Postkarte

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Einweihung des Dortmund - Ems Kanals durch Kaiser Wilhelm II.

Einleitung

01.07.1870 Einführung der "Correspondenzkarte" durch die Postverwaltung des Norddeutschen Bundes als kostengünstiges Medium für kurze Mitteilungen, für die die Hälfte des Briefportos aufgewendet werden mußte.

Der Bekanntheitsgrad stieg enorm, als im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die Feldpost-Korrespondenzkarte portofrei in die Heimat befördert werden konnte.

Illustrierte Karten

Begleitet wurde die Einführung dieser Postkarten mit Selbstillustrationen der Mitteilungskarten von Beginn an. Erste Bildpostkarten/Ansichtskarten wurden offiziell aber erst ab Mitte der 1890er Jahre von den Postverwaltungen der Länder zugelassen. Bis 1905 war die Rückseite der Postkarte nur für die Beschriftung mit der Adresse vorgesehen, daher reichte der Platz auf der Bildseite gerade für einen kurzen Gruß. Aber dem Ideenreichtum geschickter Schreiber konnten die Ansichtsbilder kaum Grenzen setzen. Zur Altersbestimmung solcher Postkarten bietet die Website playle.com/realphoto eine Sammlung von Papierkennzeichnungen an. Auch wenn der Fokus auf dem amerikanischen Markt liegt, finden sich in der Datenbank auch europäische Fabrikationskennzeichen, die in der Regel im Briefmarkenfeld zu finden sind.

Fotopostkarten

Da bereits zur Jahrhundertwende breite Bevölkerungsschichten durch Fotopostkarten in die Lage vesetzt wurden ihren Wohn-, Aufenthals- oder Urlaubsaufenthalt zu präsentieren, gehörten Fotopostkarten von Beginn an auch zum festen Bestandteil des touristischen Reiserepertoires und zum Repräsentationswesen.

Fast 100 Jahre lang mußten Ansichtspostkarten an jeden erdenklichen Bekannten und Verwandten geschrieben werden. Sie waren ein Beweis, daß man in einer Sommerfrische gewesen war, und im übrigen schickte sich dieser Gruß aus Ferientagen.

Familienforschung

Da während der Blütezeit der Bildpostkarte zwischen 1895 und 1914/18 nahezu jedes Motiv an Ausflugszielen, Städten oder Denkmälern auf Postkarten gebannt wurde, gab es unwahrscheinlich viele Möglichkeiten Freunde, Bekannte und Verwandte an der eigenen Unternehmungslust teilhaben zu lassen. In der Folge wurden diese Grüße alsbald in den Familien zur Erinnerung abgelegt oder gesammelt dienen somit heute in der Familienforschung als Nachweise über Aufenthaltsorte und Lebensweisen unserer Vorfahren.

In den starken Wanderungsbewegungen nach dem 2. Weltkrieg wurden 1954 noch 920 Millionen Karten verschickt und um 1980 immerhin noch 877 Millionen, führte die Einführung von Mobiltelefonen und Internet und zu einem drastischen Rückgang. Nach Postangaben beschränkt sich der private Postkartenversandt eher auf das saisonale Geschäft und die Feiertage Ostern und dem Jahreswechsel. So wurden denn im Jahr 2011 nur noch etwa 162 Millionen Postkarten in der gesamten Bundesrepublik verschickt. Allerdings kommen da noch die Grußkarten aus dem Ausland hinzu.