Olfen: Unterschied zwischen den Versionen
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'''''Siegel ''1586:''' Im Schild ein Balken, darunter der Buchstabe 0 (= Olfen), über dem Schild wachsend der Kirchenpatron Vitus mit Ölkessel und Palme. Siegel 1606: wie vorher, Buchstaben W 0 (= Wigbold Olfen). | '''''Siegel ''1586:''' Im Schild ein Balken, darunter der Buchstabe 0 (= Olfen), über dem Schild wachsend der Kirchenpatron Vitus mit Ölkessel und Palme. Siegel 1606: wie vorher, Buchstaben W 0 (= Wigbold Olfen). | ||
'''''Stadtfahne (1954):''''' Gelbrot-gelb, oberes Drittel weiß mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Olfen Westf | '''''Stadtfahne (1954):''''' Gelbrot-gelb, oberes Drittel weiß mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Olfen Westf". | ||
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''* Bildquelle: Deutsche Ortswappen, Preussen Provinz Westfalen, Kaffee Hag Sammelband.''|} | |||
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Version vom 17. Februar 2012, 11:47 Uhr
Olfen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Olfen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Olfen (Begriffserklärung). |
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Coesfeld > Olfen
Einleitung
Wappen
Früherwähnung
Name
„Ulfloo", „Ulfloa", „Ulflaon" 889; „Ulflon" 1142; „Olffen" 1166; „Ulflethe" 12. J., „Olfnen" 1253, „01fon" 1290
Pfarrei
- 1188-1300 „parrochia Oflen"
- 1268 „Johannes plebanus in Ulphen"
Familienname
- 1188-1300 „Gherardus de Uflen";
Grundherrschaft
- 889 schenkte der Münstersche Bischof Wolfhem sein Erbgut, den Hof 0lfen mit der Kirche st. Viti, dem Kloster Werden.
- 12. Jhdt. hatte das Kloster Überwasser in Münster hier Besitz.
Landschaftslage
1954: Olfen liegt in etwa 50 m Höhe auf der südlichen geräumigen Talterrasse der Stever (zur Lippe) 13 km östlich des Halterner Lippeknies am Dortmund-Ems-Kanal im landschaftlichen Übergang des mit einem Mosaik von Ackerbreiten, feuchten Wiesenauen und kleinen Waldflecken übersäten flachen inneren Münsterlands zum waldreichen und von einzelnen Hügelgruppen bewegten Westmünsterland. 10 km südwestlich die waldbedeckte Haard und 12 km nordwestlich die Borkenberge.
Ortsursprung
889 schenkte der münstersche Bischof Wulfhelm sein Erbgut, den Hof Olfen mit der Kirche, dem Kloster Werden; im 12. Jhdt. hatte das Kloster Überwasser in Münster hier Besitz. Der Hof wird 1265 im Besitz des münsterschen Dompropstes genannt; auf ihm erwuchs der Ort.
Stadtgründung
Olfen soll 1589 durch Fürstbischof Ernst von Münster Wigboldrechte erlangt haben. Wicbold 1592, 1601 und noch 1790. Im 19. Jhdt. Stadt.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Planlos gewachsener Ort mit unregelmäßigem Grundriß und etwa rippenförmigem Straßennetz. Befestigungen nach älteren Anfängen 1592 ff. mit Gräben und 4 hölzernen Toren, nicht mehr erhalten.
Gebäude
Kirche schon 889 erwähnt, als Vituskirche aber nicht vor 836 gegründet, gotischer Bau 1881 abgebrochen, neugotischer Neubau 1893. Haus Sandfort 4 km südöstlich, Wasserschloß, Renaissance.
Zerstörung 2. Weltkrieg
9 Häuser zerstört, Schäden sind 1954 beseitigt.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher kath.: seit 1650.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1832-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1808-1831 (rk.) Geburten, Tote
- 1822-1847 (Bürgermeisterei, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
- 1832-1847 (Bürgermeisterei, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
- 1847-1874 (Gerichtsbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
- 1847 (Gerichtsbezirk, Dissidenten) Geburten, Heiraten, Tote
- 1872-1874 (Gerichtsbezirk, Dissidenten) Geburten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1818: 1.012 Einwohner (E.), 1828: 1.123 E., 1843: 1.239 E., 1858: 1.346 E., 1871: 1.471 E., 1885: 1.556 E., 1895: 1.869 E., 1905: 1.847 E., 1925: 2.159 E., 1933: 2.775 E., 1939: 2.704 E., 1946: 3.603 E., 1950: 3.704 E. (davon im Stadtkern 3.053 Einwohner).
Sprache
Gliedert sich mit seiner niederdeutschen Mundart in den Raum Dortmund des Westfälischen ein, der ink 'euch', iht 'ihr' spricht und für den Wenfall 'mich' die Wemfallform mi gebraucht. In Werne kennt der Sprachspott den Satz : 'Ik gong düör de Gauernpaut un gong üöver'n Kanaul [Dortmund-Ems] un konn den Kiärktaun sein': in Werne `Graornpaot, Kanaol, Kiärktaon'.
Wirtschaft
Maße und Gewichte
Olfener Maß
- 1840 Geltungsgebiet: Stadt und Kirchspiel Olfen.
- Benennung: Stadt Olfener Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spint gleich 4 Becher.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Gemeindehaus zu Olfen befindlichen Scheffel.
- Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.804,916 oder abgerundet 1.805 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 32,29 Liter.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Gemeindehaus zu Olfen befindlichen Scheffel.
- Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten
- Benennung: Stadt Olfener Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spint gleich 4 Becher.
Handel und Gewerbe
1954: Noch vorwiegend Ackerbürgerstädtchen. 1586: 2 Jahrmärkte bewilligt, um 1845: 2 Jahr- und Viehmärkte genannt. Um 1845 Textilindustrie (Färbereien, Zeugdruckereien, Leineweberei) und Holzschuhverfertigung. 25% der Bevölkerung im Jahr 1954 in der Landwirtschaft, 30% in Handwerk und Gewerbe, 45% als Arbeiter in den Industrien der nahegelegenen Städte. In der Stadt nur wenige kleine Betriebe: Karosseriewerk, Baugeschäft 1947, Kleiderfabrik.
Verkeht
1954: Olfen liegt an der Bundesstraße Wuppertal-Datteln -0lfen- Lüdinghausen-Münster. Doch ist die nächste Nebenbahn Dortmund-Lünen-Selm-Dülmen-Gronau mit Bahnhof in Selm 6 km westlich entfernt. Der an 0lfen vorbeiführende Dortmund-Ems-Kanal hat keine Bedeutung für das ländliche 0lfen.
Umgebungsbedeutung
1954: Olfen ist Mittelpunkt der nächst umliegenden ländlichen Streusiedlungsgehöfte.
Verwaltung
Rat
Bürgermeister, Schöffen und Gemeinsleute 1592 erwähnt.
Gericht
Stadtgericht seit etwa 1600.
Landesherrschaft
Landesherren
- < 1802 Fürstbistum Münster, Amt Werne (historisch)
- 1803-1807 Königreich Preußen, Erbfürstentum Münster
- 1807 durch den Frieden von Tilsit an das Kaiserreich Frankreich, Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Kreis Dortmund
- 1816 Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Lüdinghausen, Amt Olfen
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, ab 1975 Kreis Coesfeld
Verwaltungseinbindung
- 1895: Stadt Olfen, Dorf oder Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Lüdinghausen, Amt Olfen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Olfen, Amtsgericht Lüdinghausen, ev. Kspl Lüdinghausen, kath. Kspl Olfen, Postbezirk, Telegrafenstation
- Gesamtfläche: 863,1 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 294 Gebäude,
- Einwohner: 1.869 Einwohner (87 Evangelische, 1.754 Katholiken, 28 Juden)
- Wirtschaft: Schleiferei (Holzstoff).
- Olfen, Kirchspiel, Dorf oder Landgemeinde
- Zuständigkeit/Einrichtungen: ev. Kspl Lüdinghausen, kath. Kspl Olfen,
- Gesamtfläche: 4358,0 ha, (1895) 7 Wohnplätze, 237 Gebäude
- Einwohner: 1.469 Einwohner (33 Ev., 1436 Kath.).
- Quelle: Hic Leones
Kriegerische Ereignisse
Durch Holländer 1589-90 gebrandschatzt.
Siegel, Wappen, Fahne
Wappen 1920, Beschreibung 1954: In Gold ein roter Balken (entspricht 1954 dem Wappen des Stifts Münster).
Siegel 1586: Im Schild ein Balken, darunter der Buchstabe 0 (= Olfen), über dem Schild wachsend der Kirchenpatron Vitus mit Ölkessel und Palme. Siegel 1606: wie vorher, Buchstaben W 0 (= Wigbold Olfen). Stadtfahne (1954): Gelbrot-gelb, oberes Drittel weiß mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Olfen Westf". * Bildquelle: Deutsche Ortswappen, Preussen Provinz Westfalen, Kaffee Hag Sammelband.|} Stadtgebiet1885: 860 ha, 1951: 856 ha. Amt Olfen umfaßt Gemeinden 0lfen-Stadt und 0lfen-Kirchspiel.
KirchenwesenBistümer seit Mittelalter
ReformationErst nach 1945 in nennenswertem Umfang Protestanten. Bekenntnisse1871: 2 Ev., 1925: 23 Ev., 1946: 455 Ev., 87% Kath. Wohlfahrstspflege1954: Marienhospital (Krankenhaus der kath. Kirchengemeinde). Elektrizität durch Fremdstrombezug von den VEW. BildungswesenSchulenSchule im 16. Jhdt. vorhanden. Volksschule. Private Rektoratschule 1925 genannt, besteht 1950 nicht mehr. Bibliografie
Archiv
Private Informationsquellen- und SuchhilfeangeboteAuf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten. WeblinksOffizielle WebseitenGenealogische WebseitenHistorische Webseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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