Juschken (Kr.Memel)
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Hierarchie
Regional > Litauen > Juschken (Kr.Memel)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel
Einleitung
Juschken (Kr.Memel), Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Gedemynn Harde[1]
- v. 1588 Gedmin-Herde[2], Gedmin Herde[3]
- Gedmyne Harde[4]
- n. 1588 Juschken
Allgemeine Information
- alter Siedlungsort, ca. 5 km von Memel, lag direkt neben Adlig Götzhöfen[5]
Politische Einteilung
- 1540 gehörte Gedemynn Harde zum Ratterslanndtt (Bezirk).[6]
- 1614 wurde Juschken (Kr.Memel) mit Adlig Götzhöfen vereinigt.[7]
- 1687 wird es im Steuergefälle Vogtei Memel nicht mehr aufgeführt.[8]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Juschken (Kr.Memel) gehörte zum Kirchspiel Memel Land (Kirche St. Nikolai).
Geschichte
1540: Gedemynn Harde, der wirt, hot 2 bender, 14 ß vor 7 kw, 3 d vor 1 vberjerigk kalp, 8 ß vor 4 pferde, 3 ß vor 3 foln von zcw iar, 2 ß vor 4 zcygenn, 2 1/2 ß vor 5 schoffe, 5 ß vor 10 schweyne. Summa facit 35 ß. (Der Wirt hat 2 Bender: (Steuern zu zahlen:) 14 Schilling für 7 Kühe, 3 Pfennig für 1 überjähriges Kalb, 8 Schilling für 4 Pferde, 3 Schilling für 3 Fohlen von zwei Jahren, 2 Schilling für 4 Ziegen, 2 1/2 Schilling für 5 Schafe, 5 Schilling für 10 Schweine. Summe zusammen: 35 Schilling.)
Die 2 Bender (Knechte/Teilhaber) von Gedemynn Harde waren: Michell Weger und Jacks Kopscht, außerdem hatte der Wirt noch 3 Rochpender (Taglöhner): Jhan, Matheus und Boysch, die allesamt auch je nach ihrem eigenen Tierbestand besteuert wurden.[9]
Der Amtsschreiber (spätere Hausvogt) Wilhelm Wirgander erhält 13. Januar 1578 das Gütchen Gibbischen Erbe (...) zu kölmischen Rechten gegen Zins, ferner freie Fischerei in Haff und See und freies Holz. (...) Am 13. Juli 1588 erhält er ebenfalls zu kölmischen Rechten das an sein Gut grenzende Bauer-Erbe Juschken oder Gedmin-Herde von 3 1/4 Hufen; sein Schwiegersohn Wilhelm Raschke erhält das Ganze 14. November 1614 zu kölmischen Rechten gegen 25 damalige Mark neu verschrieben.[10]
Viele ostpreußische Ortschaften verdanken ihren Namen einem der ersten Grundbesitzer. Dies waren ursprünglich verdienstvolle Söldner des deutschen Ordens, der sie für ihre Treue mit Landbesitz belehnte. Wir haben jedoch eine erste namentliche Kunde aus dem Anfang des 16. Jh. über einen Besitzer namens Hans Gibbisch, dessen Grundstück Gibbischen-Höfchen dort lag, wo dann später das Gut Götzhöfen entstehen sollte. Der Besitz vergrößerte sich durch den Anschluß von Gedmin-Herde im Jahre 1614. Übrigens entstand aus diesem alten Gemarkungsnamen die litauische Bezeichnung Gedmino dvaras für das spätere Gut Götzhöfen.[11]
Verschiedenes
Karten
Juschken (Kr.Memel) ist auf alten Karten nicht mehr zu finden, da es schon 1614 in Götzhöfen aufgegangen ist.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GOTFENKO05OQ</gov>
Quellen
- ↑ Hans Heinz Diehlmann, Die Türkensteuer im Großherzogtum Preußen 1540, Band 2, Memel - Tilsit
- ↑ Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ http://www.memelland-adm.de
- ↑ http://www.memelland-adm.de
- ↑ Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Hans Heinz Diehlmann, Die Türkensteuer im Großherzogtum Preußen 1540, Band 2, Memel - Tilsit
- ↑ Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Vogtei Memel Steuergefälle 1687
- ↑ Hans Heinz Diehlmann, Die Türkensteuer im Herzogtum Preußen 1540, Band 2, Memel – Tilsit
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918, S. 57/58
- ↑ Auszug aus einer Zusammenstellung auf der Seite Götzhöfen von Viktor Kittel