Topographie Holstein 1841/I-Z/247
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Datei:Topographie Holstein 1841 IZ.djvu | |
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- ehemals dem Reinfelder Kloster, und kam darauf an die Familie Rantzau; 1439 Schack Rantzau zu Panker; dann dessen Sohn, der Rath des Königs Christian I., Cay Rantzau; 1530 Heinrich Rantzau zu Helmsdorf, Löhrsdorf und Brodau; 1534 dessen Sohn, der Amtmann zu Cismar, Joachim Rantzau; 1563 dessen Sohn, der Landrath und Amtmann zu Rendsburg, Heinrich Rantzau; 1615 dessen Sohn, Joachim Rantzau; 1630 der Landrath und Amtmann zu Steinburg, Detlev Rantzau zu Heiligenstedten; 1663 der Generalmajor, Landrath und Amtmann zu Cismar, Hans Rantzau zu Panker; 1673 dessen Wittwe, Dorothea Oelgaard geb. Blome; darauf deren Sohn, Heinrich Rantzau, welcher im Jahre 1678 in einem Duelle das Leben verlor; 1694 dessen Bruder, der Generalmajor Otto Rantzau zu Heiligenstedten, starb 1698; darauf der Landrath und Amtmann Hans Rantzau, welcher es im Jahre 1720 an Paul Albrecht, Baron von Liliencron verkaufte; 1738 war der Graf v. Platen Besitzer und das Gut blieb in dieser Familie, bis es im Anfange des 19. Jahrhunderts an J. G. Böhme verkauft ward; 1813 Cay Dietrich Christoph v. Levetzow zu Ehlersdorf; 1836 der Kammerjunker und Amtmann Friedrich Ferdinand v. Levetzow zu Ehlersdorf. - Vormals war Putlos größer, und es gehörte außer Cröß und den Meierhöfen noch Schwelbek, Goel, Seegalendorf, Jahnshof, Groß-Wessek und Bardin (zus. 30 Pfl.) dazu. Seegalendorf ward mit 13 Pfl. und Schwelbek mit 3 Pfl. abgelegt, und es contribuirt jetzt für 14 Pfl. - Im Jahre 1804 ward die Fideicommissarische Qualität dieses Gutes aufgehoben, mit der Bedingung, daß für die gräflich Platensche Familie ein Fideicommißcapital von 155,000 im Gute stehen bleiben sollte. - Das ganze Gut besteht aus dem Haupthofe, den Meierhöfen Ernsthausen und Georgenhof, und dem Dorfe Cröß. - Das Areal des Gutes beträgt 1798 Ton., die Tonne zu 240 Q. R., worunter Acker 1551 Ton., Wiesen 161 Ton., Hölzung 80 Ton. und Teiche 6 Ton., (1548 Steuert.; 154,800 Steuerw.). - Die Dorfländereien sind in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat ein Steuerareal von 745 Ton. - Der Boden ist größtentheils lehmigt; ein Theil an der Oldenburger Scheide ist sandigt und heißt Putloser-Haide; es befinden sich auf derselben mehrere Hühnengräber. Zwei zum Gute gehörige Hölzungen heißen Schassau und Weinberg; letztere war vormals ein heidnischer Hain, worin nach Danckwerth ein zierliches mit Staketen umgebenes Gehege war, welches von dem Bischofe Gerold verbrannt sein soll. In diesen Hölzungen sind mehrere Grabhügel und Steinsetzungen. - Zahl der Einwohner: 349. - Die alte, im Jahre 1828 abgebrochene, Burg war ein ehrwürdiges Gebäude, und hatte viele unterirdische gewölbte Gänge; eine über den Burggraben führende Zugbrücke und ein hoher Thurm wurden schon früher abgebrochen. Jetzt steht an der Stelle der ehemaligen Burg ein modernes, zweistöckiges Gebäude von Brandmauern, mit englischen Anlagen umgeben, welche der nach der Fronte des Hauses zu überbrückte Hausgraben einschließt und solche dadurch von den großen Küchengärten des Gutes trennt. - Die Untergehörigen des Gutes sind zur Crößer Mühle zwangspflichtig. - Der Sage nach, soll Putlos ein Zufluchtsort des Seeräubers Störtebeker, welcher im Jahre 1402 in Hamburg hingerichtet ward, gewesen sein; in dem Dorfe Cröß solle noch Nachkommen von ihm leben. - Der von den Slavischen Völkern verehrte Gott der Gerechtigkeit Prove, oder Prono, welcher der Hauptgott des Oldenburgischen Landes war, hatte hier in einem Walde, wo jetzt der Meierhof Ernsthausen liegt, einen eigenen ihm geweiheten Hain, und ein ehemals nach ihm benanntes, in dieser Gegend belegenes, Dorf führte den Namen Pronau (Provenau).