Ruhpolding
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Regierungsbezirk Oberbayern > Landkreis Traunstein > Ruhpolding
Einleitung
Wappen
WAPPEN VON RUHPOLDING
Aus einem grünen Dreiberg wächst eine goldene Linde. Der Stamm ist, unter einem durchgehenden silbernen Wellenbalken, mit einem silbernen Schild bedeckt. Darin schwebt ein rotes Kreuz, das mit einem silbernen Griesbeil an goldenen Griff belegt ist.
Der Dreiberg symbolisiert die einstigen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell. Die Linde steht für die daraus gebildete Gemeinde Ruhpolding. Der Wellenbalken stellt die Traun, die das Miesenbachertal durchfließt, dar. Das Kreuz soll an die vor dem St.-Valentins-Kirchlein stehende Steinkreuze erinnern. Dabei steht das Beil für die Gerichtsbarkeit.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Vor der Gebietsreform 1972 gehörten alle Ortsteile zum ehemaligen Landkreis Traunstein.[1]
Zur Gemeinde Ruhpolding gehör(t)en folgende Teilorte[1] und Wohnplätze:
- Am Wundergraben
- Aschenau (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Au (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Bacherwinkl
- Bärngschwendt
- Bibelöd
- Blicken
- Bojern
- Brand
- Brandl
- Brandlberg
- Brandstätt
- Buchschachen
- Dickengschwendt (mit Brand verbunden)
- Eckl (mit Brand verbunden)
- Egg
- Eisenberg
- Endsee (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Fritz am Sand
- Fuchsau (mit Ruhpolding verbunden)
- Fuchswiese
- Gastag (mit Neustadl verbunden)
- Geiern
- Gnaig
- Grashof
- Gruttau
- Gstatt
- Guglberg
- Hadermarkt
- Hallweg (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Haßlberg
- Hinterpoint
- Hinterreit
- Hocherbalm
- Hutzenau
- Infang
- Innerlohen (mit Lohen verbunden)
- Knogl
- Labenbach (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Laubau
- Lohen
- Maiergschwendt
- Mitterwegen
- Mühlwinkl (mit Ruhpolding verbunden)
- Neustadl
- Niedervachenau (mit Ruhpolding verbunden)
- Obereben
- Obergschwendt
- Oberhausen (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Obervachenau (mit Wasen verbunden)
- Ort
- Plenken (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Point (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Ramsen (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Ramsler
- Rauchenbichl (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Reiten (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Ried (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Sankt Valentin
- Schürzbichl (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Schwaig
- Seehaus
- Stadler (Sammelname "Froschsee" im Gebrauch)
- Steinberg
- Steinbergalm
- Stocking
- Stockreit
- Sulzen
- Untereben
- Urschlau
- Vordermiesenbach
- Waich
- Wasen
- Weingarten
- Widdmoos
- Wiesen
- Winkl (mit Brand verbunden)
- Zell
- Zwickling
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ruhpolding, http://evangelisch-in-den-bergen.de
- Die evangelische Johanneskirche wurde nach dem Entwurf der Architekten Sepp und Veit Plenk gebaut und am 9.11.1952 geweiht.
- Im Jahre 1952 wurde das Vikariat Traunstein, Sitz Ruhpolding eingerichtet.
- Am 15.8.1955 wurde die Tochterkirchengemeinde Ruhpolding im Anschluß an die Evang.-Luth. Pfarrkirchengemeinde Traunstein gebildet. Sie umfasst die Markungen der bürgerlichen Gemeinden Ruhpolding, Eisenärzt, Hammer, Inzell, Neukirchen, Siegsdorf und Vogling sowie der ausmärkischen Forstbezirke Bergen, Inzell, Kachlstein, Ruhpolding, Schwarzenberg und Teisenberg, Seehaus, Sulzberg, Vachenau und Zell umfaßt[2].
- Am 16.3.1956 wurde die Pfarrei Ruhpolding unter Aufhebung des Vikariates Traunstein, Sitz Ruhpolding, zum Dekanat Traunstein gehörig errichtet. Gleichzeitig wurde die Tochterkirchengemeinde Ruhpolding zur Pfarrkirchengemeinde erhoben. Der Bezirk der Pfarrkirchengemeinde umfaßt den Bezirk der seitherigen Tochterkirchengemeinde[3].
Katholische Kirchen
Pfarrkirche St. Georg
Im Jahre 1754 wurde die jetzige Pfarrkirche St. Georg durch Bischof Franz Carl Graf von Friedberg und Tauchburg eingeweiht. Sie wurde von 1738 bis 1758 erbaut. Seit 1817 gehört Ruhpolding zur Erzdiözese München und Freising.
Hofbaumeister Johann Gunetzhainer (1602-1763) schuf die großartige Innenausstattung des Gotteshauses. Besondere Kostbarkeiten sind die romanische Madonna aus dem 12. Jh., der gotische Christus um 1450 und das St. Georgs Gemmenkreuz aus dem Jahre 1070.
Schlosskapelle
Die Schlosskapelle gehört zum herzoglichen Jagdschloss der Wittelsbacher und war deren herrschaftliche Hauskapelle. Vor dem Bau der Johanneskirche diente sie den evangelischen Christen als Gottesdienstort.
Erbaut: 1587
Erweitert: 1656
Geschichte
Die geschichtliche Entwicklung
Das Gebiet von Ruhpolding könnte schon im 6. Jh. von einer bajuwarischen Sippe besiedelt gewesen sein. Die eigentliche Besiedelung erfolgte von Inzell aus im 9. und 10. Jh. Durch eine Schenkung des deutschen Königs Otto I. wurde der Traungau ein salzburgisches Lehen.
Der Erzbischof Thiemo von Salzburg soll um das Jahr 1.000 das erste Kirchlein geweiht haben. Das romanische Langhaus von St. Valentin in Zell ist wohl noch älteren Datums. Aus dem Jahre 924 stammt die erste urkundliche Erwähnung. Der "Edle Graman zu Puochskeho" (Buchschachen) übergibt dem Erzbischof von Salzburg sein Eigen. Die "Edle Witwe Ricardis von Nußdorf" gibt um 1193 den Kanonikern von Salzburg das Gut Ruhpoldingen zu Nutzen. Die Taverne zu Ruhpolding wird urkundlich 1424 erwähnt. Sie wurde von Herzog Heinrich von Landshut der Stadt Traunstein in Erbpacht überlassen.
Zum Bau der Kirche lässt die Äbtissin von Frauenchiemsee 1467 "Ruhpoldinger Marmor" verwenden, das bedeudet, dass dieser schon damals bekannt und begeht war. Seit 1529 hatten die bayerischen Herzöge den Wildreichtum im Tal entdeckt. Hier hielten sie jährlich die "Hirschfaist und Wildbretpürsch" ab. Das abgelegene Tal erfuhr die Belebung durch den Glanz des herzoglichen Hofes. Herzog Wilhelm IV. erbaute 1535 hier ein Jagdschloss. Das Forsthaus lies sein Nachfolger, Herzog Albrecht errichten. 1587 entstand das neue "Herrenhaus" mit der Schlosskapelle. Kurfürst Maximilian teilte der 1619 errichteten Saline in Traunstein die hiesigen Waldgebiete zu. Das Holz wurde auf den Triftbächen nach Traunstein befördert. Der Holzeinschlag war jahrhundertelang die Haupterwerbsquelle der Bauern.
Im 16. und 17. Jh. wurden am Rauschberg und Unternberg Bleierze und Galmei (Zinkerze) bergmänniscch abgebaut. Am Rauschberg wurde in dieser Zeit auch ein Schmelzwerk errichtet.
Von den Schrecken des dreißigjährigen Krieges und den Ereignissen der Erbfolgekriege im 18. Jh. wurde das abgelegenen Tal verschont. Am 21. Juli 1754 wurde die neue St. Georgskirche durch Bischof Franz Truchless von Chiemsee geweiht. Seit Jahrhunderten gehört Ruhpolding zur Pfarrei Vachendorf und wurde 1811 sebständig.
Ab 1845 fuhr von Ruhpolding einmal in der Woche ein Stellwagen nach Traunstein. 1864 erhielt Traunstein eine eigene Post und ab 1865 verkehrte täglich ein staatlicher Omnibus nach Traunstein. Am 1. Januar 1882 wurdn die Gemeinden Ruhpolding, Zell und Vachenau zu einer Gemeinde vereinigt. Ab Mai 1895 war Ruhpolding mit Traunstein durch einen Eisenbahnlinie verbunden. Damit brach eine neue Zeit für den Ort an. 1933 leitete ein Sonderzug die neue Fremdenverkehrs-Epoche ein. Das Kurhaus wurde noch im gleichen Jahr gebaut. Die Bergbahn auf den Rauschberg wurde am 20. Dezember 1953 in Betrieb genommen.
In den 70er Jahren wurde die Sporthalle mit dem Leistungszentrum für den Schießsport gebaut und mit der Unternberg-Seilbahn wurde ein weiteres Skigebiet erschlossen. Eissporthalle und Freibadanlage folgten. 1978 wurde das Biathlon-Leistungszentrum fertig gestellt. Im Ortstreil Zell wurde 2007 die Golfanlage aus dem Jahre 1993 auf 18 Loch erweitert.
An der Schönheit der Natur erfreuen sich in jedem Jahr viele Menschen. Sie finden inmitten der malerischen Berge und Wälder Erholung und Entspannung.
- (Aus dem öffentlicher Aushang der Gemeinde Ruhpolding)
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kriegsopfer
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ruhpolding in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Suche nach Ruhpolding im Bibliotheksverbund Bayern (BVB)
Genealogische Bibliografie
- Bergmaier, Peter: Ruhpolding - Heimatbuch aus d. Miesenbach; 1925
- Gall, Alfred: Ruhpolding - Chronik auf der Grundlage des Heimatbuches von Peter Bergmaier; Ruhpolding 1984
Historische Bibliografie
- Weigand, Katharina: Georg von Hertling (1843-1919), in: Weigand, Katharina (Hrsg.): Große Gestalten der bayerischen Geschichte; München 2012, S. 317-339, (S. 559-560, S. 586-587)
- Ruhpolding, in: Simon, Matthias: Heft 1: Die evangelische Kirche, Bd. 1; München 1960, aus der Reihe: Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern; ISBN 3 7696 9852 5, Nachweis im Bibliotheksverbund Bayern (BVB), Nachweis in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) (Beschreibung), S. 557
Weitere Bibliografie
- Schuster, Andre: Führer durch Ruhpolding und Umgebung mit Umgebungskarte und Panoramen gez. von Fritz Hertlein, zusammengestellt von Andre Schuster; Ruhpolding 1896 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek)
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Genealogische Mailinglisten und Internetforen
Weitere Webseiten
- Artikel Ruhpolding. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- www.Ruhpolding.de
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- Ruhpolding in der Ortsdatenbank Bayerns der BLO
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_300595</gov>
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