Grünheide (Ksp.Memel): Unterschied zwischen den Versionen

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'''1873''' Das kölmische Gut [[Bertulischken]] in Verbindung mit dazu gekauften Parcellen des Gutes [[Adlig Corallischken]] und der Ortschaften [[Kaitinnen-Jahn]] und [[Dinwethen]] wird durch Allerhöchsten Erlaß vom 10.9.1873 zu einem selbständigen Gutsbezirk unter dem Namen '''Adlig Grünheide''' erklärt (Amtsblatt vom 26.9.1873).
'''1873''' Das kölmische Gut [[Bertulischken]] in Verbindung mit dazu gekauften Parcellen des Gutes [[Adlig Corallischken]] und der Ortschaften [[Kaitinnen-Jahn]] und [[Dinwethen]] wird durch Allerhöchsten Erlaß vom 10.9.1873 zu einem selbständigen Gutsbezirk unter dem Namen '''Adlig Grünheide''' erklärt (Amtsblatt vom 26.9.1873).


'''Richard-Friedrich Frentzel-Beyme''' war verheiratet mit '''Caoline Mathilde geb. Kauffmann'''. Das Paar hatte 7 Kinder, die alle auf Adlig Grünheide geboren wurden. Frentzel-Beyme starb am 1.4.1897 in Gaßen, seine Ehefrau am 23.2.1913 in Memel. Wer das Gut danach besaß, konnte bisher nicht festgestellt werden.
'''Richard-Friedrich Frentzel-Beyme''' war verheiratet mit '''Caoline Mathilde geb. Kauffmann'''. Das Paar hatte 7 Kinder, die alle auf Adlig Grünheide geboren wurden. Frentzel-Beyme starb am 1.4.1897 in [[Gaaszen]], seine Ehefrau am 23.2.1913 in Memel. Wer das Gut danach besaß, konnte bisher nicht festgestellt werden.


'''1917''' verkauft Generaloberarzt Dr. '''Busse''' das nur kurz besessene Adlig Grünheide an den Rentier und früheren Dampfschneidemühlenbesitzer '''Lindenblatt''' aus Bergfriede Kr. Osterode/Ostpr. <ref>'''Sembritzki''' Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918</ref>
'''1917''' verkauft Generaloberarzt Dr. '''Busse''' das nur kurz besessene Adlig Grünheide an den Rentier und früheren Dampfschneidemühlenbesitzer '''Lindenblatt''' aus Bergfriede Kr. Osterode/Ostpr. <ref>'''Sembritzki''' Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918</ref>

Version vom 17. Februar 2013, 17:36 Uhr


Disambiguation notice Grünheide ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Grünheide.


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Hierarchie

Regional > Litauen > Grünheide (Ksp.Memel)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grünheide (Ksp.Memel)


Einleitung

Grünheide (Ksp.Memel), auch Adlig Grünheide (1873 vereinigt mit Bertulischken oder Tenden oder Tendischken oder Adlig Zenkuhnen, (1759 Taufe eines Mikkel Tendis aus Tendžiu [1])), Kreis Memel, Ostpreußen.

  • Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.

[2]

Name

Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche und leitet sich von zemaitisch "Grynaite" ab. Der Alternativname Bertulischken bezieht sich auf einen Berthold als Besitzer. Der Name Tenden/ Tendischken bezieht sich auf eine Herkunft vermutlich aus der Gegend des Tenžė-Flusses in der Landschaft Krottingen mit der Bedeutung "sumpfig". Der Name Zenkuhnen beschreibt eine erhöhte Wohnlage.

  • zemaitisch "gryna, gryninas" = der kahle Erdboden, kahl, rein, dürftig, armselig, unfruchtbar
  • nehrungs-kurisch "tenjaties" = schmuddeln
  • litauisch "težta, tilžti" = sumpfig
  • prußisch-sudauisch “zengt” = hinaufsteigen

[3] [4] [5]

Politische Einteilung

Gutsbezirk (Grünheide) 1874, 1888, 1907. Entstanden durch Kgl. Erlaß v. 10. September 1873.
1940 ist Grünheide (Ksp.Memel) ein Gut in der Gemeinde Truschellen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.

Geschichte

Richard Friedrich Frentzel-Beyme
Caoline Mathilde Frentzel-Beyme geb. Kauffmann

1855 Dem vom Gutsbesitzer Richard Friedrich Frentzel-Beyme erworbenen Lande von 411 Morgen 125 Ruthen preuß., bestehend aus dem zu Corallischken gehörigen unbebauten Bauerhofe Kaitinnen und einer gleichfalls zu Corallischken gehörigen Wiese (Bertulischken) ist der Name Grünheide-Corallischken beigelegt (Amtsblatt vom 15.11.1855).

1873 Das kölmische Gut Bertulischken in Verbindung mit dazu gekauften Parcellen des Gutes Adlig Corallischken und der Ortschaften Kaitinnen-Jahn und Dinwethen wird durch Allerhöchsten Erlaß vom 10.9.1873 zu einem selbständigen Gutsbezirk unter dem Namen Adlig Grünheide erklärt (Amtsblatt vom 26.9.1873).

Richard-Friedrich Frentzel-Beyme war verheiratet mit Caoline Mathilde geb. Kauffmann. Das Paar hatte 7 Kinder, die alle auf Adlig Grünheide geboren wurden. Frentzel-Beyme starb am 1.4.1897 in Gaaszen, seine Ehefrau am 23.2.1913 in Memel. Wer das Gut danach besaß, konnte bisher nicht festgestellt werden.

1917 verkauft Generaloberarzt Dr. Busse das nur kurz besessene Adlig Grünheide an den Rentier und früheren Dampfschneidemühlenbesitzer Lindenblatt aus Bergfriede Kr. Osterode/Ostpr. [6]



Verschiedenes

Karten

Bertulischken auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe Tenden nordwestlich von Dinwethen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Vorwerk Grünheide im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gut Bertulischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Grünheide im Messtischblatt 0293 Plicken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GRUIDEKO05OR</gov>

Quellen

  1. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 404
  2. Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
  3. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  4. Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977
  5. Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff, S. 239
  6. Sembritzki Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918