Backmanßlandt
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Backmanßlandt aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv]] Hierarchie
Regional > Litauen > Backmanßlandt
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Backmanßlandt
Einleitung
Backmanßlandt, Bachmann (Kr.Memel) auch Adlig Bachmann oder Bachmannischken (1540 Backmanßlandt, im 18. Jh. Rummelshof und Remelshof), Kreis Memel, Ostpreußen.
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.
- Der Begriff „kölmisch“ bezieht sich auf die Stadt Kulm:
Kulmische Handfeste heißt die 1233 erlassene Verfassung des Ordenslandes Preußen, durch die Rechte und Freiheiten der neuen Gemeinden gesichert wurden. Grundlage war das Magdeburgische Stadtrecht. Der Orden behielt die Monopole auf Salz, Gold, Silber, See, Jagd und Fischerei.
Das kulmische Recht galt überall außer in großen Städten wie Elbing, Braunsberg, Frauenburg, Memel, wo lübisches Recht nach der Stadt Lübeck galt.
Bauern -meist Deutsche-, die nach kulmischem Recht eingestuft waren, hießen Kölmer oder Cölmer. Ihre Besitzungen wurden „kölmisch“ genannt. Aus den Kölmern ging später die Schicht der Gutsherren hervor. Das kölmische Recht war besser als das magdeburgische. Einheimische Prußen und zugewanderte Szameiten und Litauer wurden nach dem schlechteren preußischen Recht eingestuft, aber es war immerhin eine Rechtsgrundlage, auf die man sich verlassen konnte. Deshalb zog es auch viele Flüchtlinge aus Polnisch-Litauen an, die dort unter der Willkürherrschaft des Adels zu leiden hatten. Obwohl sie von ihrer Obrigkeit zurückgefordert wurden, behielten die Ordensleute sie meist unter ihrem Schutz.
Politische Einteilung
Gutsbezirk (Bachmann) 1874 (Rittergut), 1888, und 1907. 1940 ist Backmanßlandt Gemeinde mit den Gütern Bachmann und Schaulen und den Dörfern Schlengen Andres und Wirkutten.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Backmanßlandt gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Backmanßlandt gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Backmanßlandt gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Barschken.
Geschichte
- 16. und 17. Jahrhundert durchweg "Backmeßlandt", erstreckte sich von der Dange (Fluss) bis etwa Corallischken und Baugstkorallen
Besitzer
- 1578 2 Hufen zwischen Kackeln und Lullekracken an Hans Caschub, Fischmeister zu Ruß
- 1603 Pfarrer Neresius, Memel; 1613 4 Hufen, 6 Morgen kölmisch; Grenzbestimmung Kackeln, Löllekragen, Kaitinnen, Eckitten, Pakmohren und Goesen´s Wiesen. Weil er Memeler Soldaten dreimal wöchentlich predigte, erhielt er noch eine sumpfige Wiese zinsfrei. Diese verkaufte seine Witwe 1631 an Kantor Heinrich Glener; dieser 1635 an Christian Huber, kgl. poln.-schwed. Leutnant; dieser 1637 an Levin v. Nolde
- 1612 erhält der Amtsschreiber Merten Heintz 4 davon zurückfallende Bauernhufen zu kölmischen Rechten; 1613 erhält er 4 Hufen des verstorbenen Jakob Göze; 1617 noch 1 Hufe 21 Morgen eines weggezogenen Bauern
- 1627 Obristleutnant Johann Streiff v. Lauenstein als Lehngut von Markgraf Albrecht zu kölmischen Rechten; 1628 auch die Kruggerechtigkeit
- 1638 Levin v. Nolde, ein Kurländer, das Gut zusätzlich zu der sumpfigen Wiese zu adligen Rechten anstelle des Geldes, das der Kurfürst ihm schuldet. v. Levin erweitert: die Hufen des Jakob Pehßen oder Barschken, 1645 die des Johann v. Wildemann und die des Ingenieurs Johann Bates. v. Nolde hatte weitere Besitzungen in Kurland und Preußen, er stirbt 1682 mit 81 Jahren und wird in der Stadtkirche zu Memel beigesetzt
- 1696 Capitain Michael v. Nolde mit Ehefrau v. Koschkull verkauft an seinen Bruder Levin v. Nolde auf Gramsden/ Kurland mit Ehefrau v. Keyserlingk einschließlich zweier Krüge
- 1697 Ewald v. Rummel, Verwandter der beiden
- 1699 Hermann Christoph v. Rummel, sein Bruder, kgl. dän. Major mit Ehefrau Dobrzykowska v. Malinowa, welche verwitwet den Major im Regiment de Brion Hans Heinrich v. Borck(e) heiratet. Nach ihrem Tod 1747 beschließen die sechs Erben, das Gut zu verpachten
- Pächter Capitain Christoph v. Dargitz mit Ehefrau v. Rummel, eine Miterbin
- 1763 Wilhelm Gerhard v. Koschkull, Hauptmann zu Windau und poln. Oberst, der um Janischken, Putzen und Baugstkorallen erweiterte. 1778 Bau des neuen Herrenhauses
- 1780 Seine zweite Ehefrau und kinderlose Witwe Sophie Ursula geb. v. Meerscheidt-Hüllessem oder Hülsen heiratet Otto Johann v.d. Osten-Sacken und mit 59 Jahren den um fünfzehn Jahre jüngeren Witwer mit fünf Kindern, den Landrat Peter Johann Ernst v. Goes (sprich Gohs)
- 1793 bestimmte die dreifache Witwe ihre Güter Bachmann und Lindenhof nebst dem Wald Lapenischke testamentarisch zu einer Knaben-Erziehungsanstalt. Sie starb 1788.
Quelle: Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S. 39 ff
Bewohner
Bearbeiter: V.Freimann
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- 1858
Gut: Michalleck, Pächter, Giede, Rector, Döring, Lehrer
- 1866
Gut: Hasford, Generalpächter
- 1898
Adl. Stiftsgut: Hasford, Generalpächter u. Amtsvorsteher
Erziehungs-Institut, der von Goese-Bachmann'schen Stiftung: Gers, Anstaltinspektor, Hoffmann, Lehrer
- 1909
Adl. Stiftsgut: Radtke, Generalpächter, Tel. 447
Erziehungs-Institut, der von Goese-Bachmann'schen Stiftung: Zander, Anstalts-Inspektor
- 1915
Adl. Stifsgut: Tribukait, Generalpächter, Tel. 427, Voruttau, Amtsvorsteher, Tel. 158
Erziehungs-Institut, der von Goese-Bachmann'schen Stiftung: Zander, Anstalts-Inspektor
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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