Groß Rominten
Allgemeine Informationen
Rominten liegt im prußischen Stammesgebiet Nadrauen im Gebiet der Rominte. Der Ort hieß auch Teerbude. Auf der "Königshöhe" wurde ein Aussichtsturm erbaut.
Name
Der Name deutet auf ein heidnisches Heiligtum.
- prußisch "rams, roms" = ruhig, demütig, zahm, sittsam, bescheiden, höflich
- "rambus" = faul, träge
- "romanis" = der Ruhige, Aufmerksame
vgl. dazu
- "Romow, Ramawan" = heiliger Wald, in dem ewige Perkunos-Feuer unterhalten wurden
- "Rombinus" = heiliger Berg bei Ragnit
- "Rominten" = heiliger Hain
Rominter Heide
Auf einer Anhöhe des linken Rominteufers ließe Kaiser Wilhelm 1891 ein Jagdhaus im skandinavischen Stil aus rotgebeizten Fichtenstämmen erbauen. Es war ein einstöckiger Mittelbau mit zweistöckigen Flügeln sowie mit Balkons und Veranden. Im Volksmund hieß es Jagdbude. Der Kaiser kam im September zu Jagd, die Förster hatten dafür zu sorgen, dass ihm auch genug Wild vor die Flinte kam.
"Sie ist nicht die Heide, in der das Heidekraut gedeiht. Die rote Erika wird man dort so leicht nicht finden. Dagegen trifft man mächtige hundertjährige Kiefern und Fichten neben jungem Laubwalde, bestehend aus Eichen, Eschen und Birken. Zwischen großen grünen Farnwedeln schimmert die blaue Glockenblume hervor, umgaukelt von herrlichen Schmetterlingen. Waldbeeren gedeihen in üppigster Fülle. Die dichtbestandenen Reviere bergen einen großen Reichtum an Hochwild. Die Heideflüsse sind reich an wohlschmeckenden Fischen. Die würzige Harzluft kräftigt und weitet die Lungen. Reich ist auch die Heide an seltenen Naturdenkmälern. So finden wir in der Oberförsterei Rominten im Belaufe Szittkehmen größere Flächen mit 150- bis 250jährigen prachtvollen Kiefern von vorzüglichem Wuchs. Eine Kiefer im Belaufe Blindischken zeigt bei 30 bis 35 m Höhe einen Umfang von 3 m. Am Bolzweg fallen dem Wanderer eine Anzahl Kugelfichten ins Auge. Bei anderen Fichten in dem 250 ha großen Hühnerbruche stehen die Spitzentriebe meist nach unten, so daß die Bäume aufgespannten Regenschirmen gleichen. Als Ursache dieser merkwürdigen Bildung wird das Erfrieren der Markröhre angenommen.
In den Beläufen Teerbude, Bludszen, und Blindischken kommt der schöne Straußfarn häufiger vor. Von merkwürdigen Tieren wäre vor allem der Schneehase zu nennen. In dem schwer zugänglichen Hühnerbruch sind stets einige Exemplare vorhanden, und der Kaiser hatte vor einigen Jahren bei einer Pirsch im Schutzbezirk Szittkehmen die seltene Gelegenheit, ein Exemplar zu beobachten, das gerade den Übergang vom Sommerkleide zum Winterkleide zeigte. Der Igel ist oft, besonders auch im Teerbuder Park, zu finden. Der Kolkrabe ist mit einem und der schwarze Storch mit drei Horsten vertreten, während der Schreiadler ziemlich häufig vorkommt, der Tannenhäher keine große Seltenheit ist und Kraniche vereinzelt nisten. Auch Schwarzspecht und Mandelkrähe fehlen nicht, und der aufmerksame Beobachter kann an vielen Wasserläufen der Heide den wunderschön gezeichneten Eisvogel in seinem heimlichen Treiben belauschen.
Erratische Blöcke sind durch die ganze Heide verstreut. Als hervorragend wäre der Findling im Schutzgebiet Dagutschen zu erwähnen, der bei 4 m Länge und Breite eine Höhe von 1,60 m über dem Erdboden zeigt.
Politische Einteilung/Zugehörigkeit
Kirchen
- 1893 Hubertuskapelle, eine norwegisches Stabholzkirche mit 120 Plätzen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
Einzelnachweise
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978,S.159ff
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HARECKKO14EJ</gov>