Alle (Fluss)
A l l e russisch Лава (Lawa), polnisch Łyna, litauisch Alna |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Alle (Fluss)
- Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Kreis Wehlau > Alle (Fluss)
- Hierarchie
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Einleitung
- Die Alle, polnisch Łyna ['wɨna], russisch Лава / Lawa, litauisch Alna, prußisch Alna bzw. Lyne,
ist ein 264 km langer Fluss im ehemaligen Ostpreußen (heute aufgeteilt in Polen und Russland).
Auf einer Länge von 190 km fließt die Alle durch die polnische Woiwodschaft Ermland-Masuren,
weitere 74 km legt sie in der Oblast Kaliningrad in Russland zurück.- Die Alle ist der elftlängste Fluss in Polen.
Name
- Der prußische Name Alna ist ein indogermanisches Wasserwort. Lyne bezieht sich auf Fische.
- *indogermanisch "el-l, ol-" = fließen
- *prußisch "linis" = Schlei
- Einige Linguisten deuten nach
- *prußisch "alne" = Tier, Hirschkuh
- bzw. nach
- *prußisch "alne, alnis" = Elfe, Elfenmännchen
Verlauf
Quelle
- Das Quellgebiet der Alle liegt nördlich von Neidenburg.
Der Fluss entspringt in einem bewaldeten Tal nordöstlich von Allendorf, einem Otsteil von Lahna.
Von der Quelle fließt die Alle in die nördliche Richtung und speist nach wenigen Metern den Mühlteich der
Lahna-Mühle, der von einer hohen Mauer aufgestaut wird.
Heute ist das Tal der Lahna-Mühle ein Naturschutzgebiet.
- Vom Überlauf der Staumauer fließt die Alle bis zur
Orlau-Mühle in die östliche Richtung und dann weiter nach Norden, wo sie bei Lykusen ind den Kreuz-See
mündet und danach weitere Seen (Kleiner und Großer Persing-See) durchquert.
Ortschaften an der Alle (in Polen)
In der Woiwodschaft Ermland-Masuren
- Kurken (poln. Kurki)
- Groß Bertung (poln. Bartąg)
- Allenstein (poln. Olsztyn)
Mündung der Wadang - Guttstadt (poln. Dobre Miasto)
- Heilsberg (poln. Lidzbark Warmiński)
Mündung der Simser - Konnegen (pol. Koniewo)
Mündung der Elm - Bartenstein (poln. Bartoszyce)
- Schippenbeil
Mündung der Gruber - Beim Gut Stablack in der Nähe von Stolzenfeld
tritt die Alle in den 30 Kilometer langen Stausee
des Allekraftwerks Friedland ein. - Groß Schönau
Grenzübertritt in das Königsberger Gebiet
Ortschaften an der Alle (im Königsberger Gebiet)
- Gut Sortlack
inder Nähe befindet sich das Kraftwerk des Ostpreußenwerks - Friedland
große Eisenbahnbrücke - Kloschenen
- Gut Kipitten
Münddung der Schwone - Groß Wohnsdorf
Staustufe - Allenburg
- Dettmitten
Einmündung des Masurischen Kanals - Gut Potawern
- Gut Koppershagen
- Groß Nuhr
- Klein Nuhr
- Allenberg
Stauwehr mit Pinnau-Schleuse
- Gut Sortlack
Mündung
Die Alle mündet am nordwestlichen Rand der Altstadt von Wehlau in den Pregel.
Masurischer Kanal
Der Masurische Kanal (russisch Канал Мазурский, Kanal Masurski, polnisch Kanał Mazurski) ist eine 50,4 Kilometer lange, nicht fertiggestellte künstliche Wasserstraße, die in Ostpreußen eine schiffbare Verbindung zwischen der Masurischen Seenplatte und der Ostsee bei Königsberg (russ. Калининград, Kaliningrad) herstellen sollte. [1]
Die umfangreichen Bauarbeiten fanden mit mehreren Unterbrechungen zwischen 1911 und 1942 statt, blieben aufgrund des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen jedoch unvollendet. Bei Baustopp waren etwa 90 % der Erdarbeiten abgeschlossen. Die Schleusen, die einen Höhenunterschied von 111,4 Metern überwinden, waren durchschnittlich zu 70 % fertiggestellt. Der Kanal war bereits geflutet, als die Wehrmacht 1944 mit einer Ausnahme alle Straßen- und Eisenbahnbrücken des Kanals sprengte. Das Landschaftsbild im russischen Abschnitt des Kanals wird von leicht gewelltem Flachland mit Moränenhügeln, Feldern und Wald geprägt. Daneben durchquert der Kanal einige Moorgebiete.
Geschichte
Der erste Entwurf eines Kanals, der den Mauersee mit der Alle verbinden sollte, stammt aus dem Jahr 1849. Technisch konkrete Im Kriegsjahr 1807 war der Fluss zur Beförderung von Ausstattung und Nahrungsmitteln für die an der Alle lagernden Truppen von |
Verschiedenes
Karten
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Weblinks
Fotoalbum
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Robert Sarnowski: Kanał Mazurski. Masurischer Kanal. (Polnischer und deutscher Reiseführer). Verlag Regionalista, Olsztyn 2010
- ↑ August Hess: Der Masurische Schiffahrtskanal in Ostpreußen. Im Auftrag des landwirtschaftlichen Central-Vereins für Litauen und Masuren in Insterburg.
- ↑ Ausschnitt aus dem Messtischblatt 1393 Wehlau (Stand 1936)