Kulm (an der Weichsel)

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Südwestprußische Gebiete um 1925
Prußische Stammesgebiete


Allgemeine Informationen

Kulm war das Zentrum des Kulmerland, eines der zwölf prußischen Stammesgebiete. Der Ritterorden begann seinen Eroberungszug von Thorn aus: 1230 Nessau, 1231 Thorn, 1232 Kulm, 1234 Rehden, 1234 Graudenz. Von Kulm aus wurde zunächst Pomesanien erobert: 1234 Marienwerder, 1234 Schlacht bei Christburg, 1248 Christburg, 1248 Preußisch Holland, 1250 Marienburg, dann die kaschubischen Gebiete: 1398 Dirschau, 1398 Danzig.


Der Name beschreibt eine erhöhte Lage.

  • baltisch „kulminai, kulminacinis“ = Höhenpunkt

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Die Grenzen des Kulmer Landes sind bekannt durch die urkundliche Schenkung durch Konrad von Masovien im Jahr 1230. Die Weichsel bildet die Grenze gegen Kujavien und Pomoria superior, die Drewenz gegen das Dobriner Land, die Ossa gegen den Prußenstamm Pomesania. Über die Ossa betrat Hermann Balk prußischen Boden.

Kulmische Handfeste

So heißt die 1233 erlassene Verfassung des Ordenslandes Preußen, durch die Rechte und Freiheiten der neuen Gemeinden gesichert wurden. Grundlage war das Magdeburgische Stadtrecht. Der Orden behielt die Monopole auf Salz, Gold, Silber, See, Jagd und Fischerei.

Das kulmische Recht galt überall außer in großen Städten wie Elbing, Braunsberg, Frauenburg, Memel, wo lübisches Recht nach der Stadt Lübeck galt.

Bauern -meist Deutsche-, die nach kulmischem Recht eingestuft waren, hießen Kölmer oder Cöllmer. Aus den Kölmern ging später die Schicht der Gutsherren hervor. Das kölmische Recht war besser als das magdeburgische. Einheimische Prußen und zugewanderte Zemaiten und Litauer wurden nach dem schlechteren preußischen Recht eingestuft, aber es war immerhin eine Rechtsgrundlage, auf die man sich verlassen konnte. Deshalb zog es auch viele Flüchtlinge aus Polnisch-Litauen an, die dort unter der Willkürherrschaft des Adels zu leiden hatten. Obwohl sie von ihrer Obrigkeit zurückgefordert wurden, behielten die Ordensleute sie meist unter ihrem Schutz.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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