Haus Westerholt

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Herten > Westerholt (Herten) > Haus Westerholt

Lage 19. Jhdt.

Familienname

1225 „Heinricus de Westerholte" .

Einleitung

Godert von der Ruer vom Haus Lüttinghof verkaufte 1463 seinen Anteil an der Freigrafschaft im Vest Recklinghausen für 60 Goldgulden an das Haus Westerholt. Dies war ein alter Allodialbesitz der sich nach diesem Ort benennenden Familie. Adolph von Westerholt trug 1350 das Gut zum Offenhaus an Kurfürstentum Köln auf und erhielt es als offenes erbliches Lehen zurück, wie auch die Vogteigerichtsbarkeit über den Landbesitz des Kurfürstentums Köln im Vest Recklinghausen, was bis 1803 bestand hatte.

Familie von Westerholt

  • Johann von Westerholt (1282) oo Aleydis von Schuren, Kinder
    • Johann von Westerholt

Sohn Johann

  • Johann von Westerholt oo Sophie N., Kinder:
    • Reyner von Westerholt, Bürgermeister zu Recklinghausen

Sohn Reyner

  • Reyner von Westerholt, Bürgermeister zu Recklinghausen oo <1287 Alfradis N., Kinder:
    • Borchard von Westerholt

Sohn Borchard

1350 im Lehnbesitz der Erbvogteigerichtsbarkeit über den Landbesitz des Kurfürstentums Köln im Vest Recklinghausen
1359 Wessel von Westerholt übeträgt seine Burg Westerholt dem Erzbischof Wilhelm von Gennep zum Lehen, so daß das Erzstift Köln die Burg wie ein offenes Haus gebrauchen könne.

  • Borchard von Westerholt oo <>1330 Lyse Unverzagt, Kinder:
    • Reyner von Westerholt,

Sohn Reyner

  • Reyner von Westerholt, Erbvogt, Richter zu Recklinghausen (1372/1414) oo Lysa de Grave, Kinder:
    • Borchard von Westerholt oo Ida Stecke (E:Borchard oo Conigunde)

Sohn Borchard

Erzbischof Diderich Gf. v. Moers hatte am 04.08.1454 den Bernd v. Westerholt mit dem Hs. u. Gericht to Westerholt mit allem Zubehör, mit 6 Mark von Arndt von Dungelen und mit dem Hofe zu Huchtenbroich im Kspl. Bure belehnt, sowie Bernh. Vater Burgart von Westerholt damit belehnt wurde (Daher der Dschüngelberg am Hüchtebroek zu Buer).

  • Borchard von Westerholt oo (04.04.1399 Eheberedung) Ida Stecke (E: Burkhard Stecke oo Kunigunde de Syckenbeke), Kinder:
    • Bernard von Westerholt, Erbvogt

Sohn Bernard

1444 Verkauf von Haus Uhlenbrock durch Goddert Sobbe an Bernhard von Westerholt, dazu Erwerb des Grundes des ehemaligen Burghauses Buer, des Pichelhofes mit der zerstörten Picksmühle, der groeten Hoyve to Paedbecke (Große Pavick) und des Byrbomshofe.
Bernard von Westerholt untersiegelte den Vergleich zwischen Theodorich, Erzbishof von Köln und Gerhard, Herzog von Jülich.

Sohn Hermann

  • Erbsohn Hermann von Westerholt (+1508), Erbvogt, 1486 belehnt mit Haus Westerholt, Heidebrock, Hüchtebrock, Haus Sickenbeck oo <> 1478 Maria von Keppel (E: Hermann auf Dinkelborg und Haus Koppel oo Frederune von Saße zu Koppel)

Erbwechsel / Erbteilung

Bernard von Westerholt wurde 1532 vom Bischof und der Ritterschaft zum Vermittler zwischen Fürst und Stadt Münster in den Religions-Streitigkeiten ernannt, und war 1536 unter denen, die, nach Vertreibung der Wieder¬täufer, Münster eine neue Verfassung gaben.

  • Erbsohn Bernhard von Westerholt (+151554), Erbvogt der Reichshöfe im Vest, 1515 belehnt mit Burg Westerholt und Zubehör, Hof Hüchtebrock, Hof Sickenbeck und Holthof, Erbholzrichter, seit 1527 Herr zu Lembeck oo (25.051515 Ehevertrag) Berta von Lembeck (Erbtochter Johanns oo Margr. v. Raesfeld zu Ostendorf), Kinder.

Sohn Hermann

Her mann von Westerholt betheiligte sich 1556 mit einer in der Region geworbenen Reiterschaar von 1.200 Mann an dem Kriege der Niederländer gegen die spanische Herrschaft.

  • Her mann von Westerholt, Erbsohn zu Westerholt (+1567) oo (06.01.1551 Ehevertrag) Johanna von Duvenvörde (E: Johann oo Hadewig Renesshe), Kinder:
    • Bernhard von Westerholt

Sohn Bernhard

Bernhard von Westerholt, nter ihm wurde Westerholt von den Truppen des amtsenthobenen Kurfürsten Truchsess 1583 eingenommen. Am 07,05.1584 übergab der Haupt¬mann Schloss und Ort an die Truppen des Kurfürsten Ernst von Baiern. Die Wälle wurden geschleift. Bernard IV. von Westerholt, im dreissigjährigen Kriege kaiserlicher Feldwachtmeister und nach der Einnahme Dortmunds durch Pappenheim 1632 Gouverneur der Stadt, fiel 1638 in der Belagerung vor Vechte.

  • Bernhard von Westerholt (1575/1586) 1.oo (30.12.1581 Eheberedung) Anna Sybilla von Aldenbochum zu Heyden
  • Bernhard von Westerholt (1575/1586) 2.oo <> 1586 Etta von Kule zu Wolfenbüttel, Kinder:
  • Hermann Hector von Westerholt

Erbeinigung, Linienwechsel

  • Bernhard von Westerholt zu Uhlenbrock 1.oo Christine Agatha Rensing (E: Vinzens oo Elisabeth Knipping zu Hackfurt u. Wilbring), Erbtochter zu Wilbring, Kinder:
    • Nicolaus Vinzent von Westerholt

Verkauf und Linienwechsel

Johan v. Westerholt erwirbt Haus Lembeck und am 11.05.1643 Haus Westerholt.

  • Johan v. Westerholt oo2. 1600 Etta von Kule zu Wolfenbüttel, Wwe. Bern. v. Westerholt, Kinder:
    • Niclas von Westerholt o

Sohn Niclas

Unter Hermann Otto von Westerholt wurde die alte Ritterburg von den Hessen 1650 und 1653 erobert und niedergebrannt, wobei die Archive verloren gingen.

  • Niclas von Westerholt oo o6.08.1629 Anna von der Recke zu Drensteinfurt, Kinder:
    • Anna Elisabeth von Westerholt, Erbtochter zu Westerholt

Schwiegersohn Hermann Otto

  • Hermann Otto von Westerholt (+13.02.1708), Vetter 4. Grades oo Anna Elisabeth von Westerholt, Erbtochter zu Westerholt, Kinder:
    • Heinrich Bernd Burkhard von Westerholt

Sohn Heinrich Bernd Burkhard

Sohn Ferdinand Otto

Ferdinand Otto von Westerholt, Sohn des Hein¬rich Bernhard Burchard von Westerholt und der Johanna Christiana geborne Freiin von Aschebrock, Erbin zu Schönebeck, heiratete 1714 Maria Agnes Freiin von Ketteler zu Sythen Erbtochter von Sythen und Hoetmar, und erhielt die Güter Giesenberg, Voerde, Heinrichen¬burg, Nesselrath etc. von seinem Oheim, dem Domherrn Adolph Arnold Rötger von und zum Giesenberg zum Verrnächtniss.

  • Ferdinand Otto von Westerholt oo (10.02.1714 Eheberedung) Maria Agnes Freiin von Ketteler zu Sythen Erbtochter von Sythen, Kinder:
    • Joseph Clemens August Maria * 14.11.1720

Fideikommiss

Mittelst Verordnung vom 22.02.1726 errichteten die Gebrüder Ferdinand Otto und Johann Friedrich Burchard von Westerholt aus Westerholt und den andern vorgenannten Gütern ein Fideicommiss und Majorat, wonach dieselben ungeteilt an den ältesten Sohn und in Ermangelung der Söhne an die älteste Tochter fallen. Unter Andern ist in dieser Urkunde auch noch bestimmt, das Burghaus Westerholt zum Hauptsitz und Wohnung zu halten und von jetzt an den Namen von und zu Westerholt-Giesen¬berg zu führen.

Sohn Joseph Clemens August

Joseph Clemens August Maria Freiherr von und zu Westerholt-Giesenberg, Sohn des Ferdinand Otto von Westerholt, verheiratet mit Wilhelmine Franziska von der Recke-Uhlenbrock, war erster Fideikommiss-Erbe und Nachfolger.

  • Joseph Clemens August Maria Freiherr von und zu Westerholt-Giesenberg (+11.05.1762) oo 30.04.1744 Wilhelmine Franziska von der Reck zur Horst, Kinder:
    • Wilhelmine Franziska von Westerholt-Gysenberg, Erbtochter,

Schwiegersohn Famie von Boenen

Friedrich Ludolph Freiherr von Boeuen zu Berge heirathete die Erbtochter Wilhelmine von Wes¬terholt, nahm gemäss fideicomissarischer Bestimmung Namen und Wappen von Westerholt an, wurde mittelst kaiserlichen Diploms vom 27.07.1779 in den Reichsgra¬fenstand erhoben und nannte sich Reichs- und Burggraf von und zu Westerholt-Giesenberg. Der Herzog von Arenberg ernannte ihn, nachdem ihm das Vest Recklinghausen übertragen war, zu seinem Statthalter.

  • Ludolf Friedrich Adolf von Boenen, Erbe der Boenenschen Güter, oo 1769 Wilhelmine Franziska, Erbtochter zu Westerholt, Kinder:
    • Max Friederich von Westerholt-Arenfels, Erbe der Boenenschen Güter
    • Wilhelm Graf von Westerholt-Gisenberg, Erbe zu Westerholt

Feuersbrunst

1830 wurde das neu erbaute Schloss wiederum ein Raub der Flammen und Wilhelm Graf von und zu Westerholt-Gisenberg, baute das 1863 im Bild gezeigte Wohnhaus in edler Einfachheit wieder auf. Ihm folgte im Erbe 1842 Graf Otto von Westerholt, vermählt mit Sophia, Freiin von Fürstenberg-Herdringen.

Literatur

  • Bau- und Kunst¬denkmäler, Kreis Recklinghausen
  • Westerholt-Arenfels, Fritz Graf: Max Friedrich Graf Westerholt. Seine Familie und seine Zeit, 1939.
  • Frin, Herjo: Von Westerholt, ein Adelsgeschlecht der Vestischen Ritter¬schaft, in: Vestische Zeitschrift 82/83 (1983/84), S. 243-326.
  • Burghardt, W.: Bestands-übersieht des „Archivs Westerholt-Arenfels" in Vestischen Archiv Recklinghausen, in: Vestisches Jahrbuch 63 (1961), S. 109-120.
  • Burghardt, W. Das Archiv des adligen Hauses Berge im Vestischen Archiv Recklinghausen, in: Beiträge zur Stadtgeschichte (Gelsenkirchen-Buer) 2 (9167), S. 59-69.
  • Weskamp A. und Pennings, H.: Westerholter Regesten des 13. und 14. Jahrhunderts, in: Vestische Zeitschrift 37 (1930), S. 160-268.
  • Dorider, A. : Personen- und Ortsnamen in den Urkunden des Gräflich Westerholter Archivs von 1400 bis 1430, in: Vestisches Jahrbuch 54 (1952), S. 98-133.
  • Spürk, G. A.: Haus Berge, in: Beiträge zur Stadtgeschichte (Gelsenkirchen-Buer) 10 (1980), S. 45-129.
  • Burghardt, W.: Regesten zur Geschichte Buers aus dem Archiv Westerholt¬Arenfels, in: Beiträge zur Stadtgeschichte (Gelsenkirchen-Buer) 3 (1968), S. 71-97, 4 (1969), S. 79-118.
  • Burghardt, W.: Regesten zur Geschichte Buers aus dem Gräflich Westerholter Archiv, in: Beiträge zur Stadtgeschichte (Gelsenkirchen-Buer) 7 (1973), S. 41-70, 10 (1980), S. 229-263.

Literatur-Suche

Archiv

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