Wesuwe

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Wesuwe: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise... Über die Kirchenbücher hinaus befinden sich die Quellen für weitergehende Forschungen auch in den Staats-, Adels-, Stadt- und Gemeindearchiven.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Emsland > Stadt Haren > Wesuwe

Wesuwe, Pfarrkirche St. Clemens (rk.)

Zeitschiene vor 1803

Wahrscheinlich wurde bereits im 8. Jhdt. die Kirche in Wesuwe als Eigenkirche des Hofes Wesuwe gegründet. Die Kirche gehörte zur Missionsstation Meppen des Bistums Osnabrück. 834 schenkte Kaiser Ludwig der Fromme die Missionsstation Meppen "mit allem Zubehör, Kirchen, Häusern, Ländereien, eigenbehörigen Menschen..." dem Kloster Corvey an der Weser. Damit kam auch der Hof Wesuwe zum Besitz des Klosters Corvey. Zuständig war hier im 11. Jahrhundert Otto, „filius praefecti“ in Zutphen als Untervogt von Corvey.

Ravensberger Besitz

  • Adelheid, Tochter Ottos von Zutphen aus erster Ehe, heiratete Herman III. von Calvelage (1128, +1141) und brachte ihm die Corveyer Rechte und Besitzungen aus dem Emsland mit in die Ehe.

Kirchspielsumfang

Das Kirchspiel Wesuwe umfaße sich linksrheinisch von Steinbild im Norden bis Versen in Süden.Zur Zeit der Zutphener Herrschaft wird die Wesuwer Kirche 1178 als Pfarrstelle erwähnt. Von dieser Mutterkirche wurden dann mit der Zeit abgeparrt die Kirchengemeiden Landegge, Haren, Altharen, Rütenbrock, Fehndorf, Hemsen und Versen.

Lagerbuch Amt Meppen (historisch) 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 17dig war hier 69, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Wesewe

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung

Amt Meppen

Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Wesewe
Kirchdorf
Wesewe
mit dem
Brock
fürstlich
. 1 . 7 . 17 52 77 9 7/8 28 64 41 . .
Kirchspiel
Wesewe
Bauerschaft
Alten Haren
fürstlich
. . . 10 . 4 68 82 9 ¼ 28 80 41 . .
Kirchspiel
Wesewe
Bauerschaft
Huntell
fürstlich
. . . 5 . . 8 13 3 9 40 11 . .
Kirchspiel
Wesewe
Bauerschaft
Versen
fürstlich
. . . 11 . . 28 39 7 ¼ 22 88 24 . .
Kirchspiel
Wesewe
Adel. Haus
Dankeren
v. Martels
1 . . . . . 43 44 3 11/16 5 12 . . .
Kirchspiel
Wesewe
Frey Haus
Duneborg
Lipper
. 1 . . . . 6 7 1 3/8 2 12 . . .
Kirchspiel
Wesewe
Frey Haus
Morianer
Morianer
. 1 . . . . . 1 1 . 12 . . .
Kirchspiel
Wesewe
Adel. Haus
Wesewe
Terborg
1 . . . . . . 1 1 2 12 . . .
Summa Kirchspiel
Wesewe
2 3 . 33 . 21 205 264 36 15/16 96 320 117 26 6

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Brandschäden 1769

Anfang 1769 erfolgte die Anlage eines Katasters für die "Brand-Societät" im Fürstbistum Münster und die Vergabe von Hausnummern für die Taxate der Gebäude durch Gutachter, unter Berücksichtigung deren Maße, Bauweise und des Zustandes. Dies ergab den dann versicherten Zeitwert des hier erfaßten, später abgebrannten Gebäudes.

Was die Landschafts-Pfennigkammer denen Brand-Beschädigten seit dem Januar 1769 vorschießlich bezahlet:

In 1769
Kirchspiel:
betroffene
Hs. Nr.
Name des
Geschädigten
Brandschaden
Teil der
Schädigung
Versichertes
Taxat
Rthlr.
Wesewe Nr. 19 g Jan Henrich Gröninger ganz 245
Wesewe Nr. 1 Jan Henrich Bippen ganz 195
Wesewe Nr. 1a Jan Henrich Bippen ganz 45
Wesewe Nr. 12 Georg Cones ganz 525
Wesewe Nr. 12a Georg Cones ganz 105
Wesewe Nr. 32 Joseph Schulte ganz 375
Wesewe Nr. 32a Joseph Schulte ganz 70
Wesewe Nr. 32b Joseph Schulte ganz 50
Wesewe Nr. 3 Herm Kleine ganz 65
Wesewe Nr. 18 Möllen Lubbers ganz 325
Wesewe Nr. 11 Jan Nagel ganz 100
Wesewe Nr. 4 Bernd Erens ganz 95
Wesewe Nr. 2 Herm Leggedoer ganz 85
Wesewe Nr. 14 Frantz Kreutzel ganz 60
Wesewe Nr. 17 Gerd Hacke ganz 70
Wesewe Nr. 16 Herm Brune ganz 90
Wesewe Nr. 13 Jan Ernst, ganz 115
Wesewe Nr. 5 Henrich Pauls ganz 110
Wesewe Nr. 15 Henrich Cosse ganz 70
  • Quelle: Druck vom 16.09.1771 im Stadtarchiv Haltern am See
    • Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)

Niedersachsen: Zeitschiene nach 1802

Landesherren

Verwaltungseinbindung

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

Politische Einteilung

Kommunale Neugliederung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Frühe Bistümer

Katholische Kirche

Der Hlg. Clemens ist der Patron der Pfarrkirche. Der in der Kirche aufgestellte Taufstein ist um 1200 aus Bentheimer Sandstein hergestellt worden. Den Sockel des Taufbeckens bilden vier unterschiedliche Löwendarstellungen. Diese lassen sich einerseits nach dem Neuen Testament christlich deuten, andererseits könnte der Stifter des Taufbeckens Heinrich den Löwen aus dem Geschlecht der Welfen im Sinn gehabt haben, der von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (Heinrich III.) war. Dieser hatte die Burg Dankwarderode bei Braunschweig um 1175 mit dem Standbild eines Löwen zu einem fürstlichen Repräsentationszentrum ausgebaut. Abgedeckt ist das Taufbecken heute mit einem jüngeren Holzdeckel, welcher die Statue Johannes des Täufers zeigt. Der Grundstein des Turms wurde 1510 gelegt.

Evangelische Kirchen

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Bölsker-Schlicht, Franz: Die Kirchspiele Meppen, Hesepe, Bokeloh, Wesuwe und Haren: ein historischer Streifzug (1992) in Emsländischer Heimatbund: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes ; 38 S. 146 - 175
  • Stieglitz, Hermann: Haren-Wesuwe St. Clemens (1991) Handbuch des Bistums Osnabrück ; S. 450 - 451

Bibliografie-Suche

Fußnoten

  1. Literatur: Schulz, Zur Verwaltungsgeschichte des Hannoverschen Emslandes (1943)

Archive und Bibliotheken

Archive

Kirchenarchiv

  • Im Bestand "Generalvikariat" im Bistumsarchiv Münster befindet sich ein Teilbestand der Kirche St. Clemens in Wesuwe, beginnend um 1613.
    • Darin: Visitationsprotokolle 1613-103, status ecclesia 1669, status animarum 1749 der Pfarre, Einkünfte der Kirche um 1650, Benefizien und Bistum 17. Jhdt., Stolgebühren 1654, Kirchenrechnungen 1654-1734, Pastorat: Kollation 1668, Einkünfte 1650, Besitz u. Einkommen 1724, Pastor Joh. Strenge klagt über den Richter zu Meppen 1628, Ernennung eines Kooperators 1669, Klagen über den Pastor 18. Jhdt., Executorium des Pastors Nik. Schulte 1724.

Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Heimatforschung im Emsland

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WESUWE_W4471</gov>