Grünheide (Ksp.Memel): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Allgemeine Information ===
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'''1940''' ist '''{{PAGENAME}}''' ein Gut in der Gemeinde [[Truschellen]].<br>
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== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==

Version vom 18. Februar 2013, 22:30 Uhr


Disambiguation notice Grünheide ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Grünheide.
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Hierarchie

Regional > Litauen > Grünheide (Ksp.Memel)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grünheide (Ksp.Memel)



Einleitung

Grünheide (Ksp.Memel), Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

  • Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[3]

Namensdeutung

Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche und leitet sich von zemaitisch "Grynaite" ab. Der Alternativname Bertulischken bezieht sich auf einen Berthold als Besitzer. Der Name Tenden/ Tendischken bezieht sich auf eine Herkunft vermutlich aus der Gegend des Tenžė-Flusses in der Landschaft Krottingen mit der Bedeutung "sumpfig". Der Name Zenkuhnen beschreibt eine erhöhte Wohnlage.

  • zemaitisch "gryna, gryninas" = der kahle Erdboden, kahl, rein, dürftig, armselig, unfruchtbar
  • nehrungs-kurisch "tenjaties" = schmuddeln
  • litauisch "težta, tilžti" = sumpfig
  • prußisch-sudauisch “zengt” = hinaufsteigen

[4] [5] [6]


Allgemeine Information

  • Gut, 7 km nordöstlich von Memel, mit Park, Schmiede, Wirtshaus und Kleinbahn-Station[7]


Politische Einteilung

1860 Vorwerk zu Corallischken[8]
1873 vereinigt mit Bertulischken oder Tenden oder Tendischken oder Adlig Zenkuhnen (1759 Taufe eines Mikkel Tendis aus Tendžiu[9])
Grünheide (Ksp.Memel) ist entstanden durch Kgl. Erlaß v. 10. September 1873.[10]
Gutsbezirk Grünheide 1874, 1888, 1907.
1916 ist Grünheide (Ksp.Memel) ein Gutsbezirk.[11]
1940 ist Grünheide (Ksp.Memel) ein Gut in der Gemeinde Truschellen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.


Geschichte

Richard Friedrich Frentzel-Beyme [1]
Caroline Mathilde Frentzel-Beyme geb. Kauffmann [2]

1855 Dem vom Gutsbesitzer Richard Friedrich Frentzel-Beyme erworbenen Lande von 411 Morgen 125 Ruthen preuß., bestehend aus dem zu Corallischken gehörigen unbebauten Bauerhofe Kaitinnen und einer gleichfalls zu Corallischken gehörigen Wiese (Bertulischken) ist der Name Grünheide-Corallischken beigelegt (Amtsblatt vom 15.11.1855).

1873 Das kölmische Gut Bertulischken in Verbindung mit dazu gekauften Parcellen des Gutes Adlig Corallischken und der Ortschaften Kaitinnen-Jahn und Dinwethen wird durch Allerhöchsten Erlaß vom 10.9.1873 zu einem selbständigen Gutsbezirk unter dem Namen Adlig Grünheide erklärt (Amtsblatt vom 26.9.1873).

Richard-Friedrich Frentzel-Beyme war verheiratet mit Caroline Mathilde geb. Kauffmann. Das Paar hatte 8 Kinder, die alle auf Adlig Grünheide geboren wurden. Frentzel-Beyme starb am 1.4.1897 in Gaaszen, seine Ehefrau am 23.2.1913 in Memel. Wer das Gut danach besaß, konnte bisher nicht festgestellt werden.

1917 verkauft Generaloberarzt Dr. Busse das nur kurz besessene Adlig Grünheide an den Rentier und früheren Dampfschneidemühlenbesitzer Lindenblatt aus Bergfriede Kr. Osterode/Ostpr. [12]

Robert Frentzel-Beyme [3]
John Peter Frentzel-Beyme [4]
und Ehefrau Elisabeth [5]
Edwin Leopold Frentzel-Beyme [6]
Käthe Frentzel-Beyme [7]
Walter Charles Frentzel-Beyme [8]
Richard Frentzel-Beyme [9]


Verschiedenes

Karten

Bertulischken auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe Tenden nordwestlich von Dinwethen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Vorwerk Grünheide im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gut Bertulischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Grünheide im Messtischblatt 0293 Plicken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GRUIDEKO05OR</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. GOV: http://gov.genealogy.net/
  3. Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
  4. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  5. Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977
  6. Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff, S. 239
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  9. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 404
  10. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  11. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  12. Sembritzki Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918