Schlesisches Namenbuch/126

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Schlesisches Namenbuch
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Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


126 Iv- Übernamen AbertusMagnus!330ca.Görlitz; Arnold Grossir = A.Gros = Grosse A. (Glatz. Gesch.qu, II, 15. Jahrh.); Nickel Grosz Arnolt genant = Name Grossir = Name Gross (ebd.). Jacob der groze 1355 Glatz. Gründel (##Grünberg [11]## Liegnitz [9] Görlitz [5] ##Glatz [4] Hirschberg [4])##, Gründler (Grünberg Görlitz [3] Liegnitz [3] Neisse). Übername des Fischers: Kunczel Gruntel piscator (!) 1398 Dt.-Brod. Vgl. unter Hering! Gründel ist eine Fischart, auch Gründling! Vgl. das heutige schles. Gründel = schnelles Mädchen (Weinhold; Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 113). - Belege: Familienname Grundil in Alt-BrsL; Hanns Grundil 1448 Görlitz, u. öfter ebd. Peczold Grundeier 1372 Liegnitz. Gru(h)n, Gruner(t) siehe unter II: Herkunftsnamen"!

Done Haase (Görlitz [20]##] Liegnitz [25]##] Hirschberg [10]##] Neustadt [18]##] Brieg [6] Oppeln [11]##] Beuthen [14]##]). Übername: Spottname des Furchtsamen. Vgl. Snellehase in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 113). - Belege: Hannus haze der gurteler 1333 Liegnitz; haze der Jude 1383 Liegnitz; Nickel Haze 1437 Glatz; Jocoff Hase 1494 Görlitz, u. öfter ebd.

Hahn (Liegnitz [38 Görlitz [24]## Grünberg [28]## Bunzlau [10]## Hirschberg [14]## ##Glatz [10]## ##Trebnitz [9 ##Oppeln [2c ##Beuthen [14]##). Die häufige und gleichmäßige Verbreitung deutet auf den. Übernamen Hahn", wie Haase, Adler, Beer usw. Z. T. mag auch die Kurz- od. Koseform von Johannes vorliegen, vgl. Han filius Arnoldi Hellenbrecht 1349 Liegnitz und Grosihan sutor 1372 Liegnitz. - Belege: Nickil Han 1354 Liegnitz (##Blutbuch (Liegnitz)## 15); Hannus Han 1412 Görlitz; Jörg Han 1489 Görlitz. Halbritter (Liegnitz [1])##. Mhd. halpritter nicht vollkommener Ritter" (Lexer), vielleicht auch unehelicher Sproß eines Ritters. Vgl. Halfpape! - Belege: Hannus Halpritter 1366 Löwenberg; Mertin Halbritter 1415 Liegnitz. Haupt (Görlitz [48 Grünberg [14]## Sagan [##7 Liegnitz [13]##). Das alte, noch von Luther vorzugsweise gebrauchte ober- und mittel##deut.e Wort, verdrängt von dem jüngeren Kopf; in Namen auf leibliche und geistige Besonderheiten deutend, wie in den Zss.: Breythawpt, Swarczhawpt in Breslau## (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 111); oder Hertehewpt 1383 Liegnitz; Clugisheut 1427 Glatz; Tummisheubt, Mildinheubt u. a. B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 141); Nickil von Crocow der auch bozeheupt genant ist 1345 B. Vgl. auch unter Mohaupt! - Belege für einfaches Haupt: Tilo cognomento Hewpt aus Sorau 1317 Ratibor; Jocoff Houpt 1444 Görlitz, u. öfter ebd.; Caspar Heubt 1546 Liegnitz; Mar-tinus Hoyptchin 1385 R; Her Nickil Grunhewbt von Czedelicz (1372 in Liegnitz, auch B) dürfte dagegen nach s. grünen Hute (Jäger?) benannt sein. Vgl. unter Kolbe! Haiiptüeisch (Hirschberg [4] Liegnitz [8] Görlitz Neisse), Hetfleisch (Liegnitz [1])##. Wohl Übername des Fleischers (mittelbarer Beruf sname"). Het- ist Mundartform, wie Hettmann neben Hauptmann (tschech. heitman). - Belege: Melcher Hauptfleisch von Liebenthal 1565 Görlitz. Hauschild (Liegnitz« Görlitz [4] ##Glatz [8] ##Öls [5] Neisse R oft), Haunschild (##Brieg [7])##. Haue den Schild", Satzname für Haudegen oder gerichtliche Zweikämpfer. - Belege: Nickil howinschild 1348 Breslau; Nicclos hawenschilt 1402 Liegnitz; Mattz Hewen-schylt 1570 Görlitz. Vgl. Hannus hauwennayl 1380 Liegnitz. Heller (Görlitz" Liegnitz [18]## Hirschberg«). Münzname wie Dryheller und Achczenheller (-haller) im alten Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 121), ursprünglich Übernamen für Zinsbauern. Z. T. mag auch schles. Nebenform von Hiller vorliegen, wie bei Steller = Stiller. - Belege: Baltzar Heller 1546 Liegnitz; Pecze Heller 1362 Breslau; Joh. Haller (sonst stets Heller) 1378 Görlitz, mit ##mundartl. a, wie in Achcenhaller 1387 B. her Hannus von D ... der, der Heller geheysin ist (1353 Glatz). Dr. Dittrich schreibt: ein Heller wechselt urkdl. mit Hiller"!