Haus Barnsfeld
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Velen > Ramsdorf (Velen) > Haus Barnsfeld
Lage
- Haus Barnsfeld, Herrschaft Barnsfeld
- Bauerschaft Holthausen
- Kirchspiel Ramsdorf (Velen)
- Bauerschaft Holthausen
Einleitung
Stammsitz der Familie Bermentfelde oder Barnsfeld scheint die Herrschaft Barnsfeld oder Bermentfelde zwischen dem Kirchspiel Ramsdorf und der Herrschaft Gemen gewesen zu sein. Drei rechtsschreitenden Vögel im Siegel der Barnsfelds bei Besiegelungen richtet das Augenmerk auf gleich siegelnde frühere Dynastenfamilien des westlichen Münsterlandes, welche dieses Wappenbild als volles Schildbild weiterführen (Döring, Bitter, Werence und Velen) und danach auf die Dynastenfamilien, welche zumindest zeitweise ihre Siegel oder Wappenschilde damit ergänzen (von Gemen, von Lohn, von Heiden).
Familie von Bermentfelde oder Barnsfeld
Der Sitz des münsterischen Amtes auf dem Braem war um 1200 Reken, danach Ramsdorf.
Ritter (1281) Gerhard dictus Werence gt. de Lon, de Bermentvelde (1263 / 89) , de Reken (1288) war Bruder des Bernh. Werenze, Bruder Hermans v. Bermentvelde, „officialis“ d. Bischofs von Münster im Amt auf dem Brahm, Besitzer des Hofes Specking zu Reken (1263) und verkauft 1288 Nienhof zu Dülmen. Er war verheiratet mit Gostie (Gozita v. Nienborg)
Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Besitzer des Gogerichtes zum Homborn, zwischen Ramsdorf und Borken gelegen und 1282 Besitzer des Gogerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld).
1288 verkauft Gerhard von Bermentfelde aus seinem Besitz die Güter Gaewe und Nienhove in Dülmen – Daldrup an die Deutsch Ordens Kommende in Münster, 1293 verzichtet auch dessen Sohn Johan auf diese beiden Güter. Beide waren Burgmänner zu Dülmen.
- Gerhard Werence dictus Bermentvelde oo Gozita v. Nienborg, Kinder:
- Johan de Bermentvelde (1288 / 1326) zu Ramsdorf (bis 1323) , belehnt unter Winterswijck (1326)
- Gerhard de Bermentvelde (1288)
- Gostie de Bermentvelde 1266
- Lisa de novo castro, 1288
Geldrisches Lehen
Graf Rainald II. von Geldern (1316/1343) hatte die nördlich von Ramsdorf (Velen) gelegene Allodialherrschaft Bermentsfelde (Barnsfeld) aufgekauft. Nach wie vor war damit die Familie von Bermentfelde belehnt, welche nun ihr Haus den Grafen von Geldern als neuen Lehnsherren zum Offenhaus auftrugen.
Von 1322 bis 1326 fand eine Fehde zwischen dem Fürstbistum Münster und Graf Rainald II. von Geldern wegen der Feste Bredevoort statt. Am Ende dieser Auseinandersetzung fielen auch die Kirchspiele Winterswijk, Aalten und Dinksperlo aus dem münsterischen Amtes auf dem Braem an Geldern.
Wohl im Rahmen dieser Auseinandersetzunglag hatte sich der Knappe Johan de Bermetvelde und sein Sohn Gerhard im Jahre 1323 auf die Seite Gelderns geschlagen und sich mit dem Bischof von Münster als ihrem Landesherrn in eine Fehde verwickelt. Gleichzeitig fand eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Otto von Ahaus und den Grafen von Steinfurt statt, wobei die Burgmänner der bischöflich-münsterschen Landesburg Nienborg sich auf die Seite der Steinfurter gestellt hatten. Gerhard von Bermemtvelde war verheiratet mit Gozita von Nienborg.
Häuser Barnsfeld und Oeding
Wohl wegen der Gefahr des Verlustes der Herrschaft Barnsfeld mußte Johan und Sohn Gerhard von Bermentvelde ihrer Mannrechte gegenüber den Grafen von Geldern an Bermentvelde 1323 emtsagen. Unter Vermittlung und mit Zustimmung und Zeugnis des geldrischen Amtmanns Henrich de Wisch, ein Verwandter, übertrugen die Bermentvelder ihre Mannrechte an Johannis de Doring (dictus de Gemen, ihrem Vetter und Neffen, welcher nun mit der Herrschaft Bermentvelde zu Holthausen (Ramsdorf) durch Geldern belehnt wurde.
Im Gegenzug verkauft Johan von Gemen (dictus de Dorinchaven / Döringh, 1292, 1329+), vor 1329 (um 1323) seinen Haupthof zu Oeding dem Knappen Johann de Bermentvelde zu Holthausen (Ramsdorf).
Zerstörung von Barnsfeld
Trotzdem zerstört 1324 der Bischof von Münster die Burg Barnsfeld, 1326 endet die Fehde. Johannis de Doring (dictus de Gemen) verstarb 1329. Die Mannrechte an der Herrschaft Bermentvelde zu Ramsdorf verbleiben bei den Werences zu Döring und fielen an Ludolf Werence, dem Neffen des Johan Döring dictus Werence. Als Burgmann zu Dülmen war dieser Dienstmann des Bischofs von Münster. So galt die Burg Barnsfeld später als bischöfliches Dienstmannsgut.
Familie von der Tinnen
1511 gelangte der Besitz in Ramsdorf durch Heirat von den von Bermentfelde an die münsterische Erbmännerfamilie von der Tinnen.
Familie von Hetterscheid
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts kam das Haus Barnsfeld an die von Hetterscheid,
Familie von Rhemen
15.06.1613 Johann von Rhemen zum Barnsfeld verschreibt dem Johann Leffting, Bürger in Ramsdorf, eine Rente aus der Kottenstätte, die Johann Schlüter bewohnt, und aus einem Zehnt in Bleckinckrode, aus Diensten aus Hemekinck und Jeggerinck im Ksp. Ramsdorf Bs. Bleckinckrode und Beyerinck im Ksp. Velen Bs. Hoenvelen. Siegelank. und Unterschrift des Ausstellers und Ortwin Raves, Gografen zum Hamborn, Richters aufm Venne vor Borken.
Familie von Wendt zu Dellwig
1619 Haus Barnsfeld im Besitz der Wendt zu Dellwig,
Familie von Dincklage
1705 Besitzer Familie von Dincklage.
Erwerb von Velen
Zwischen 1743 und 1748 erwarb der Freiherr von Velen den überschuldeten Besitz.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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