Eglienen (Ksp.Memel/Plicken)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
(Weitergeleitet von Eglinen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Disambiguation notice Eglienen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Eglienen (Begriffsklärung).

Hierarchie

Regional > Litauen > Eglienen (Ksp.Memel/Plicken)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Eglienen (Ksp.Memel/Plicken)



Einleitung

Eglienen (Ksp.Memel/Plicken), Kreis Memel, Ostpreußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name weist auf den Bewuchs.

  • nehrungskurisch "egile" = Tanne, Fichte


Allgemeine Information


Politische Einteilung

Am 11.04.1896 mit Mikaitischken zur Gemeinde Eglienen vereinigt.
1939 ist Eglienen (Ksp.Memel/Plicken) ein Dorf in der Gemeinde Groß Jagschen.[4]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Eglienen (Ksp.Memel/Plicken) gehörte 1912 zum Kirchspiel Plicken, vor 1891 allerdings zum Kirchspiel Memel Land.


Katholische Kirche

Eglienen (Ksp.Memel/Plicken) gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Der Friedhof ist nicht mehr existent. Nur noch Löcher im Boden sind vorhanden, wo vorher die Gräber waren. Es gibt keine Ummauerung, kein Eingang, keine Steine, keine Umfriedungen - es ist wirklich alles weg.

Stand 2013 Mai Annelie Stöllger und Peter Wallat


Standesamt

Eglienen (Ksp.Memel/Plicken) gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Groß Jagschen.

Bewohner


Geschichte

Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Henry Frischmann, 83 ha
  • Wilhelm Klinger, 76 ha
  • Martin Poleikis, 55 ha


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 25.04.1873

Der in unserm Reiche eingeführte Schulzwang erfreut sich leider nicht der allgemeinen Zustimmung der ländlichen Bevölkerung, die mit ihrem beschränkten Unterthanenverstande darin nicht eine Wohlthat, sondern eine Last sieht, vielleicht auch weil sie glaubt,daß ihre Kinder hinter einer Schweine- oder Gänseherde passender und nützlicher zu verwenden sind. Darum ist das Amt eines oft nur mit wenigen Groschen besoldeten Schulexekutors wahlich kein beneidenswerthes, denn in vielen Fällen hat er mit der brutalsten Rohheit zu kämpfen. So kam am 30. October v.J. der Schulexecutor J. zu den Wirth Christoph Miszullis´schen Eheleuten in Eglienen, die ihn mit den Worten "was will der Dorfspracher?" begrüßten. J. verlangte die Berichtigung von 15 Sgr. Schulstrafgelder, die er nun in einer bisher noch nicht geprägten Münze empfing.Die Ehefrau tauchte nämlich sofort einen Besen in Wasser und striegelte damit dem J. derartig das Gesicht,daß es blutete. Der Ehemann faßte ihn an den Hals und suchte den J. zu Boden zu werfen. Derselbe retirirte nun in eine andere Stube, ergriff eine Axt und bedrohte damit seine Angreifer, die sich zurückzogen, worauf J. das Weite suchte. Von dem Ehemann M. wurde er noch eine Strecke verfolgt und dabei von diesem mit einer Pistole bedroht. Wegen Mißhandlung und Beleidigung bestrafte der Gerichtshof jeden der saubern Ehegatten mit 14 Tagen Gefängnis.


Karten

Siehe südöstlich von Gr. Jagschen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000 (Mieckatischken)
Eglienen (bei Schattern) auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Eglienen im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Eglienen im Messtischblatt 0293 Plicken, 0294 Laugallen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze von Eglienen aus der Gemeindeseelenliste von Groß Jagschen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>EGLNENKO05PS</gov>

Quellen

  1. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  2. Urmesstischblatt von 1860
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm