Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/061

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Längst schon ruhen sie im süßen Frieden,
Und ich konnte ihnen nicht vergüten
Ihre unaufhörlich treue Liebe,
Die mir bis an ihren Tod verbliebe.
Läßt sich solche Liebe je vergelten,
Will ich's gerne thun in jenen Welten,
Wo sie hin mir sind vorangegangen,
Um den Lohn schon früher zu empfangen.
Da sie längst zum Himmel sind erhoben,
Will ihr Sohn auf Erden sie nicht loben;
Dennoch glaubt er, daß sich über Beide
Auch ihr Vater in dem Himmel freute.
Als ihr zweiter, lieber Ehesprosse
Ich von Kindesbeinen an genosse
Ungehindert und in vollen Zügen
Jedes ländlich-kindliche Vergnügen.
Was das Vaterhaus mir all gewährte,
Fühlte erst ich, als ich es entbehrte,
Als elfjährig Abschied ich genommen,
Und heraus nach Breungeshain gekommen.
Da begann mein zweites Herzensleiden;
Denn das erste fiel in jene Zeiten,
Als die Drobenmutter von mir schiede,
Und ich in Verzweiflung fast geriethe.
Jetzo aber, trotz der Heimath Nähe,
Ueberfiel nach ihr mich solches Wehe,
Daß ich dachte, fern von meinen Alten
Wär's in Breungeshain nicht auszuhalten.
Doch allmählig konnt' ich mich gewöhnen,
Als verschwunden war das bange Sehnen,
Und wie ehemals in Burkhards heiter
Scherzte nun in Breungeshain ich weiter.
Außer meinen lieben Mitscholaren
Noch zwei Mädchen es hauptsächlich waren,
Die mir durch ihr kindlich-frommes Lieben
Da die Zeit so angenehm vertrieben.
Deshalb konnte nachher ich in Gießen
Auch die erste Zeit nicht froh genießen,
Bis mir da ein andres Mädchen lachte
Und den alten Frohsinn wieder brachte.