Topographie Holstein 1841/I-Z/313
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Datei:Topographie Holstein 1841 IZ.djvu | |
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- An dem Hauptgebäude sind nach vorne 2 Flügel; es hat 2 Etagen mit einem Souterrain. Im ersten Stockwerke sind ein großer Saal und 12 Zimmer, im zweiten Stockwerke außer einem Bibliothekszimmer 13 Zimmer und Stuben; die Hausdiele ist mit schwarzen und weißen Marmor-Platten belegt, und das Dach mit eisernen Platten gedeckt. Es verdient noch bemerkt zu werden, daß das Fundament, eine 8 Fuß hohe Grundmauer, aus einem im Heeschenberge ausgegrabenen, 70 Fuß im Quadrat großen Granitblocke, aufgebauet ward. - Die Inschrift des Hauptgebäudes ist: non sibi, sed posteris. - Die Untergehörigen des Gutes sind zur Rodenbeker Mühle zwangspflichtig. - Zahl der Einwohner: 101, worunter 1 Schmied und 1 Tischler. Die Kinder der Untergehörigen halten sich zur Wroher Schule. - Ueber die Stellung des Reuterpferdes s. Annenhof. - Im Jahre 1793 wohnte auf diesem Gute 3-4 Monate die Gemahlin des Königs Ludwig XVIII. von Frankreich. In ihrem Gefolge waren einige französische Edelleute und der polnische Graf Potocki, wie auch ein Capellan, der in einer dazu eingerichteten Capelle täglich die Messe las. - Nach der Schlacht bei Sehestedt im Decbr. 1813 lag auf dem Hofe der ganze Generalstaab des Generals Walmoden, mit 30 Officieren und 500 Mann, und nach ihrem Abmarsche folgte eine Abtheilung Meklenburger und darauf ein starkes Detaschement Russen.
- Schieren-See
- ein kleiner See nördlich vom Dorfe Ruhwinkel, im Gute Perdöl, der Abfluß in den Stolper-See hat.
- Schieren-See
- ein kleiner See südlich vom Dorfe Grebin, im Gute Schönweide.
- Schierensee, Klein-
- Dorf an einem See gleiches Namens, 2 M. südwestlich von Kiel; Amt Bordesholm; Ksp. Westensee. - Dieses Dorf ward im Jahre 1470 von dem Ritter Gottsche v. Ahlefeld an das Bordesholmer Kloster verkauft, und enthält 3 Vollh., 2 Halbh., 8 Großkathen, 4 Bödenerstellen mit, 1 Bödenerstelle ohne Land un 24 Instenstellen, (5 1/3 Pfl.). Eine nördlich ausgebauete Vollhufe heißt Marienberg. - Schule (50 K.). Zahl der Einwohner: 260, worunter 1 Schmied, 1 Rademacher, 1 Schlachter, 3 Zimmerleute, 2 Schneider, 3 Schuster und 4 Weber. - Es litt während des 30jährigen Krieges von den Feinden bedeutend. - Areal: 631 Steuert., darunter 94 Ton. Wiesen. - Der Boden ist lehmigt und sehr fruchtbar; die Wiesen sind ebenfalls sehr gut und werden durch einen Bach bewässert; alle Hufner besitzen kleine Hölzungen, und die Eingesessenen haben Antheile am Dätgenermoor. - Oestlich vom Dorfe liegt ein abgegrabener Teich, woran der Sage nach ein Dorf namens Bünstorf gelegen haben soll, von welchem auch noch Spuren gefunden werden. Der Teich heißt noch Bünstorferteich. Auch sind einige Schritte vom See auf einer ehemals sehr sumpfigten Wiese noch Spuren einer Burg, welche mit einem Graben umzogen gewesen ist. Im Jahre 1838 fand man hier ein langes und starkes Pfahlwerk, welches sich bogenförmig hinzog; auch sind hier Mauern von sehr großen Ziegelsteinen und Schutt von ehemaligen Gebäuden gefunden.
- Schierensee, am
- s. Grebin.