Kallningken (Ksp.Kallningken)
Kallningken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kallningken. |
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K a l l n i n g k e n Bauerndorf in der Niederung |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Kallningken (Ksp.Kallningken)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug, später Kreis Elchniederung > Kallningken (Ksp.Kallningken)
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Kallningken (Ksp.Kallningken)
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Einleitung
Kallningken (1938 bis 1946 Herdenau, russ. Prochladnoje / Прохладное, litauisch Kalnininkai) ist ein Dorf in der Niederung.
Kallningken liegt 22 Kilometer südwestlich der einstigen Kreisstadt Heydekrug (heute litauisch Šilutė)
und 25 Kilometer nordwestlich der jetzigen Rajonshauptstadt Slawsk (Heinrichswalde).
Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln der Niederungsbahn (ab 1939 „Elchniederungsbahn“).
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1785 Kallenincken, bis 1938 Kallningken, ab 1938 Herdenau, russ. Prochladnoe [1]
- Kallninken [2], Kallenincken [3], Kalleninken [4]
- Kallniningken
Namensdeutung
Der Name weist auf hügeliges Gelände.
- preußisch-litauisch "kalniškis" = Hügellandbewohner
- nehrungskurisch "kalns" = sandiger Berg
- lettisch "kalns" = bergig, Hinweis auf Quarzsand
Allgemeine Information
- Kirchdorf, zwischen Gilge und Russ, 14 km westlich von Kuckerneese, 1939: 592 Einwohner, mit einer Molkerei[5]
Politische Einteilung
Kallningken (Ksp.Kallningken), Kreis Heydekrug, später Kreis Elchniederung, Ostpreußen
Kallningken (Ksp.Kallningken)
wurde 1891 mit Luttken vereinigt.[6]
1785 Königliches Bauerdorf, 1919 Landgemeinde[7]
Gehörte mit dem ganzen Kirchspiel zum Domänenamt Kuckerneese[8]
1885[9] und 1905[10] gehörte Kallningken (Ksp.Kallningken) zum Amtsbezirk Karkeln.
1932 kam Derwelischken zu Kallningken.
Am 01.06.1936 wurde Luckischken zu Kallningken eingegliedert.[11]
- Kummetischken gehörte zu den Kirchenländereien von Kallningken und wurde mit diesem vereint[12]
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kirchengebäude
Eine erste Kirche entstand in Kallningken auf Anordnung des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Jahre 1677.[13] Sie musste im Jahre 1727 abgerissen werden, an ihrer Stelle wurde ein zweites Gotteshaus errichtet, was ebfalls nicht lange hielt. Im Jahre 1753 schließlich entstand auf der höchsten Stelle eines Hügels die dritte Pfarrkirche:[14] ein Feldsteinbau mit polygonalem Abschluss, dem 1819 ein Holzturm auf massivem Unterbau vorgesetzt wurde.
Kirchspiel Kallningken
Kallningken ist seit 1677 Kirchspiel.
- Tabellen der Confirmanden des Kalninkenschen Kirchspieles in der Tilseschen Diöcese für die Jahre 1793, 1794, 1797-1800[1]
- Acta die Besetzung der Pfarr-Stelle zu Kallningken & Inse betreffend, [2]
- Acta die Introduction des Pfarrers Lengnick in Kalleninken etreffend, 1827 [3]
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Kallningken (Ksp.Kallningken) gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Ackelningken, Aschpalten, Derwelischken, Kallningken (Ksp.Kallningken), Lukischken, Matzgirren, Pustutten, Tramischen Anteil (Eisenberg), Wentaine, Wirballen, Wittken
Kirchenbücher
Kirchenbücher
Einige Kirchenbücher von Kallningken (Ksp.Kallningken) sind in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin). Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Taufen 1690 und 1722-1867 (nur als Verfilmung vorhanden), 1868-1944
- Heiraten 1690 und 1767-1874 (nur als Verfilmung vorhanden), 1910-1944
- Sterbefälle 1690 und 1718-1783 und 1767-1874 (nur als Verfilmung vorhanden), 1865-1944
- Abendmahlsteilnehmer 1909-1944
- Gefallene 1939-1942
- Konfirmanden 1929-1944 (nur als Verfilmung vorhanden)
- Seelen Register sammtlicher noch nicht confirmirten Kinder der Schul Societat Kalningken pro 1839-40
Außerdem gibt es in Berlin noch Namensregister, die weiterführen können:
- Taufen 1775-1942 (nur Namenverzeichnis)
Siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Elchniederung (Niederung)
Eine vollständige Abschrift der Taufregister 1722–1804 sowie der Heiratsregister 1767–1874 findet sich bei http://www.maryke-bruiszate.de/#kall
Als Sekundärquellen gibt es Tabellen der Konfirmanden in den Kirchenvisitationberichte, die auf das Portal www.epaveldas.lt digitalisiert sind.
- Konfirmanden 1822 (Seiten 23-24), 1824 (Seiten 19-20), 1828 (Seiten 17-18), 1829 (Seiten 34-35), 1832 (Seiten 40-41), 1834 (Seiten 43-44), 1840 (Seiten 44-46), 1850 (Seiten 35-36), 1852 (Seiten 27-27a), 1857 (Seiten 35-36), 1858 (Seiten 44-45).
Katholische Kirche
Die katholische Kirche (für alle Orte, die im evangelischen Kirchspiel Kallningken (Ksp.Kallningken) lagen) war Schillgallen (Kr.Heydekrug).
Die Ausarbeitung dieser Kirchenbücher von Herrn Peuster finden sie hier
Standesamt
Kallningken (Ksp.Kallningken) gehörte 1885[15] und 1905 [16] zum Standesamt Karkeln.
Bewohner
Heutige Situation
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Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HERNAUKO05PE</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Prochladnoje - Kallningken/Herdenau bei ostpreussen.net
- ↑ Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen. Göttingen 1968, S. 92 Abb. 374
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908
- ↑ Auf dem Bild sieht man das Elternhaus von Hedwig Hoffmann, geb. Mitzkat, in Herdenau. Im Gasthaus Mitzkat (mit Saal) wohnten außerdem der Arzt Dr. Weiss und der Tierarzt Dr. Meier. Frau Hoffmann hat 2002 mit ihrem Sohn und mit ihrer Tochter die Heimat besucht. In ihrem Elternhaus ist heute die Gemeindeverwaltung von Herdenau untergebracht. Das Foto (Sommer 2002, aus der Sammlung von Renate Roller, Ulm) wurde von dem Heimatbrief Die Elchniederung, Nr. 53, Pfingsten 2011, Seite 157, übernommen.