Haus Döring

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Borken > Haus Döring

Haus Döring (Borken)

Zunächst Turmhügelburg

Urkataster:Übergang der Turmhügelburg zur Schloßanlage nach dem Lageplan deutlich erkennbar.

Deutlich ist dieser Burgentyp in der dann erweiterten Form als Vorläufer der späteren Wasserburg zu erkennen. Haus Döring in Borken Marbeck war wohl im 11./12. Jh. auf einem kreisrunden, künstlichen und von doppeltem Wassergraben geschützten Hügel als Steinturm errichtet worden. Dies Haus bietet noch 2006, trotz des 1727 erbauten Herrenhauses, das Bild einer guterhaltenen Motte (Turmhügelburg).

Namensentwicklung

11./12. Jhdt: Thuringus, Thuring, danach vom Rufnamen zum Hausnamen: Dorringa (fries., davon Dorring), Doerinc, Dorinc, Dorinch, Doring, Doryngh, Durinc, Durringen...

Familie von Döring

Zunächst Dynastenfamilie, Edelherren.

Ersterwähnung

Im Jahre 1093 bekundet Otto, Abt von Werden, daß Thuringus (nobilis) und seine Gemahlin Reinguiz, mit Zustimmung ihrer Tochter Bertrade (Schwester des Reinfried +1092), ihr freies Erbgut „Dale“ (Kspl. Dahle bei Neuenrade?) und eine Besitzung Lopenhild (Lopanheldi, Laupendahl bei Düsseldorf (?)) dem Stift Werden schenken. Er hatte seinen einzigen Sohn Reinfried im Krieg gegen die Friesen (Moorsassen) verloren. Mit ihm starben Conrad von Werl und sein Sohn Hermann. Ihre Zustimmung gaben die Grafen Bernhard, Dietrich von Cleve und der Stiftsvogt Adolf (von Berge, u.a. Vogt von Kappenberg und Essen). . Unter den Zeugen ist Adolf von Lopenhilde (Lupenheledin) und Christian von Dalenheim (Diepenheim).

Siegel des Johan de Döring 1327 auf Haus Lembeck mit drei rechtsschreitenden Vögeln.

Über Thuringus gibt es weitere Informationen. So bekundet Sigward, Bischof v. Minden (1120-1140), daß Rasmoda, Nonne zu Wunsdorf, mit Einwilligung ihrer Schwester Bertheide, Nonne zu Freckenhorst, und ihres Vogtes Liudolf von Waltingerothe (1121-1140, Wöltingerode, Cistercienserinnen Kloster bei Goslar), alle nachgelassenen Güter ihres Oheims Thuring, mit Ausnahme derer in Grene (bei Gandersheim), Wolkeressen (Völkerhausen bei Hameln) und Aster- Thechberen(?), mit dem Schlosse bei dem Dorfe und dem Lehen Friethebolds zu Wettin, desgleichen von dem Eigentum ihres Vaters Eiko (1106 / 1117, 1124+, v. Ammersleben (?)) Güter zu Vurgerden und Bordenou, an die Kirche zu Minden im Gau „Merstemen in occidentialis ripa flumun Himene“ (an der unteren Leine), in der Grafschaft des Hildebold von Rothen geschenkt habe. Eine andere Schwester, Wicburga, schenkte mit Einwilligung ihres Ehemannes Mirabilis (seine Schwestern: Gerburg u. Hildeswith) der in der „villa Diddelinchhusen“ in der Grafschaft des Theoderich von Holthusen (1120-1140, bei Düsseldorf), da liegt auch die „villa Munere“ (Gemeint ist hier die Bauerschaft Diedenheim in der Nähe der Burg Monreberg bei Kalkar.

Erbbesitzteilungen

Sollten sich die drei rechtsschreitenden Vögel auch im Siegel bei Besiegelungen des erstgenannten Thuringus wiederfinden lassen, wird das Augenmerk dieserhalb zunächst auf die frühen Dynastenfamilien des westlichen Münsterlandes zu werfen sein, welche dieses Wappenbild als volles Schildbild weiterführen (Döring, Bermentvelde, Bitter, Werence und Velen) und danach auf die Dynastenfamilien, welche zumindest zeitweise ihre Siegel oder Wappenschilde damit ergänzen (von Gemen, von Lohn, von Heiden). Hier sind größere Übernahmen aus Allodialbesitzungen durch Erbteilungen und gleichzeitiger neuer Namensfindung, oder entsprechende Einbringung von Heiratsgütern nicht auszuschließen. Ein diesbezüglicher Besitzverfolg könnte zu neuen Ergebnissen führen.

Werence

Für die spätere Bezeichnung Werence gibt es im Mittelalter zwischen Ostwestfalen und Essen zielich unterschiedliche Varianten, eine Version deutet auf "Wirura" als Ursprung hin, so wurde in mittelalterlichen Beurkundungen die Weser bezeichnet. Hier müßten noch mögliche Wurzeln geprüft werden.

Gemen zu Döring

Engelbert, Edelherr v. Gemen (1228 / 68) war 1217 villicus de Lon, auch Herr zu Döringh und Heiden (1254/1266) und Mitbesitzer der Mark bei Burlo (1253), wie auch des Svollschen Venns (1268) und Er war verheiratet 1.Ehe mit Mechthild von Paschedag (1228) verheiratet, Tochter von Bernhard zu Buldern, 1228+), aber nach deren frühen Tod in zweiter Ehe mit Mechtild von Lembeck. Dise hatte ihm u. a. die Sophienmühle bei Lembeck als Heiratsgabe mit in die Ehe gebracht.

Als villicus de Lon oder mit dem Besitz des Hauses Döring ändert sich das Siegel Engelberts. Hatten die Herren zu Gemen einen 4 fach (silber-)gepfählten (roten) Balken im (goldenen) Schild geführt, siegelt Engelbert nun mit einem (blauen) Querbalken im (goldenen) Schild, welcher mit 4 Pfählen beladen war, überhöht von 3 linksschreitenden (roten) Vögeln aus dem Siegel der Werence / Bitter / von Rethe.

Engelberts Sohn Vincent

1266 hatte Engelbert von Gemen gemeinsam mit seiner Frau Mechthild und unter Einwilligung seines Sohnes Vincens und dessen Frau N., den Johannitern ein Landgut mit 2 Häusern in Lembeck, der Sophienmühle und Strohdick, geschenkt.

Der Ritter Vincent von Gemen zu Döring, war Mitbesitzer (mit der Familie Bitter dictus de Rethe) des Svollschen Venns (1268) und Burgmann zu Dülmen (1253 / 1300), wie auch Stuhlherr des Gogerichts Lembeck, seine Frau war Gertrud N. Er wird als Blutsverwandter des „Ritters Herman Werenzo, filius des Svederich Werenze, militis in Dulmina bezeichnet, welcher mit Mechtild von Lon verheiratet ist.

Vincents Sohn Engelbert von Gemen

Im Jahre 1317 werden die Johanniter in Borken bedacht, als Vincents Sohn, der Edle Engelbert von Gemen und seine Frau Luitgardis, sowie die Tochter Gertrudis und der Borkener Bürger Otto von Lovesheim mit seiner Frau Kunigunde und Tochter Alheydis, dem Orden zu Borken 40 Mark in münsterischer Währung spenden.

Haus Döring wir Lehnbesitz

Infolge einer Fehde unter dem Grafen Otto von Cleve (1306 / 1310/1311) verloren die Gemener zu Döring ihren Allodialbesitz Haus Döring an die Cleveraner, denen es dann lehnrührig blieb. Graf Johann von Cleve versetzt am 08.12.1361 für 2.000 alte Schilde das Haus Döring an Everwin von Götterswick zu Bentheim – Steinfurt, die Bentheimer verpachten es 1453 an Frederik van Ulft für 1.200 rhein. Gulden. 

Johannes dictus Dorinc

Der Knappe Johannes dictus Dorinc (zu Lembeck) bekundet am 23.04.1322, dass er dem Brun de Garderode, commendator domus ad capellan in Borken, und den Brüdern daselbst, die Geschwister Johannes und Wendela de Sophyenmolen übergeben, an Stelle derselben aber deren Vater Walterus de Sophyenmole erhalten habe, der seinerseits auch noch auf alle Rechte an der Mühle Sophienmole verzichtet.

Erwähnungen einer Familie Döring, Doring, Dörinc

  • 1265 war Johann von Döring bischöflicher Amtmann zu Bocholt und Borken.
  • 1303 Johan de Döring, Ritter und dessen Bruder Godfried
  • Adolf von (1319)
  • Henemann von (1319)
  • Johann von (1319)
  • Christina von (1319)
  • 15.02.1352 Gerlach Dorinc, Knappe, verkauft dem Johann von Emeten den Zehnten im Kirchspiel Dodorpe in der Bauerschaft Hovele (Hövel in der Gemeinde Limbergen), über die Häuser des Friedrich Bruninc und des Heinrich Schurinc.Zeugen und Mitsiegler: Goddert von Lembeck und sein Sohn Johann.
  • 1370 Herbert und Gerd von Döring, Gebrüger
  • 23.08.1375 Gosen von Döring verkauft mit Zustimmung seiner Mutter Nese das Erbgut Bruse zu Pessylinck im Kirchspiel Ramestorpe in der Bauerschaft Weseke.

Adolf von Döring

  • 25.07.1341 Adolf von Döring verkauft an Godert von Lembeck sein Gut im Kirchspiel Erle.

Döring - Wysch

  • Joann von Döring / Gemen / de Dorinchaven oo O9.10.1255 Nesam (=Agnnes)von Wysch (Bannerherrschaft Wisch bei Varseveld, NL)
    • Herburg van Gemen * 1290 (oo Evert IV. von Ulft, Herr von Schuilenburg, Drost u. Schulte von Zutphen)
    • Agnes von Döring († 1380) oo 1328 Dietrich III. (Thiderich) von Volmerstein

Erwähnungen einer Familie Döringhofe

07.04.1311. Der Knappe „Johan gt. Dorinchaven“ erklärt, daß Gf. Dietrich von Kleve ihn mit der Burg Döring, die Graf Otto von Cleve zunächst eroberte, dann von ihm gekauft hatte, und den Hof Geylinc belehnt hat.

24.07.1335 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom, verspricht dem Grafen Dietrich von Kleve, etwa entstehende Baukosten an dem dem Grafen verpfändeten Haus Döring zu erstatten, und räumt dem Grafen ein Vorkaufsrecht ein. das „huus te Dorinc“ bereits am 24.07.1335 den Grafen von Kleve versetzt hatte.

25.07.1335 Dat Loef van Hulhusen (Holthausen) voert versat `t huus te Dorinc den greve van cleve.

25.07.1335 Reynold (von Kleve), Herr von Bergen-op-Zoom, quittiert dem Grafen Dietrich von Kleve den Erhalt von 398 von 400 Mark, für die er dem Grafen die Burg Döring verpfändet hat.

22.10.1335 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom, erhöht die Pfandsumme, für die er dem den Grafen Dietrich von Kleve das Haus Döring versetzt hat.

14.04.1337 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom verzichtet verzichtet zu Gunsten des Grafen Dietrich von Kleve auf alle Rechte an dem „castri in Dorync“.

08.12.1361 Graf Johann v. Cleve versetzt für 2.000 alte Schilde das Haus Döring an Everwin v. Götterswick zu Bentheim – Steinfurt, die Bentheimer verpachten es 1453 an Frederik van Ulft für 1.200 rhein. Gulden.

Burglehen zu Döring

Arnt von Götterswick gibt am 02.02.1396 dem Wennemar von Heiden ein Burglehen zu Döring und erlaubt ihm die Fischerei zu Döring mit Netzen. Bei diesem Burglehen könnte es sich um Haus Engelrading gehandelt haben, welches der neue Stammsitz der Heidener wurde.

Burgverkauf an die von Wylich

20.01.1549 Arndt Graf zu Bentheim unde tho Stenforde, Herr tho Wevelckhoven, und Ehefrau Walburgh verkaufen all ihre Recht an dem Hause Doeringhen mit Hof, Holzgericht „sampt den tween Werlenn dem Diederichen van Wylich, Clevischen Erbhofmeister und Herrn zur Dirsfordt, und dessen Ehefrau Raeben Tenngnagels. Siegelank. und Unterschrift des Grafen.

  • Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Bestand Pröbsting, Urkunden

Erbwechsel

  • Adolph Hermann von Wylich zu Winnethal und Dörringen, Klevischer Landdrost und Pfalz-Neuburgischer Kämmerer oo Catharina von Paland, Kinder:
    • Dietrich Carl Frhr. von Wylich
    • Maria Antonetta von Wylich (1.oo Rudolph von Paland, 2.oo Obrist Lutter von Brünninghausen)

Erbwechsel

  • Dietrich Carl Frhr. von Wylich, Freiherrn zu Rijckholt (Richoltt), Herr zu Winnethal, Bordt, Holtz, Pfandherrn zu Dorringen (26.01.1651) und Mickelen, Fürstlich-Münsterischer Kanzler und Gesandter 1.oo Odilia Frfr. von der Bongart-Winandsrath, (5) Kinder:

Erbwechsel

  • Adolph (Adam) Hermann Frhr. von Wylich zu Winnethal, Mickelen etc. (1677) oo Petronella Waldbott-Bassenheim zu Gudenau, Kinder:

Archive

  • Staatsarchiv Münster, Bestand A10, Bd. 5 Manuslripte 7, darin: 15. Jhdt. Heberolle des Hauses Döring bei Borken.


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png

Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken

Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth |

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


<gov>HAUINGJO31KT</gov>