Sziesze (Fluss)

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Die Sziesze (litauisch Šyša) ist ein wasserreicher Fluss, der auf dem zemaitischen Höhenrücken bei Vainutas entspringt. Die Sziesze war zu Ordenszeiten ein strategisch wichtiger Fluss und findet in zahlreichen Berichten der Ordensleute und der "Struter" (Kundschafter) Erwähnung.

Verlauf

Karte des Kreises Heydekrug

Die junge Sziesze nimmt ihren Lauf nach Süden und tritt bei Akmonischken ins Memelland ein. Sie weist überraschend malerische Uferpartien auf. "Hart an der Grenze zu Litauen erhebt sich als Einzelteil des im ganzen hier ziemlich hohen Ufers ein steiler Berg, der oben flach und nach der Landseite mit einer Wallerhöhung versehen ist. Hier soll ein schalauischer Edler seine Burg gehabt haben, der den Ordensrittern im Kampf gegen die Schameiten bestand und dessen Sitz daher von diesen vollkommen verwüstet wurde. Er soll dann vom Orden Coadjuthen zum Lehen erhalten haben, das angeblich nach ihm benannt wurde."

Die Sziesze macht einen Bogen südlich um Coadjuthen, fließt durch ein breites Wiesental um sich dann im Mittellauf beträchtlich zu verengen. Bei Kallnuggen schwenkt sie sanft in nordwestliche Richtung. Bei Mankuslauken/ Meischlauken mündet von rechts das Flüsschen Mirglonas ein. Die Sziesze passiert die Dörfer Paszieszen, Piktaten, Röbsden, Bruiß Pakull, Maszen. Auf dieser Strecke münden von rechts vier und von links ein Flüsschen in die Sziesze, die hier fast geradeaus in Richtung Groß Grabuppen fließt, wo sie einen rechtwinklingen Knick nach Südwesten macht und auf Werden zusteuert. Bei Kallwellischken macht sie einen Rundbogen südlich um Heydekrug, wo sie die Straße Ruß - Prökuls schneidet. "Die Straßenbrücke bei Heydekrug hat eine Öffnung von 29,5 m, die Eisenbahnbrücke bei Werden fünf Öffnungen mit 62,9 m." Ab hier geht die Sziesze in die Memelniederung über und mündet beim Ort Sziesze in die Atmath (Fluss)

Name

Der Name beschreibt das lebhafte Wasser.

  • preußisch-litauisch "šišas" = Mutwilligkeit
  • Nach Peteraitis im Sinne von "knibždynas" = das Gewimmel

Literatur

  • Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.71 (Zitate in Kursivschrift)