Topographie Holstein 1841/A-H/262

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Topographie Holstein 1841
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vortrefflicher Hafen jetzt vorhanden ist, fahren zwischen Hamburg, Amsterdam, London und mehreren andern Städten, so wie zwischen Hamburg und Harburg täglich eine Dampffähre.
Der Binnenhafen liegt innerhalb der Stadt und wird von dem Außenhafen durch eine doppelte Pfahlwand und durch einen Baum getrennt. Derselbe ist 1,130,000 Q. Fuß groß. Der Außenhafen hat einen Flächeninhalt von 1,337,000 Q. Fuß und eine Tiefe von 10-20 Fuß. Eine Mauer schließt ihn von dem Johannis-Bollwerk bis zum Landungsplatze für Dampfschiffe in St. Pauli ein. Das Hafenbassin für kleine Seeschiffe ist mit dem Außenhafen verbunden, hat eine Breite von 260 Fuß und eine Tiefe von 9 Fuß. Diese 3 angeführten Häfen werden gemeinschaftlich Niederhafen genannt. Der Oberhafen wird theils von der Stadt begränzt und theils zur Vorstadt St. Georg gerechnet. Derselbe hat eine Breite von 200 bis 270 F. und eine Tiefe von 5-6 Fuß. Sogenannte Holzhäfen giebt es 6, die dazu dienen, das von der Ober-Elbe kommende Bau- und Nutzholz zu lagern; an starken Pfählen wird das in Wasser liegende Holz befestigt.
Die Flethe und sogenannten Hafenmoore, sind Flußarme der Elbe und Alster, welche durch die Stadt fließen und für den Waarentransport von großer Wichtigkeit sind. Schleusen und Siehle sind im Stadtgebiete 19, Wasserkünste 5, und Feldbrunnen 4.
Eine Telegraphenlinie ist von Hamburg bis Cuxhaven angelegt.
Die Fabriken sind jetzt nicht von großer Bedeutung; die Zuckerraffinaderien sind am ansehnlichsten, so wie die Rauchtabaks- und Cigarrenfabriken. Die Kattundruckereien beschäftigten vormals eine große Anzahl Menschen, sind aber bis auf einige wenige eingegangen. Die Brannteweinbrennereien haben sich sehr vermehrt und die Ausfuhr nach überseeischen Colonien ist bedeutend. Die Bierbrauereien haben sich in der letzten Zeit sehr gehoben. Sonst sind hier Thranbrennereien, sehr gute Gerbereien, Leimkochereien, Seifensiedereien, Wagenfariken, Blechwaarenfabriken, außer der neuen Eisenhütte, einige andere Eisengießereien, Fournierschneidereien, Reifschlägereien und Segeltuchmanufacturen, Leinwand-, Parchent-, Sammt- und Seidenwebereien, Strumpf- und Nadelfabriken, Fischbeinreißereien, Korkschneidereien, Hut-, Spielkarten-, Vitriol-, Pfeifen-, Glas-, Lichter- und Federspulen-Fabriken u. s. w., auch wird viel wollenes Strickgarn verfertigt. Der Handel mit Fleisch ist sehr bedeutend und es gehen große Sendungen ins Ausland; in einer Fleischsalzerei werden jährlich allein an 6000 Tonnen Schweinefleisch und 2000 Tonnen Ochsenfleisch gesalzen und hauptsächlich nach Newfoundland ausgeführt.
In der Umgegend Hamburgs bestehen für Hamburger Rechnung Wachsbleichen, Färbeholzmühlen, Kupferhämmer- und Metalldrathhämmer-Mühlen.
Die Einwohner sind theils Groß-, theils Klein-Bürger, Militair, Fremde und Juden. Das große Bürgerrecht muß jeder erwerben der ein Folium in der Bank haben und Transithandel treiben will; die Gebühren bei dem Erwerb dieses Bürgerrechtes betragen 758 Mark 3.svg 8 β C. Das Klein-Bürgerrecht wird für 46 Mark 3.svg 8 β C. erworben. Außer den Oberalten, Sechszigern, Hundert und Achtzigern, den Alten der Aemter, den Kämmereibürgern, Majoren und Capitainen des Bürgermilitairs, den Börsenalten, Deputirten des Commerciums und deren Adjuncten ist ein Jeder erbgesessener Bürger, welcher 1000 Thl. Species in Stadt-Grundstücken und 2000 Thl. in Grundstücken im Hamburger Gebiete, außerhalb der Stadt, besitzt.