Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungsbezirk Wiesbaden (Spiess)/32
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„Die betr. Person hofft, den mutmasslichen Vater demnächst noch angeben zu können“ (Battenfeld).
Die Kriegswirren, unter denen viele nassauische Gemeinden oft und lange zu leiden hatten, haben natürlich auch ihre Spuren zurückgelassen. In Niederbachheim wurde ein Verstorbener „wegen der Kayserl. Kriegsvölker ohne Klang, Gesang und predigt begraben.“ Wie unheilvoll diese unruhigen Zeiten auch auf die sittlichen Verhältnisse einwirkten, geht ebenfalls aus manchem Eintrag hervor: „1695. Den 23. May Conrad Pfeiffer, Soldat unter H. Capit. Berlepss, under den Hessen, bürtig von . . . und Anna Elisabeth Johannette Thielmanns Tochter, so sich zwar vor ein paar Jahren ehelich versprachen, aber noch zur Zeit nicht geheuratet, er sich vor des Kindes Vatter anerkennet und angeben, gebührlich umb die hl. Tauf nachgesuchet, mit versprechen, bei ehester Musterung umb seinen Abschied anzuhalten und die mutter zu ehelichen — Tochter taufen lassen. Gevatter waren Werner Schmit, auch soldat selbiger Compagnie, Gottfried Dieterichs ledige Tochter Lisbeth und Maria Elisabetha eine Schmid Libers hinterlassene Tochter. Das Kind Maria Elisabeth“ (Oberneisen). Die Familienverhältnisse wurden zerrüttet: „1728, den 12. Mart Johannes Bapsten Tochter Kind, so dieselbe in einem Unehelichen und Befleckten Ehebett geboren, als ihr Ehemann Georg Brost (?) in Holländischen Militär Diensten gestanden. Zum Vatter hat dieselbe ernenndt Philipp Becker, Johann Hermann Beckers von Ober Neysen sohn, weil es krank lag, im Haus getaufft worden. Testes: Johannes Hildt und des Kuhirts Tochter von Lorheim. Das Kind: Anna Elisabethe“ (ebenda). Die Unsicherheit der Zeitläufte spricht aus folgendem Eintrag: „[beerdigt] Dom. XIV. p. Trin. eine Frau von Kirchhain, so wegen der Franzosen hierher geflüchtet“ (Weilmünster 1690).
Lehrreich und vielseitig verwendbar sind die Angaben der Totenregister über die Todesursachen. Sie werden allerdings nicht gleichmässig und nicht überall gemacht. In den meisten Kirchenbüchern finden sie sich entweder überhaupt nicht oder nur selten und ausnahmsweise (Eschbach). Vereinzelt kommen sie vor in Crumbach, Elkerhausen, Grävenwiesbach, Herrmannstein, Niederbachheim, Welterod. Meist werden sie nur gelegentlich angegeben (Alpenrod, Breithardt, Gonzenheim, Hohenstein, Homburg — deutsch-ref., Marienfels, Panrod); und zwar sind die Gelegenheiten, bei denen sie erwähnt werden, Unglücksfalle (Fleisbach, Homburg — luth.[1], Kördorf), Seuchen (Fleisbach) oder sonstige Ausnahmefälle (Dickschied [2], Okriftel[3]. So wird in Driedorf „ein Kind begraben, so die Mutter des Nachts im Schlaf erlegen“, in Weilmünster 1661 „ein Söhnlein begraben, welches nahe beym Dorff ein reissends Thier gantz erbärmlich umbs Leben gebracht“. Doch ist hier und da diesem Punkt auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden. In Cleeberg nennen wenigstens die älteren Kirchenbücher die Todesursache; in Dreifelden wird sie fast durchweg angegeben. „Meistens“