Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/060
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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer | |
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- Jene Liebe, die Dir stets erschienen
- In des Liebsten Augen, zu verdienen,
- Das sei täglich Deines Strebens Ziel
- Und zugleich Dein wonnigstes Gefühl!
- Wirst Du diesen Weg in Zukunft wallen,
- Wirst Du täglich ihm noch mehr gefallen,
- Und mein Wunsch ist dann für Euch erreicht,
- Daß kein Glück das Eure übersteigt!
- Wie ein treues Weib mit Seelenblicken
- Den geliebten Gatten kann entzücken,
- Wünsche ich Emil, dem lieben Sohn,
- Blicke als bewährter Treue Lohn.
- Denn was kann der Mann bei allen Gaben
- Dieser Welt von Herzen lieber haben,
- Als der Auserwählten Wonneblick,
- Der ihm sagt: Du bist mein volles Glück?!
- Dieses Glück mag Gott im Erdenleben
- Beiden Euch bis an das Ende geben!
- Und vereint setzt es im Himmel dort
- Dann durch alle Ewigkeiten fort!
- Amen.
Eine ganze Reihe sinniger Gedichte Chr. Spamer's liegen aus jener Zeit vor, in denen sich seine heitere Lebensauffassung, die Zufriedenheit und der Humor seines Gemüts aussprechen, köstliche Gaben, die sich gründen auf sein festes und dankbares Vertrauen auf Gottes Liebe und gütige Führung. Zu seinem Geburtstage 1870 schrieb er folgende frohgelaunte Verse nieder:
- Glücklich sollt' ich werden, wie ich glaube,
- Da ich hatte eine Westerhaube
- Bei dem ersten Eintritt in das Leben,
- Die mir dafür Bürgschaft sollte geben.
- Heute zähle ich schon siebenundsechzig;
- Deshalb, meine Freunde, aber ächz' ich
- Nicht, wie viele von so alten Leuten,
- Die erstorben sind für alle Freuden!
- Nein, mit frohem Dank schau' ich zurücke
- Nach dem unaussprechlich großen Glücke,
- Das in diesem ziemlich langen Leben
- Mir der Herr des Lebens hat gegeben.
- Ehe noch ich konnte an ihn denken,
- War so gütig er, mich zu beschenken
- Mit den besten Eltern, deren Trachten
- Immer war, daß sie mich glücklich machten.