Topographie Holstein 1841/I-Z/437
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Datei:Topographie Holstein 1841 IZ.djvu | |
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- Koog, welcher im Jahre 1585 landfest und im 17. Jahrhunderte eingedeicht ward, enthält 8 Höfe; die nördlich vom Wahrstrome belegene Hälfte mit Weidehof (Westerhof) gehört zum Ksp. Wesselburen und die südliche Hälfte zum Ksp. Büsum. - Hier ist eine Mühle. - Schuldistricte Reinsbüttel und Osterdeichstrich. - Areal: s. Reinsbüttel. Im Jahre 1703 hatte dieser Koog einen Flächeninhalt von 449 Morgen, 19 Sch., 11 R., von welchen damals zum Kirchspiele Wesselburen 253 Morgen, 13 Sch., und das übrige Land (196 M., 6 Sch., 11 R.) zum Kirchspiele Büsum gehörte.
- Wahrenberg
- s. Lutzhorn.
- Wahrendorf
- adeliches Gut, 1 3/8 M. nordwestlich von Neustadt, im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Lensahn. - Dieses Gut ist aus den Dörfern Wahrendorf (4 Hufen) und Wanderohe (4 Hufen und 2 Kathen) entstanden, gehörte darauf zum Gute Hasselburg, ward mit 6 Pfl. davon abgelegt und im Jahre 1799 von dem Grafen v. Dernath an den Geheimen Conferenzrath Grafen Carl Emil v. Rantzau zu Rasdorf für 142,000 verkauft; dieser veräußerte davon eine, etwa 40 Ton. große Hölzung, für 25,000 und verkaufte das Gut im Jahre 1801 für 123,000 an Otto Johann Daniel Wulf und Paul Albrecht Butenschön, welche es im Jahre 1803 an Ernst Wilhelm Schwerdtseger zu Meischensdorf für 147,000 wieder verkauften. Der jetzige Besitzer ist dessen Sohn, Detlev Christian Schwerdtseger. - Das Gut besteht aus dem Haupthofe, dem Dorfe Hobstin (außer 1 Schmiede und 1 Kathe), mit Hohfeld, Scharenbruch und Leest, und den einzelnen Stellen Vogelsang, wozu das Schulhaus gehört, Wanderohe und Ballerathskathe. - Es hat im Ganzen ein Areal von 1324 Ton., 6 Sch., 18 R., die Tonne zu 240 Q. R., (1080 Steuert.; 108,000 Steuerw.). - Die Dorfländereien sind in Zeitpacht gegeben. - Der Boden ist durchgängig Waizenboden und sehr fruchtbar; die Wiesen haben größtentheils einen lehmigten Untergrund und können sämmtlich bewässert werden. - Der Haupthof hat ein Areal von 879 Ton., 6 Sch., 18 R., worunter Acker 736 Ton., Wiesen 40 Ton., Hölzung 82 Ton., Wasser 4 Ton., 4 Sch., und Wege, Gärten u. s. w. 17 Ton., 2 Sch., 18 R. - Die Teichfischerei dient größtentheils nur zum eigenen Bedarf. - Auf dem Hoffelde liegt eine kleine Häuerstelle Wanderohe (s. Wanderohe) und außerdem noch 4 Kathen für Hofbediente und Tagelöhner, von denen eine Ballerathskathe genanntn wird. - Zahl der Einwohner: 302. Auf dem Hoffelde wohnt ein Schneider. - Das Wohnhaus welches im Jahre 1837 bedeutend reparirt ward und worin zugleich die Meiereiwirthschaft betrieben wird, ist von Brandmauern, einstöckig und mit Pfannen gedeckt. - Das Gut ist zur Hasselburger Mühle zwangspflichtig. - Es stellt gemeinschaftlich mit dem Gute Kniphagen ein Dragonerpferd, und zwar Wahrendorf für 6 Jahre, und Kniphagen für 5 Jahre. - Im Jahre 1782 ward der Hof vom Blitze angezündet, und sämmtliche Gebäude brannten ab, wurden aber von dem damaligen Besitzer, dem Grafen v. Dernath wieder aufgebauet. Im Giebel des Kuhhauses ist ein behauener Stein eingemauert mit der Inschrift: „Gott schlug, Gott half, Gott helfe weiter, 1782“. - Das Gut hat einen Armenfond von 3266 32 β. Das Capital ist unauflöslich radicirt und der jedesmalige Besitzer vertheilt die Zinsen jährlich an alte Gutsuntergehörige und an Arme, die viele Kinder haben, und ist verpflichtet in den Kirchen zu Lensahn und Altenkrempe die Verwendung der Zinsen öffentlich bekannt zu machen.