Matzicken

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Gutshaus Matzicken, Geburtsort von Hermann Sudermann
Schriftsteller Hermann Sudermann
Brauhaus Matzicken, in dem der Vater Sudermann tätig war

Hierarchie

Regional > Litauen > Matzicken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Matzicken


Einleitung

Matzicken auch Matzkuhren, mit Pempischken und Spalwischken (1540 Matz Kure), Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

Zur Gemeinde gehört das Gut Matzicken.

Name

Der Name kann sich auf einen Ortsgründer namens Matz (Matthias) beziehen, kann aber auch auf seine Eigenart hinweisen. Pempischken bezieht sich auf das Vorkommen von Kiebitzen. Spalwischken deutet auf auffällige Farben, möglicherweise auf farbiges Gefieder.

  • preußisch-litauisch "mačyti" = nützlich sein, helfen, fördern, beitragen
  • prußisch "pempe" = Kiebitz
  • "spalwa" = Farbe (sudauisch jedoch Federkiel zum Schreiben)


Politische Einteilung

1785 Kölmisches Gut, Amt Werden

1919 Gutsbezirk

1940 ist Matzicken ein Dorf in der Gemeinde Hermannlöhlen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Matzicken gehörte 1785, 1912 zum Kirchspiel Werden.


Bewohner


Geschichte

Persönlichkeiten

Hermann Sudermann

Das Gut Matzicken bei Heydekrug, das durch Hermann Sudermann in die deutsche Literaturgeschichte einging, har noch einen anderen berühmten Sohn hervorgebracht:

Prominentenmaler Matzick

Eduard Matzick am 4. 11. 1904 in Hermannlöhlen geboren.<br< Nur wenigen ist bekannt, dass sein Geburtsort Hermannlöhlen im Kreise Heydekrug sozusagen der letzte Rest des Gutes Matzicken ist, das einst der Familie Matzick gehörte und auf dessen Brauerei Sudermanns Vater wirkte.
Auch Eduard Matzicks Vater nannte sich noch Gutsbesitzer, wenn auch sein Restbesitz nur ein Abglanz, der ehemaligen Liegenschaften war. Was Matzick aus der Vergangenheit des Gutes weiß, haz er von Sudermann, den er bestens kannte und der ihn durch genaue Kenntnisse der Gutsgeschichte verblüffte (s.u.).[1]

Gutsgeschichte

Danach sei Matzicken einst ein Rittergut mit Hunderttausenden von Morgen gewesen, das einem Grafen Matzick von Matzicken gehörte. Während der Besetzung Preußens durch Napoleon habe sich Matzick auf die Seite des Korsen geschlagen und sei dafür nach dem Sturz des französischen Kaisers geächtet worden. Patriotische Bauern hätten die Gutsgebäude gebrandschatzt und geplündert. Das Gut wurde parzelliert und auf die umliegenden Ortschaften aufgeteilt. Es blieb nur ein kleines Restgut Matzicken erhalten, das auch nicht mehr den Matzicks gehörte.
Beim Miederbrennen der Gutsgebäude blieb die Brauerei allein durch den Umstand erhalten, dass sie die dicksten Mauern hatte. Auf diese Weise kam Sudermann zu seinem Geburtshaus. Sudermann, der mit dem jungen Matzick oft durch Wald und Feld streifte, erzählte, der Sohn und auch der Bruder des Grafen seien begabte Maler gewesen. [2]



Verschiedenes

Verkehr

  • Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke von Heydekrug nach Kolleschen führte seit 1913 durch Matzicken.

Die Strecke ist nicht mehr erhalten. Siehe hierzu: Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia

Karten

Matzicken auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Matzicken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Matzicken und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Matzicken
(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>MATKENKL01SM</gov>


Quellen

  1. Memeler Dampfboot, Nr. 2 1979, S. 20f
  2. Memeler Dampfboot, Nr. 2 1979, S. 20f