Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/331

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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geräuschlosen Orte zieht alljährlich viele Kurgäste während der Badesaison nach Burtscheid. Die hier befindlichen Tuch-, Kasimir- und Nähnadelfabriken sind von großer Wichtigkeit, stehen in anerkannt gutem Rufe und bilden eine Hauptquelle des Wohlstandes. — Der heilige Clodulf, ältester Sohn des heiligen Arnulf und Oheim Pipin's II., früher Major Domus seines Vetters Pipin, später Bischof zu Metz (694), ließ auf seinen Besitzungen zu Burtscheid und in dem nachherigen Dorfe Villen (unweit Vaels) Kirchen bauen, setzte an jede 12 Matrikularien (geistliche und weltliche Pfründgenießende) und dotirte dieselben. Was er seinem Sohne Arnulf bei seinem Hinscheiden an beiden Orten hinterlassen hatte, setzte dieser zu der Stiftung seines Vaters, welche Dotation Pippin II. mit seiner Gattin Plectrudis noch vermehrte. Bis in's 10. Jahrhundert herrscht tiefes Schweigen über Burtscheid; daß dasselbe aber durch die Normannen (881) gleiches Schicksal mit Aachen und vielen andern Städten gehabt habe, läßt sich seiner Nähe wegen leicht denken. Gregor, Sohn des griechischen Kaisers Nicephorus Phocas, welcher seiner Schwester und Gattin Otto's II. einen Besuch in Aachen abstattete, wurde von dieser bewogen, die damals erledigte Abtstelle über die Matrikularien zu Villen und Burtscheld anzunehmen, welche sein Schwager, der Kaiser, 973 ihm ertheilte. Mit ihm fing Burtscheid an bedeutender zu werden. Er hob dasselbe zu einer Abtei, indem aus den Matrikularien nun Mönche wurden, welche nach den Regeln des heiligen Benediktus klösterlich zusammenlebten und deren Zahl nicht über 24 sein durfte. Von der dem heiligen Petrus gewidmeten Urkirche werden damals nur die Ruinen übrig gewesen sein,