Buer (Gelsenkirchen)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
(Weitergeleitet von Erle (Marl-Lippe))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Disambiguation notice Buer ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Buer.


Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Gelsenkirchen > Buer

Blick vom Altmarkt auf St. Urbanus, im „Apollo Thater lief der Film „Harry Piel“ (1921)

Buer, Ortsteil von Gelsenkirchen

Name

"Buron" 1147, "parochia Buren 1223, "Bure" 1272.

Namensherkunft

  • "Bur" = ursprüngliche Bezeichnung der Sohlstätte als Wohnsitz des freien Siedlers, dann auch "Buren" als Siedlungsbezirk mehrerer "Burs" unter Einschluß der darin wohnenden Handwerker oder Tagelöhner (keine Ackersleute) mit ihren Hausstellen (auf Oberhof- oder Gemeinheitsgrund)

Frühbesitz

1147 bestätigt Papst Eugen III. dem Kloster Deutz den Besitz der Kirche (St. Urbanus) in "Buren“; sie gilt als Tochterkirche von Gladbeck. Deutz führte seinen Besitz in Buer auf eine Schenkung Erzbischof Heriberts zurück, dem er von dem Grafen Balderich (Gatte der Adela, Mörder des Grafen Wichman) zugekommen sein sollte.

Die Grafen von Limburg und die Herren von Strünkede besetzten abwechselnd die Pfarrstelle, bis 1592 die Strünkener das Patronatsrecht ganz an sich brachten; 1786 kam es durch Kauf an den Kölner Erzstuhl (Kirche 1890 abgebrochen).

Ortsursprung

Kern der Gemeinde Buer war die Freiheit Buer, deren Sonderstellung durch kurfürstliches Privileg von 1448 begründet wurde; 1652 und 1711 erhielt sie vom Kölner Kurfürst eine Bestätigung ihrer Privilegien. Sie gliederte sich in drei Nachbarschaften, die je drei Ratsherren stellten und jährlich zwei Bürgermeister wählten; sie war von einem Wall mit doppeltem Graben umgeben.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Buer (Freiheitsprivilegerneuerung 1652; Stadt 1911) Bürgeraufnahmen in der Freiheit Buer. 1691-1834 (Stadtarchiv Gelsenkirchen, Bestand Buer).
    • Veröffentlichung (unter Ergänzung durch Ahnenreihen aus den Kirchenbüchern des alten Kirchspiels Buer): Bürgerbuch der Freiheit Buer 1470-1870. Mit 2 Plänen und 4 Abb. Bearbeitet von Gustav Griese und Hugo Jürgens (Bd. I der „Beiträge zur Heimatkunde der Freiheit und des Kirchspiels Buer"). Verlag Felix Post, Gelsenkirchen Buer. 1952, 2. Teil. Der erste Teil der Veröffentlichung „Bürgerbuch der Freiheit Buer" verzeichnet den aus Schatzungsregistern, Lagerbüchern der Freiheit Buer, Heberegistern des Hauses Westerholt und des Vestes Recklinghausen sowie aus Verzeichnissen der Hausbesitzer mit Hausbürgerrecht für die Zeit von 1470-1691 ermittelten Altbürgerbestand.
    • Ergänzende Quellen: Protokollbuch der Gemeinde Buer, 1726-1857, 346 S. (Stadtarchiv Gelsenkirchen).

Stadtgebiet

Während der Landesherrschaft des Kurfürstentums Köln umfasste das Kirchspiel Buer folgende Ortsteile:

Flächeninhalt

  • Gebiet von Buer 1858: 9.691 ha, 1928: 6.208 ha;
  • 1929 umfaßte der Flächeninhalt der Stadt Buer 6.302 ha bei einer durchschnittlichen Breite von 6 und einer Länge von 11 km, von der Emscher im Süden und im Norden bis fast an die Lippe reichend, dazwischen liegen nur noch Altendorf-Ulfkotte und Polsum.

Lage

Im Osten grenzten 1929 Herten und Westerholt an, im Westen Kirchhellen und Gladbeck, im Süden Horst, Gelsenkirchen und Wanne.

Marken

Stadtgründung

  • Am 27.02.1911 erhielt das Amt Buer Stadtrechte und schied am 01.02.1912 aus dem Landkreis aus. Resse und Scholven schieden aus dem Amt aus, aber kamen 1920 wieder zurück.
  • 1922 wurde Buer Großstadt trotzdem Gladbeck, Horst und Westerholt aus dem Amtsverband Buer ausschieden.
  • Am 01.04.1928 vereinigte sich Buer mit Gelsenkirchen und bildete zusammen mit dem früheren Amt Horst die Großstadt Gelsenkirchen-Buer.

Durch den Beginn der Kohleförderung (seit 1879) trat eine völlige Umgestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse ein.

Amt nach der Landgemeindeordnung

  • 1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter umbenannt. Für diese Ämtern im Kreis Recklinghausen wurde die Landgemeindeordnung vom 31.10. 1841 eingeführt.


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Ehemaliges Amt im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Amt Altschermbeck | Amt Bottrop | Amt Buer | Amt Datteln | Amt Dorsten | Amt Gladbeck | Amt Haltern | Amt Hervest-Dorsten | Amt Herten | Amt Horst |
Amt Kirchhellen | Herrlichkeit Lembeck | Amt Lembeck | Amt Marl | Amt Osterfeld | Amt Recklinghausen | Amt Westerholt | Amt Waltrop


Stadtsiedlung

Brände

  • 1584 gingen die Buersche Freiheit und die Kirche in Flammen auf, danach wurden Pastor und der vestische Statthalter "von Raesfeldt" auf Haus Lüttinghoff von den Holländern (Geisen) in die Gefangenschaft nach Holland geschleppt, wo beide verstarben.
  • 1688 ging die Kirche St. Urbanus wiederum in Flammen auf.

Stadtbeleuchtung

Im Jahre 1873 hatte Buer bereits 20 Petroleumleuchten zur Stadtausleuchtung aufgehangen.

Bevölkerung

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Haus- und Grundbesitzer nach dem Vestischen Lagerbuch von 1660
  • Volks-, Vieh- und Häuserzählung des Vests Recklinghausen 1782, Kirchspiel Buer mit Bauerschaften und Freiheit Horst. Bearbeitet von Ulrich Leushacke. Übersicht und Bestellmöglichkeit auf FaZit-Essen

Kirchenbücher

  • Katholische Kirche Buer:
    • Taufen, Heiraten, Tote 1815-1875, Digitalisate online bei Familysearch.
  • Eine Abschrift der Kirchenbücher St. Urbanus in Buer liegt im Stadt - und Vestischem Archiv in Recklinghausen.

Kirchenarchive

  • Kirchenarchive im Generalvikariat im Bistumsarchiv Münster: Das Pfarrarchiv der Kirche St. Urbanus in Buer beginnt um 1626.
  • Lokales Pfarrarchiv rk.: Das Pfarrarchiv von St. Urbanus in Buer liegt in der Pfarrei.
  • Die Kirchenbücher von St. Urbanus in Buer liegen in der Pfarrei. Laufzeiten: Taufen 1700 - heute (anfänglich lückenhaft), Heiraten 1729 - heute und Tote von 1780 heute. Abschriften der KB liegen im Stadtarchiv und Pfarrarchiv.
  • Generalvikariat im EBAK: Im Historischen Archiv des Erzbistums Köln finden sich Dispense in den Akten des Generalvikariats, beginnend weit vor 1700.

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Taufen 1811-1814
  • Kirchenbuchduplikate kath Geburten, Heiraten, Taufen 1815-1874
  • Kirchenbuchduplikate kath Namenslisten Geburten 1706-1874
  • Kirchenbuchduplikate kath Namenslisten Heiraten, Taufen 1717-1884

Findbuch P 9

Standesamts-Nebenregister für den Regierungsbezirk Münster

  • Gelsenkirchen-Buer, 1874-1938 (01.04.1928-11.06.1930, Gelsenkirchen-Buer 2)
  • Gelsenkirchen-Horst 1879-1938 (01.04.1928-11.06.1930 Gelsenkirchen-Buer 3)

Einwohnerzahlen

1875: 5.002 Einwohner; 1885: 7.715 EW; 1895: 16.031 EW, 1905: 39.521 EW, 1910: 58.336 EW, 1914: 87.894 EW, 1917: 91.278 EW, Anfang 1922 100.000 Einwohner.

Adressbücher

Besitzungen

  • 1640 Juli 10. Vor Johan Thusinck, Notar zu Reddinghausen, verkauft Johan Funcke, Pastor der Pfarrkirdie zu Bochum, auch im Namen seiner Brüder und Schwestern, Dirich, Albert und Engeln Funcke, ferner Melchior Schillincks, Bürgers zu Bochum, als Ehemann der Marie Funcke, als Mitbeerbten, an Johan zu Bullense und seine Frau, Bürgermeisters Eheleute, eine Behausung und einen Hof binnen Buer, an einer Seite an Dirich Grotman und Herman Khulmanss Stedde stoßen, an der anderen Seite freiliegend, ferner eine ledige Haus-Stedde, gt. die Hoffschmedde, außerhalbs Buers liegend, mit einem Garten, an einer Seite neben dem Vikar des Altars St. Marie, zwischen zwei Wegen liegend, mit allen dazugehörigen Buerschen Gerechtigkeiten. Zeugen: Johan Riue und Johan Kreiss.
    • Notariatszeichen und Vermerk, anhängendes Siegel des Notars abgefallen, ehemals an Pressel.

Wirtschaft

Buer lebte von Landwirtschaft. Anlegung des Gahlener Kohlenwegs zur Fnrtschaffung der geförderten Ruhrkohle zur Lippe. Kohlenbergbau seit 1873 veranlaßte raschen Aufstieg der Gemeinde 6 Schachtanlagen der Gewerkschaft Bismarck, Gewerkschaft Ewald seit 1893. Zechenanlagen durch den Bergfiskus (Bergwerksdirektion Recklinghausen) seit 1903.

Verwaltung

Rat

Die alte Freiheit Buer zerfiel in 3 Nachbarschaften, von denen jede 3 Ratsherren ernannte. Die Verwaltung der Freiheit lag in Händen zweier Bürgermeister, die alljährlich gewählt wurden. 1811 wurde Buer eine Mairie, die Bürgermeistereiverfassung blieb bis 1844, die durch die Landgemeindeordnung ihr Ende fand. Buer wurde 1911 Stadt, 1912 kreisfrei.

Gericht

In Gelsenkirchen wie in Buer lag die Gerichtsbarkeit in Händen eines landesherrlichen Richters. Die Bürgermeister der Freiheit Buer besaßen innerhalb der Freiheit niedere Gerichtsbarkeit.

In der 2. Hälfte des 18. Jdts. übte das „Hohe Gericht“ in Dorsten immer noch die Gerichtsbarkeit über die Eingesessenen des Kirchspiels Buer aus. Daneben bestanden ebbenfalls seit Jahrhunderten außer anderen Gerichten die Patrimonialgerichte in Westerholt und Horst. Mit Napoleon endete diese Gerichtsbarkeit und das „Friedensgericht“ in Dorsten ersetzte diese. Es war auch für Buer, Gladbeck, Horst und Westerholt zuständig. Mit Übernahme der Verwaltung durch das Königreich Preußen trat an Stelle des Friedendgerichts 1815 das Stadt- und Landgericht Dorsten.. 1849-51 die Gerichtsdeputation Dorsten (Kreisgericht Recklinghausen) und dann das Kreisgericht in Dorsten. Am 01.10.1879 wurde in Folge der großen Justizreform das Amtsgericht Buer errichtet. Am 01.10.1892 wurde es vom Landgericht Münster abgetrennt und dem Landgerichtsbezirk Essen eingegliedert.

Bürgerschaft

In der Freiheit Buer wurden die Einwohner als "Bürger" bezeichnet, sie hatten als Bürger Einfluß auf die Wahl der Bürgermeister und Ratsherren.

Verwaltungseinbindung

Siegel, Wappen, Fahne

Buer1913wap.jpg Beschreibung:

Wappen: Der damaligen Stadt Buer wurde 1913 das Recht zur Führung dieses Wappens verliehen

Kriegswesen

Wehrhoheit

In der Freiheit Buer lag das Kriegswesen in Händen der Bürger (Bürgerschützen).

Schützengilden

Schützenverein Buer von 1887.

Landesherrschaft

Landesherren

Adelssitze

Adelssitze in Buer waren

Von den Adelssitzen, die sich über das ganze Kirchspiel verteilten, wurde Haus Berge 1924 durch die Stadt Buer angekauft, nachdem es seit 1525 den von Bönen gehört hatte, die mit Ludolf Friedrich 1779 begonnen hatten, den Namen Westerholt zu führen.

Haus Lüttinghof

Nach dem Brand von Buer war Haus Lüttinghof seit 1584 auf Jahre hinaus von den Holländern (Goisen) besetzt. Beim Kampf um die Mühlenschanze starben etwa 300 - 600 Männer. Die Holländer waren dort bis 1612 präsent.

Finanzwesen

Münzwesen

In Buer bestand die Münz- und Steuerhoheit des Erzbischofs von Köln.

Bildungswesen

Kulturtechniken

  • 1782 Schulwesen im Vest Recklinghausen: Kirchspielsschulmeister beständig in der Freiheit Buer, die Kinder kommen aus Buer und den Bauerschaften Löchter, Sulem, Bülse, Nierder Scholven und Middelscholven. Die Kinder aus Beckhausen und Holthausen gehen teilweise nach Buer oder Horst, die aus Hegge nach Buer oder Gladbeck und aus Ober Scholven nach Buer, Westerholt oder Polsum. Zeitweilig bestellen die Bauern zur eigenen Bequemlichkeit in ihrer Bauerschaft willkürlich bei Bedarf eigene Schulmeister und entlassen diese auch wieder nach Belieben.
    • 1798 Mißhandlung des Schullehrers Creveler in Buer durch Karl Schlathölter.

Schulentwicklung

Jahr Schulort 1826 Name
Lehrer/in
Jährliches Totaleinkommen
inklusive Schulgeld 1816
Jährliches Totaleinkommen
inklusive Schulgeld 1826
Schulgeld
1816 jährl.
Schulgeld
1826 jährl.
Sommersemester
Kinderzahl
Wintersemester
Kinderzahl
1826 Buer Sasse u. Küster 161 Taler 320 Taler 100 Taler 159 Taler 200 257[1]
Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Buer Volksschule Knaben 470 5 Wilhelm Heiming *28.03.1850, Amtsantritt 28.10.1873
Bernhard Bröker *24.03.1859, Amtsantritt 13.04.1882
Theodor van Kell * 25.02.1861, Amtsantritt 15.10.1880
Franz Schepers * 17.05.1871, Amtsantritt 17.04.1881
Heinrich Perdekamp * 13.12.1867, Amtsantritt 15.10.1889
-.-[2]
1893 -.- Buer Volksschule Mädchen 439 5 Therese Weiter *16.07.1847, Amtsantritt 03.05.1873
Bertha Bornhorst * 29.10.1857, Amtsantritt 18.04.1879
Anna Melke *13.09.1857, Amtsantritt 15.10.1880
Johanna Schlüter * 21.03.1864 , Amtsantritt 15.06.1886
Antonie Grewe * 12.01.1864 , Amtsantritt20.04.1892
-.-
1893 -.- Buer Rektoratsschule öffentlich 43 3 Leiter Franz Althoff (rk. Geistlicher) *15.06.1866
Ernst Eichel * 16.03.1859
Karl Deneke * 24.07.1868
-.-

Kirchenwesen

Kirchengründung (rk)

Erzbischof Piligrim von Köln (1021-1036) schenkte die Kirche zum hl. Urban der Abtei Deutz. Die Pfarre, 1223 bezeugt, gilt als Filiale Gladbecks.

  • Im 20. Jahrhundert entstanden auf dem alten Pfarrgebiet 1900 St. Barbara, 1904 Herz Jesu, 1905 Liebfrauen, 1912 St. Michael, 1916 St. Joseph, 1948 St. Ludger und St. Konrad als Tochterpfarren.
  • In Resser Mark wurde 1950 eine Ida-Kirche geweiht.
  • Außer der 1890 neu erbaut St. Urbanuskirche wurde auch die Liebfrauenkirche im 2. Weltkrieg schwer getroffen.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Bistümer seit Mittelalter

Die Kirche zu Buer zählte zum Dekanat Dortmund. 1821 wurde Buer dem Bistum Münster (Dekanat Buer) zugeteilt.

St. Urbanus rk.

11.08.1519 Dirick tho Graue, Reyner van Raesvelde, Unversaghet van Backen, Dirick van Backem, Alef van Backem, Coert van den Daerle, Drick van Hamme, Tonys van Dynssynck, preyster und gemeyne Kerspels luyde yn dem kerspel van Buyr, schreiben der edelen und wolgeboren Meynen van Ouersteyn, abdissa des weltlycken stychtes van Essen, onser gnedychen lieven frauwen, dass sie eine Kirche Ehren Gottes, s. Mariens und Urbans ziemlich fertig gezimmert hätten, was ihnen besonders sauer geworden sei, wegen Mangels an Steinen. Sie bitten um Überweisung einer Quantität Steine (Urk. 253, Essener Münsterarchiv).

Wohlfahrtspflege

Stand 1954, Kranken- und Heilanstalten: Marienhospital, Vestische Frauenklinik mit Elisabethstift I in Erle und Elisabethstift II, Hedwigs-Krankenhaus in Hesse, Bergmannsheil II, St. Josephsheim in Erle, Franke-Stift;

Erste Apotheke

  • 09.07.1806 Gesuch des Apothekers Peter Wilhelm Ludwig Döring aus Bochum zur Errichtung einer Apotheke in Buer, danach Prüfung und Vereidigung Eide vor dem "Landphisikus Servaes" in Recklinghausen
    • 3.04.1807 Eröffnung der Alten Apotheke in Buer als "Herzoglich Arenbergisches Privileg".

Verkehr

Die Wirtschaft profitiert vom Rhein-Herne Kanal, welcher schon vor 1914 in Betrieb war, und vom südlich der Lippe gelegenen Lippeseitenkanal, welcher nach 1930 den Schiffsverkehr aufnahm. Die Zechen Bismark und Hugo unterhielten 1929 am Rhein-Herne Kanal je einen Hafen und die Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft einen Industriehafen, welcher teilweise auf dem Gebiet von Buer lag.

Neben der uralten vestischen Landstraße, welche das ganze Vest von Bottrop über Buer und Recklinghausen bis nach Waltrop (Ausbau 1878 fertig) von West nach Ost durchquert führen 1929 in südnördlicher Richtung Straßen von Essen über Horst (1850 fertig) und von Bochum nach Buer (1854 fertig) und von dort weiter über die Lippe in Dorsten in das Westmünsterland, die Straßen nach Polsum - Marl – Haltern, über Herten nach Recklinghausen und über Feldhausen nach Kirchhellen sorgen für eine Gesamtvernetzung im Stadtgebiet. Seit 1926 ist besteht über die neue Lippebrücke bei Hervest eine Direktverbindung in die Herrlichkeit Lembeck. Im Jahre 1921 waren knapp 70 km. Straßen gepflastert.

Öffentlicher Verkehr

Alle Außenstadtteile und Nachbarorte waren 1929 mit dem Stadtkern durch elektrische Straßenbahnen (Linie 1 (Buer-Essen), Linie 2 (Buer-Gelsenkirchen) und Linie 10 (Buer-Recklinghausen) in 1922) und Autobusse verbunden, welche durchgehenden öffentlichen Nahverkehr mit Essen, Gelsenkirchen und Recklinghausen ermöglichten.

Die Eisenbahnstrecken Wanne-Winterswyck (1880 fertig, Bahnhof Buer-Süd) und Hamm – Oberhausen (1905 fertig, Bahnhof Buer-Nord)) durchneiden beide den Stadtbezirk , die 1913 genehmigte Strecke Essen – Buer – Haltern war 1929 noch nicht in Angriff genommen worden.

Postwesen

  • 7 Postämter waren 1922 in Buer angesiedelt.
  • Telegramme waren jederzeit, 1922 auch schon von den Teilnehmersprechstellen aus, möglich. Diese liefen über Telegrammannahme der Vermittlungsstelle.
  • Der Fernsprechverkehr war 1922 für Buer, Gladbeck und Horst in Horst-Emscher zentralisiert.

Genealogische und historische Quellen

Kölner Generalvikariatsprotokolle

Neben den Kirchenbüchern sind verschiedene Dispensgesuche eine weitere personengeschichtliche Quelle im Bereich der katholischen Kirche. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden die Dispense im Bereich des Erzbistums Köln im Generalvikariat zentral bearbeitet, danach finden sich die Akten bei den Dekanaten. Angeführt sind auch die außerhalb der Erzdiözese liegendenden involvierten Pfarreien. Diese und andere Quellen wurde von unterschiedlichen Autoren ausgewertet und erfaßt und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. veröffentlicht. [1] Die gedruckten Arbeiten sind auch in Bibliotheken ausleihbar oder über Antiquariat und Buchhandel (Preisvergleich) erhältlich, z.B.: "Die Kölner Genaralvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle" Band X Nichtkleriker (1776-1780) ISBN 3-933364-45-0

Archive und Bibliotheken

Archive

Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.

Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.

Bibliografie

Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Sonntagsblatt zur Erbauung, Belehrung und Unterhaltung der katholischen Familie, 1909 - 1910, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Buersche Zeitung : Marler Zeitung : Heimat-Zeitung für das Emscher-Lipperland : Hertener allgemeine Zeitung : amtliches Organ des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP und der Behörden, weitere Titel: Volkszeitung für Buer und Umgegend; amtl. Anzeiger für den Amts- und Amtsgerichtsbezirk Buer, Westf.; Amtblatt der Gemeiknde Westerholt; amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Buer in Westfalen; allgemeine Zeitung für das Vest und für die Herrlichkeit Lembeck; Titelzusatz teils:Amtsblatt für des Stadtkreis Gelsenkirchen-Buer, Amt Westerholt u. Gemeinde Polsum; Gemeinde-Verordnungsblatt der Gemeinde Polsum-Bertlich, 1909 - 1940, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Allgemeine Volkszeitung für Erle-Middelich, 1918 - 1919, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Erle-Middelicher allgemeine Volkszeitung : zugleich Buersche Zeitung : amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Buer : Verordnungsblatt für den Amtgerichtsbezirk Buer, 1921, 1923, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Gelsenkirchener allgemeine Zeitung : Heimatzeitung für Groß-Gelsenkirchen, weitere Titel: amtliches Kreisblatt für den Stadt- und für den Landkreis Gelsenkirchen : General-Anzeiger; unabhängige Tageszeitung für die Großstadt Gelsenkirchen : Gelsenkirchner Generalanzeiger : Amtliches Kreisblatt für Gelsenkirchen; unabhängige Tageszeitung für Groß-Gelsenkirchen, 1914 - 1943, Digitalisat
  • Vestische Blätter : Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung, 1917, Digitalisat
  • Emscher-Lippe Volks-Zeitung : General-Anzeiger für das Vest und für die Herrlichkeit, weitere Titel: Zentral-Organ für die Zentrumpartei des nördlichen Kohlereviers, 1912, 1919, 1923, Digitalisat
  • Die vestische Heimat : illustrierte Monatsschrift zur Förderung der vestischen Heimatpflege : Sonder-Beilag zum vestischen General-Anzeiger, weitere Titel: vestische Wochenschrift für Kunst und Leben, 1922 - 1925, Digitalisat
  • Wochenbilder des vestischen General-Anzeiger, 1925, Digitalisat
  • Vestische neueste Nachrichten : Buersche Volkszeitung, 1934, Digitalisat
  • Buersche Volkszeitung : Neueste Nachrichten, 1922, 1932 - 1933, Digitalisat
  • Gelsenkirchener Arbeiter-Zeitung : Organ der KPD für Gelsenkirchen-Buer : Nachrichtenblatt der Arbeiter-Sportvereine : Mitteilungsblatt der freien Gewerkschaften u. der Union der Hand- u. Kopfarbeiter, weitere Titel: Mitteilungsblatt der freien Gewerkschaften und der Union der Hand- und Kopfarbeiter; Arbeiter-Zeitung / Haupttitel bis zum 2. Jahrgang, Nummer 194, 1923, Digitalisat
  • Vestischer Hausfreund : wöchentliche Unterhaltungsbeilage zur BuerschenVolkszeitung, 1922, Digitalisat
  • Das Vest : Heimatblätter für das Emscher- und Lippe-Land, 1923, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Neuer westfälischer Kurier : veröffenlicht unter Zulassung Nr. 82 der Militärregierung, Ausgabe P, 1946, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Arbeiter-Zeitung : Organ der KPD für Gelsenkirchen-Buer : Nachrichtenblatt der Arbeiter-Sportvereine : Mitteilungsblatt der freien Gewerkschaften u. der Union der Hand- u. Kopfarbeiter, weitere Titel: , Mitteilungsblatt der freien Gewerkschaften und der Union der Hand- und Kopfarbeiter, Sektion der kommustischen Interationale, 1922 - 1923, Digitalisat bei Zeitpunkt

Vestische Zeitschrift seit 1891

Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder, so z.B.:

Vestischer Kalender seit 1923

Seit 1923 besteht diese Reihe von populären heimat- und personengeschichtlichen Beiträgen aus der Region und ihren Lokalitäten. Bilder, Gedichte, Geschichten und Beiträge zeichnen ein interessantes Bild von Land und Leuten des vestischen Raumes.

Karten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop |

bis 1921: Osterfeld


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BUEUER_W4650</gov>

  1. Quelle: Börger, Dr. Wilh: Anton Wiggermann der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen (1937)
  2. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)