Topographie Holstein 1841/A-H/258

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Topographie Holstein 1841
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erbauet und mit vielen architectonischen Verzierungen aus früherer Zeit besetzt. Im Jahre 1814 ist das Innere zweckmäßiger und bequemer eingerichtet. Die Bank. Das Local dieses wichtigen Handelsinstituts befand sich ehemals im Rathhause selbst, bis im Jahre 1825 ein eigenes Gebäude für die Bank nahe am Rathhause erbauet ward; es zeichnet sich durch seine Schönheit aus. Das Stadthaus am Neuenwalle, eines der schönsten und geschmackvollsten Häuser der Stadt, ist von dem Baron v. Görtz erbauet; es war bis zum Jahre 1806 die Wohnung des Kaiserlichen Gesandten. Jetzt sind hier die Wohnung des jedesmaligen Polizeiherrn, mehrere Geschäftszimmer der Polizeibehörde und Versammlungssäle mehrerer bürgerlichen Commissionen. Die Börse liegt dem Rathhause gegenüber; die alte Börse ist unbedeckt und mit einem eisernen Gitter umgeben; über der damals neuen Börse ward in dem Jahre 1557 der Börsensaal erbauet, welcher zu öffentlichen Versteigerungen und zu Versammlungen der Kaufmannschaft dient. Die Börsenhalle in der Bohnenstraße, ein dem Zwecke nach schönes Gebäude, ist eine Privatanstalt und ward im Jahre 1804 eröffnet; sie dient zum Nutzen der Kaufleute; die Halle hat etwa 1800 Abonnenten, von denen jeder für 3 Jahre 100 Mark 3.svg Bco. entrichtet. Im Flügel ist eine Druckerei, worin regelmäßig die Abendzeitung „Börsenhalle“ und die „literarischen und kritischen Blätter der Börsenhalle“ gedruckt werden.
Außer diesen sind noch besonders zu bemerken: das Commercium nahe bei der alten Börse am Fleth. Hier befinden sich die vorhin erwähnte Bibliothek des Commerciums und das Geschäftszimmer des Protocollisten, in welchem alle zum Handelsdepartement gehörende Sachen ausgefertigt werden. Das Commercium wird späterhin seinen Platz in der neuen Börse finden. Das Eimbecksche Haus (Hohe Haus) ein großes schönes Gebäude, welches vormals verschiedenartige Bestimmungen gehabt hat; jetzt sind hier das Haupt-Accise-Comptoir, das Zoll-Comptoir, der Lotteriesaal, das Handelsgericht, das Niedergericht und die Bewaffnungscommission. Unter diesem Gebäude liegt der Rathsweinkeller. Das Zucht-, Werk- und Armenhaus ward im Jahre 1614 erbauet, liegt an der Alster und war ein massives Gebäude, welches, wie früher bemerkt, zum Theil im Jahre 1839 abbrannte. Das Spinnhaus nahe am Zuchthause bei dem Holzdamm, aus 2 Gebäuden bestehend, wovon das älteste im Jahre 1666 erbauet ist. Der Winserbaum, am Ende der Straße beim Dovenfleth, dient zum Arreste, während der Untersuchung, für Hamburgs Bürger. Das Detentionshaus, ein massives, im Jahre 1830 errichtetes, Gebäude mit 2 Seitenflügeln zur Festhaltung von Bettlern, Vagabonden und nächtlich herumstreifenden Mädchen. Das Leihhaus ward im Jahre 1800 erbauet und liegt westlich in der Stadt zwischen der großen und kleinen Michaeliskirche. Dieses Institut ward schon im J. 1652 eingerichtet; die Zinsen für die geliehenen Gelder betragen 6 pC. Die Münze; diese wird aber nicht mehr benutzt.
Hamburg hat Zeughäuser der Admiralität, der Artillerie und Infanterie; Casernen der verschiedenen Truppenarten liegen im alten Wandrahm und am Valentinskamp.
Das Freimaurer-Logenhaus der 5 vereinigten Filiallogen (die große Landesloge) liegt auf der Drehbahn. Sechs andere Filiallogen halten ihre Versammlungen in dem auf den hohen Bleichen neu erbaueten geschmackvollen Logenhause.
Eine Sternwarte liegt in der vormaligen Bastion Henricus auf der