Schlesisches Namenbuch/045
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Schlesisches Namenbuch | |
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische | |
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la. Altdeutsche Taufnamen 45 Meffert (Liegnitz [4] Görlitz [3])##, -ä- (Görlitz [3])##, Maffert (Görlitz [1 Opl). Ausgangsform ist der hess. Taufname Mechtfrid, ohne Umlaut Machtfrid, dessen Entwicklungsstufen sich in hess. Urkunden vom 8.-13. Jahrh. verfolgen lassen: Mach(t)frid, Maffrit bzw. Mehtfridus, Meffridus, Meffrit (vgl. ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Fulden-sis und Tradilt. Fuldenses, von Dronke). Noch 1463 Meffridus Montebuer (Kölner Matrikel). Die heutige Verbreitung (Niederschles., Lausitz) entspricht den alten Belegen: Petir Mefferit 1381 Sorau; Familienname Meffrid vor 1400 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 54); Paul Meffert 1572 Liegnitz (Kb. 3); Melchior Meffart 1570 ebd. Maffert ist jüngere mundartl. Form, vgl. Klammt für Klemmt, Hampel für Hempel usw. Vgl. auch die Ortsname Meffersdorf, Kr. Lauban und Maffersdorf in Böhmen (2 Orte), dessen urkdl. Formen im Sudetendt. Ortsnamenbuch" H. l, S. 36 verzeichnet sind. Menzel (Görlitz [129 Liegnitz [75 Hirschberg«° Sagan [##26 Neusalz [##14 ##Öls [13]## ##Glatz [7] ##Neurode [9 ##Neustadt [7] ##Ratibor [5] ##Beuthen [22]##); Patr.: Menzler (##Neustadt [8] ##Ratibor [4] ##Oppeln [2] Liegnitz [2])##, Menzelmann (Neisse). Einer der häufigsten und markantesten Familienname Schlesiens, im 14. Jahrh. beliebte Kurz- od. Koseform vom altdeutsch## Taufname Herman (bei den Tschechen auch Heiligenname!). Mit dem 15. Jahrh. kommen Voll- und Kurzform außer Gebrauch, die kirchl. Fremdnamen dringen vor. Zu Menzler vgl. Seidler, Michler, Hensler u. a. - Belege: Her-menczü (!) 1363/65 B =>? Breslau= Hermenchin = Hermanchin ebd. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 14); Johannes Hermenczil 1344 Liegnitz (##Blutbuch (Liegnitz)## 30); Nycolaus Hermenczil pistor 1349 Liegnitz (Urkundenbuch##). Menczlinus Stoinochsil 1328 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 22); Mencil Altpulser 1328 Schweidnitz; Mencelin von Lantbewe 1324 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 18); Menczil habelust 1351 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 14); Menczil Meynloch vor 1400 Schweidnitz; Menczil Keyser vor 1400 Striegau; noch 1426 Menczil meyssener (Liegnitz, ##Schöppenbuch, 38b). Merbt, Mirbt: Adelsn. Marbod. - Belege: Merbot v. Hugewicz 1369; Merboto v. Czedelicz 1439; Merbot Peschen 1380 B. Nentwig, -wich (##Glatz [21]## ##Neurode [5 ##Landeck [4 ##Schweidnitz [13]## J,g5 Görlitz [7] Neisse ##Oppeln [5] ##Beuthen [5])##. Altdt. Taufname (nand = kühn, wig = Kampf), in Schlesien nur als Familienname (seit dem 16. Jahrh.) belegt, besonders gebirgsschlesisch (Grafschaft Glatz!) Aus dem Südwesten (Elsaß) bringt .Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)##, Mhd. N.buch 29, mehrfach Belege für den Taufname: Nantwigus, Ritter 1186; Nentwigus, Bauer usw. - Belege: George Nentwig 1534 Liegnitz. Der Name ist jüngere Umkehrung von Wignand (siehe Weinhold)! Nieblich (B), Niebling (B), Neblich (##Ratibor [4])##, Näbelung (##Sagan [1])##. Sohn des Nebels, der nebligen Unterwelt". Nibelung ist seit dem 8. Jahrh. als Taufname bezeugt, verbreitet durch die germ. Heldensage, wo er der erbliche Beiname für den Besitzer des Nibelungenhortes ist, in der deutschen Sage also für die Burgunderkönige. Zahlreiche Belege, bes. aus seinem Heimatgebiet am Oberrhein, aus d. 12./13. Jahrh. hat Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## S. 568-570 beigebracht. - Belege: Nitsche Nebelung der botener 1381 Liegnitz, Jacob Nebelung 1438 Liegnitz; Valten Niebli(n)g 1558 Liegnitz, u. a. (Tschersich). Obst (Görlitz [22]## Liegnitz [22]## Sagan [##8 Schweidnitz oft, ##Glatz [4] Hirschberg [3] Neisse R ##Oppeln [9] ##Beuthen [7] ##Öls [4])##. Wahrscheinlich kontrahierte Form von Opitz (Siehe dieses!). Mhd. obisser (Alt-Breslau ) Obsthändler" und der slaw. Taufname Obislav sind zu selten, als daß sie in Betracht kommen könnten. Für die mundartliche Verkürzung zweisilbiger Wörter vgl. man folgende Beispiele: Vgl. Ortsname Babst i Meckl.: 1120 Babic, 1254 villa Babece, 1319 Babitze (altslaw. baba) patron. die Nachkommen des oder der Baba" (Kühnel S. 22). Ortsname Tschirbitz/Liegnitz: ##mundartl. Tschirbs!