Topographia Bavariae/037: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Von der Bibliotheck allhie schreibet Herr <tt>Carolus Stengelius, part.2.rer.August.cap.69.pag.308.</tt> daß <tt>Johannes Egolphus</tt> von Knöringen/ Bischoff zu Augspurg/ der deß Jahrs 1557. gestorben/ deß <tt>Henrici Glareani</tt> Bücher alle/ für diese Hohe Schul gekaufft habe/ die hernach mit deß <tt>Clenckii Eisengreinii,</tt> vnd der <tt>Eckiorum</tt> Bücher/ vermehret worden seye. Anno 1633. hatte Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar/ durch Vermittelung deß Generals Cratzens/ vnnd Obristen Farenbachs/ <tt>Collusion,</tt> den 5. Maij/ einen Anschlag auf Jngolstatt vor/ | Lager formirt gewesen/ zu sehen. An.1632. versuchte der König auß Schweden diesen Orth zu erobern/ aber vergebens/ vnd ward jhme im <tt>recognosciren</tt> den 20.Aprilis/ sein Pferdt von einer Stück Kugel getroffen/ vnd getödtet/ auch Marggraff Christoph von Baden darüber erschossen. Es wird wochentlich ein offener Weinmarck allhie gehalten. | ||
{{NE}}Von der Bibliotheck allhie schreibet Herr <tt>Carolus Stengelius, part. 2. rer. August. cap. 69. pag. 308.</tt> daß <tt>Johannes Egolphus</tt> von Knöringen/ Bischoff zu Augspurg/ der deß Jahrs 1557. gestorben/ deß <tt>Henrici Glareani</tt> Bücher alle/ für diese Hohe Schul gekaufft habe/ die hernach mit deß <tt>Clenckii Eisengreinii,</tt> vnd der <tt>Eckiorum</tt> Bücher/ vermehret worden seye. Anno 1633. hatte Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar/ durch Vermittelung deß Generals Cratzens/ vnnd Obristen Farenbachs/ <tt>Collusion,</tt> den 5. Maij/ einen Anschlag auf Jngolstatt vor/ d' jhme aber nit angehen wollen. Cratz entschuldige dieses/ so gut er kondte/ vnnd wolte sich zu Wien deßwegen/ beym Käyser/ selbsten <tt>purgieren;</tt> welcher gleichwol auf die Schwedische Armee in Schlesien gerathen. Der Obriste Farensbach/ ein zwar braver Soldat/ doch vnbeständigen leichtsinnigen Gemüts/ der fast alle Europaeische Potentaten/ vnd Theils nicht nur einmahl/ zu Herren gehabt; aber fast allezeit/ liederlicher weiß/ ohne Vrsache/ <tt>Changiret,</tt> ward deßwegen zu Regenspurg/ den 19. Maij/ hingerichtet, schreibet in diesen Worten <tt>Kemnitzius part. 2.</tt> vom Schwedischen Krieg/ <tt>libro 1. folio 122.</tt> Anno 1652. war allhie Churfürstl. Bäyerischer Statthalter Herr Graff Frantz Fugger. | |||
== Jsereck/ == | == Jsereck/ == | ||
Ein Churfürstlich Schloß/ 2.Stundt Wegs von Landshut gelegen/ so An.48. die Schweden/ vnnd Frantzosen/ eingenommen/ die | |||
Ein Churfürstlich Schloß/ 2. Stundt Wegs von Landshut gelegen/ so An.48. die Schweden/ vnnd Frantzosen/ eingenommen/ die Käyserische aber wider bekommen; wiewol sich die gedachte verbundene/ den 23. Aug. Alt. Cal. abermals daselbst gesetzt haben; ob schon vorher solches Schloß von jhnen eingeäschert worden ist. Es ligt ein Fleck dabey. | |||
== Kelheim. == | == Kelheim. == | ||
Es gehört diese in Nieder-Bäyern an der Thonaw (in welche allda die Altmühl kompt) vnd 3.Meyl Wegs oberhalb Regenspurg gelegene Statt in die Fürstl. Bäyerische Regierung/ oder RentAmpt Straubing; hat ein Landgericht/ in welchem die 2. Märckt/ Langwayd/ vnd Schierding/ 4. Clöster/ 2. Schlösser/ 13. Sitz/ 18. Hoffmarchen/ neben den Dörffern/ Höffen vnd andern Gütern/ gelegē seyn. Hertzog Otto auß Bäyern/ deß Wittelspachischen Stammens der Erste/ machte Kelheim zu einer Statt/ da vormals das Schloß stund/ das viel weiter/ dann jetzt/ ist gewest/ wie <tt>Avent.</tt> im 7.Buch am 372.Blat meldet/ vnd daß er fünde/ daß die alten Fürsten jhre Hoffhaltung da gehabt haben; vnnd daß gedachtes Hertzogs Otten Sohn/ Hertzog Ludwig/ hernach An. 1231. den 16.Sept. allhie/ auff der Brücken (von einem Meuchelmörder/ wie <tt>Brunn. part. 3. p. 683. seq.</tt> wil) erstochen worden seyn/ am 375.Blat schreibet; auch vorhero im 6.Buch/ am 367. b. Blat berichtet/ daß Käyser Conrad der Dritte/ nach dem er mit Hertzog Welfen Fried gemacht/ jhme Märding/ vnnd andere Flecken geben / hernach Landgraf Otten von Wittelspach/ zu Kelheimb/ zwischen der Thonaw vnd Altmühl/ weil wider jhn geklagt worden/ vberzogen habe. Anno 1633. den 20. Ocobr/ ist diese Statt/ mit Gewalt/ von Hertzog Bernharden zu Sachsen/ vnnd hernach An.34. den 16.Junij von den Käys. vnd Bäyrischen/ mit Accord wider erobert worden. Es ist bey Kelheimb ein Barfüsser/ oder Franciscaner Clösterlein/ auff S.Michaelis Berg/ darinn aber etwan nur vier Mönch auffs meiste seyn. Ein wenig oberhalb der Statt/ auch an der Thonaw/ zwischen den Steinfelsen oder Mawern/ ligt das Benedictiner Abbteyliche Closter Valentina/ oder Weltenburg/ so das erste Closter in Bäyern solle gewest seyn; wie davon mit mehrerem beym besagten <tt>Aventino</tt>; wie auch <tt>in tomo 3. Metrop. Salisb. Hundij folio 480. seqq.</tt> zu lesen. Es solle vor Zeiten in diser Gegne/ die gewaltige Statt <tt>Artobriga</tt> gestanden seyn. |
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Lager formirt gewesen/ zu sehen. An.1632. versuchte der König auß Schweden diesen Orth zu erobern/ aber vergebens/ vnd ward jhme im recognosciren den 20.Aprilis/ sein Pferdt von einer Stück Kugel getroffen/ vnd getödtet/ auch Marggraff Christoph von Baden darüber erschossen. Es wird wochentlich ein offener Weinmarck allhie gehalten.
Von der Bibliotheck allhie schreibet Herr Carolus Stengelius, part. 2. rer. August. cap. 69. pag. 308. daß Johannes Egolphus von Knöringen/ Bischoff zu Augspurg/ der deß Jahrs 1557. gestorben/ deß Henrici Glareani Bücher alle/ für diese Hohe Schul gekaufft habe/ die hernach mit deß Clenckii Eisengreinii, vnd der Eckiorum Bücher/ vermehret worden seye. Anno 1633. hatte Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar/ durch Vermittelung deß Generals Cratzens/ vnnd Obristen Farenbachs/ Collusion, den 5. Maij/ einen Anschlag auf Jngolstatt vor/ d' jhme aber nit angehen wollen. Cratz entschuldige dieses/ so gut er kondte/ vnnd wolte sich zu Wien deßwegen/ beym Käyser/ selbsten purgieren; welcher gleichwol auf die Schwedische Armee in Schlesien gerathen. Der Obriste Farensbach/ ein zwar braver Soldat/ doch vnbeständigen leichtsinnigen Gemüts/ der fast alle Europaeische Potentaten/ vnd Theils nicht nur einmahl/ zu Herren gehabt; aber fast allezeit/ liederlicher weiß/ ohne Vrsache/ Changiret, ward deßwegen zu Regenspurg/ den 19. Maij/ hingerichtet, schreibet in diesen Worten Kemnitzius part. 2. vom Schwedischen Krieg/ libro 1. folio 122. Anno 1652. war allhie Churfürstl. Bäyerischer Statthalter Herr Graff Frantz Fugger.
Jsereck/
Ein Churfürstlich Schloß/ 2. Stundt Wegs von Landshut gelegen/ so An.48. die Schweden/ vnnd Frantzosen/ eingenommen/ die Käyserische aber wider bekommen; wiewol sich die gedachte verbundene/ den 23. Aug. Alt. Cal. abermals daselbst gesetzt haben; ob schon vorher solches Schloß von jhnen eingeäschert worden ist. Es ligt ein Fleck dabey.
Kelheim.
Es gehört diese in Nieder-Bäyern an der Thonaw (in welche allda die Altmühl kompt) vnd 3.Meyl Wegs oberhalb Regenspurg gelegene Statt in die Fürstl. Bäyerische Regierung/ oder RentAmpt Straubing; hat ein Landgericht/ in welchem die 2. Märckt/ Langwayd/ vnd Schierding/ 4. Clöster/ 2. Schlösser/ 13. Sitz/ 18. Hoffmarchen/ neben den Dörffern/ Höffen vnd andern Gütern/ gelegē seyn. Hertzog Otto auß Bäyern/ deß Wittelspachischen Stammens der Erste/ machte Kelheim zu einer Statt/ da vormals das Schloß stund/ das viel weiter/ dann jetzt/ ist gewest/ wie Avent. im 7.Buch am 372.Blat meldet/ vnd daß er fünde/ daß die alten Fürsten jhre Hoffhaltung da gehabt haben; vnnd daß gedachtes Hertzogs Otten Sohn/ Hertzog Ludwig/ hernach An. 1231. den 16.Sept. allhie/ auff der Brücken (von einem Meuchelmörder/ wie Brunn. part. 3. p. 683. seq. wil) erstochen worden seyn/ am 375.Blat schreibet; auch vorhero im 6.Buch/ am 367. b. Blat berichtet/ daß Käyser Conrad der Dritte/ nach dem er mit Hertzog Welfen Fried gemacht/ jhme Märding/ vnnd andere Flecken geben / hernach Landgraf Otten von Wittelspach/ zu Kelheimb/ zwischen der Thonaw vnd Altmühl/ weil wider jhn geklagt worden/ vberzogen habe. Anno 1633. den 20. Ocobr/ ist diese Statt/ mit Gewalt/ von Hertzog Bernharden zu Sachsen/ vnnd hernach An.34. den 16.Junij von den Käys. vnd Bäyrischen/ mit Accord wider erobert worden. Es ist bey Kelheimb ein Barfüsser/ oder Franciscaner Clösterlein/ auff S.Michaelis Berg/ darinn aber etwan nur vier Mönch auffs meiste seyn. Ein wenig oberhalb der Statt/ auch an der Thonaw/ zwischen den Steinfelsen oder Mawern/ ligt das Benedictiner Abbteyliche Closter Valentina/ oder Weltenburg/ so das erste Closter in Bäyern solle gewest seyn; wie davon mit mehrerem beym besagten Aventino; wie auch in tomo 3. Metrop. Salisb. Hundij folio 480. seqq. zu lesen. Es solle vor Zeiten in diser Gegne/ die gewaltige Statt Artobriga gestanden seyn.