Topographie Holstein 1841/A-H/125

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Topographie Holstein 1841
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Ksp. Crempe; enthält 15 Höfe, 7 Stellen mit, und 6 Stellen ohne Land, von denen 3 Höfe zum Kloster Uetersen und das Uebrige zum Amte Steinburg, Crempermarsch, Kspv. Crempdorf gehören; 4 Kathen mit Land heißen Kloster und ein Wirthshaus in Klein-Crempdorf heißt Springender-Hirsch. - Schuldistrict Crempe. - Zahl der Einwohner mit Altendeich und Landrecht: 251. In Crempdorf sind 2 Krüger, 2 Grützmacher, 1 Brannteweinbrenner, 1 Tischler, 1 Zimmermann und 1 Maurer. - Areal: 507 1/4 Morgen, Marschland. - Im Jahre 1237 schenkte Heinrich von Barmstedt der Uetersener Kirche 52 Staderscheffel Hafer von der Grundhäuer in Crempdorf; 1258 erhielt das Uetersener Kloster von Otto von Barmstedt die Zehnten dieses Dorfes, und im Jahre 1324 bezeugten die Klosterlansten, daß sie jährlich von jedem Viertel Landes diesem Kloster 3 β l. Grundhäuer zu entrichten hätten; 1416 verkaufte Heinrich Kule dem Kloster zu Bordesholm 2 Mark 3.svg Grevenschatt hieselbst.
Crempe
Stadt in der Crempermarsch, und von der Cremper-Aue (Krumbek) umflossen. Br. 53°50'10"; L. 27°9'15".
Dieser Ort, welcher ehemals größer und dichter bebauet war, erhielt wahrscheinlich im Jahre 1260 das lübsche Recht und die Bestätigung desselben von dem Grafen Gerhard im Jahre 1271. Im Jahre 1371 ward derselbe zu einer Stadt erhoben, und 1535 von Johann Rantzau, und späterhin 1598 und 1604 nach damaliger Weise stark befestigt. Diese Befestigungswerke bildeten um die Stadt ein länglichtes regelmäßiges Viereck mit 6 Bastionen; die Festung war mit breiten Gräben umgeben, und mit dem festen Lande durch 4 Dämme und Brücken verbunden. Die 4 Thore hießen Grevenkopper-, Oster-, Elskopper- und Borsflether-Thor. Crempe hielt im Jahre 1628 eine lange Belagerung der Kaiserlichen aus, mußte sich aber aus Mangel an Lebensmitteln ergeben. Bei dem Bürgermeister der Stadt ist noch, aus demselben Jahre, ein auf Leinewand gemalter Abriß dieser Belagerung befindlich, worauf die Stellungen der einzelnen feindlichen Corps bemerkt sind. Es kommen folgende Befehlshaber der Belagerungsarmee vor: Wallenstein, der Graf Schlick, Colloredo, Dobrock, der Graf Corant, der Oberst Zerboni, der Oberst Isolani, der Oberst Gram, der Oberst Coroni, der General Scharfenberg und der Oberst Sparre. Zur selben Zeit brannten in der östlichen Vorstadt 73 Wohnungen, und in der westlichen 55, nebst 3 Ziegeleien ab; in der Stadt selbst wurden damals 41 Häuser niedergerissen und das Holz zu Pallisaden und zur Feurung verbraucht. Nach der Erbauung Glückstadts ward im Jahre 1646 ein Theil der Festungswerke, und in den Jahren 1704 und 1705 der übrige gänzlich geschleift.
Crempe war ehemals, und bis zum Jahre 1627, der Stapelort für den Kornhandel der ganzen Gegend, und die Schifffahrt war ziemlich bedeutend; aber durch die Erbauung Glückstadts, in den Kriegsjahren 1628, 1643 und 1657, durch die schweren Contributionen, weil die Stadt bis 1673 zu 60 Pfl. stand, und durch die Verschlammung der Cremper-Aue, kam der Ort so gänzlich in Verfall, daß in den Jahren 1695 und 1696 nach dem, von der Glückstädtischen Regierung über die Güter der Stadt erkannten, Concurse, alle Ländereien, selbst das Rathhaus, öffentlich verkauft wurden; letztes ward jedoch späterhin durch eine, von Seiten der Regierung gestattete, Lotterie wieder angekauft.
Im Jahre 1775 trug der damalige Statthalter in Veranlassung des Rathhausbaues auf Verwandlung der Stadt in einen Flecken an.
Die Stadt wird in 4 Quartiere eingetheilt und die Zahl der Häuser ist 212: im 1. Q. 65, im 2. Q. 57, im 3. Q. 43 und im 4. Q. 47. Zum 2.