. hat Hertzog Heinrich in Bäyern diese Statt/ so es mit dem König in Böheimb hielte/ durch Verrätherey/ bey der Nacht erobert/ vnd derselben grösten Theil mit Fewer angesteckt/ das ubrige ist von den Soldaten außgeplündert worden. Bischoff Bernhard/ der Anno 1314. gestorben/ hat mit der Statt gekriegt; wie Anno 1367. Bischoff Albrecht/ ein gebohrner Freyher von Winckel auß Oesterreich. Anno 1517. seyn allhie dreyhundert Häuser/ vnnd fast der gantze newe Marckt/ mit vielen Leuthen vnnd Viehe/ verbrunnen. Anno 1552. ist in dieser Statt der ReligionsFried/ zwischen Käyser Carle dem Fünfften/ vnd Churfürst Moritzen zu Sachsen/ durch Vnderhandlung König Ferdinands/ auffgerichtet worden/ der daher der Passawische Vertrag genandt wirdt. |
Aktuelle Version vom 2. April 2013, 10:23 Uhr
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jhme/ vnnd seinen Nachfolgern/ alle Jahr 40. Pfundt Regenspurger Müntz/ in den Königl. Fiscum, von solcher Abbtey bezahlen solten. Es nahm aber der Käyser von solcher Schanckung auß die Casten Vogtey/ deren Belehnung er jme/ vnd seinen Successoribus, Königen/ vnd Käysern/ mit aller Vollkommenheit vorbehielt/ wie der Autor deß Discurs von den Reichsvogteyen/ auß Hundij Additionatore(in tom. 2. fol. 371. seq) am 44. Blat schreibet. Daher sonders Zweiffels/ Theils den Vnterscheyd zwischen dem Bisthumb/ vnd der Abbtey/ vor diesem werden gemacht haben. Es hat auch zu Passaw ein Jesuiter Collegium vnn ausserhalb der Statt/ gegen Abend/ S. Niclas Closter/ der ChorHerren S. Augustini Ordens/ (von welchem tom. 2. Metrop. Salisb. fol. 530. seqq. weitläufftig zu lesen) vnd gegen Mittag/ in der Jnstatt S. Getrauds Kirchen. Auff S. Georgen Berg ist das veste Schloß/ das Oberhauß genandt/ Anno 1219. zu bawen angefangen/ vnnd darunder obgedachte Jltzstatt/ so durch die Jltz von dem Vnderhauß/ oder gar altem Schloß/ so beede auch deß Bischoffs seyn/ vnderschieden wird. Es schreibet Avent. Lib. 2. fol. 257.b. daß im Jahr Christi 477. Passaw von der Schwaben König in Böhmen/ dem Haimond erobert/ was sich zur Wehr gestellt/ erwürgt/ die Statt geplündert/ zerrissen/ vnd außgebrandt/ auch das Volck/ so nicht vmbkommen/ gefangen/ vnnd hinweg geführet worden. Andere nennen besagten König Chunimund der Thüringer; Brunner, Chunimund der Schwaben; Theils/ Hunimund der Allemannier. S. Severinus, der An. 481. oder 82. gestorben/ hat das Volck hinweg zu ziehen ermahnt/ welches aber/ wider sein Vermahnung/ da geblieben; wie beym Eugippio, so sein Leben beschrieben/ zu lesen. Als Käyser Friederich der Erste in Asien gezogen/ solle Passaw von etlichen Bäyrischen Herren mit Fewer vnd Schwerdt seyn verwüstet wordē. Zun Zeiten Käyser Friederichs des Andern/ haben die Böhmen Passaw eingenommen. Vnd schreibet gedachter Avent. l. 7. fol. 376. daß Albrecht Beham/ Dechant zu Passaw/ deß Papsts Legat wider besagten Käyser Friederichen den Andern/ von Hertzog Otten auß Bäyern gejagt/ hieher geflohen seye: Aber der Hertzog seye für Passaw kommen/ habe die Statt gewonnen/ vnnd den besagten Albrechten jämmerlich erwürgen lassen. Etliche sagen/ man habe ihn geschunden/ darumb führen noch die von Passaw einen geschundenen Wolff; vnd zeige man noch allda einen Stein/ den man den Blutstein heisse/ darauff er geschunden/ oder zu Stücken gehawen worden seyn solle. Besihe von disem Alberto Bohemom, den Christophor. Gewoldum, in Addit. zum Hundio, fol. 384. welcher sagt/ daß er von den Passawern gefangen vnn geschunden worden seye. Gedachter Hundius schreibet in seiner Metropoli. f. 314. daß Anno 1231. Ein Thombherr zu Passaw/ Eberhard von Jahenstorff/ sonst Jansdorff/ oder Lanstorff/ von den Bürgern allhie (al. von deß Bischoffs Hoffgesinde) vmbgebracht vnd geschunden worden seye; den etliche vnter die Märtyrer zehlen. Er meldet aber auch am 316. Blat/ auß den Passawischen JahrBüchern/ daß gedachten Albrechten die von Passaw gefangen/ vnnd geschunden haben/ nach dem er viel Unglücks angestifftet hatte. Besihe aber von gemeltem von Jachenstorff/ oder Lanstorff Brunnerum libro 14. Annal. p. 691. vnd von Alberto, zugenandt Böheim/ vom 704. biß vff 735. Wie auchdas 745. 751. 755. vnd 759. Blat vnn ist di Sach noch zweiffelhafft. Vmms Jar 1266. hat Hertzog Heinrich in Bäyern diese Statt/ so es mit dem König in Böheimb hielte/ durch Verrätherey/ bey der Nacht erobert/ vnd derselben grösten Theil mit Fewer angesteckt/ das ubrige ist von den Soldaten außgeplündert worden. Bischoff Bernhard/ der Anno 1314. gestorben/ hat mit der Statt gekriegt; wie Anno 1367. Bischoff Albrecht/ ein gebohrner Freyher von Winckel auß Oesterreich. Anno 1517. seyn allhie dreyhundert Häuser/ vnnd fast der gantze newe Marckt/ mit vielen Leuthen vnnd Viehe/ verbrunnen. Anno 1552. ist in dieser Statt der ReligionsFried/ zwischen Käyser Carle dem Fünfften/ vnd Churfürst Moritzen zu Sachsen/ durch Vnderhandlung König Ferdinands/ auffgerichtet worden/ der daher der Passawische Vertrag genandt wirdt.