Gut Kattenau (Landkreis Stallupönen)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 6. Januar 2024, 08:00 Uhr von Bernd Schwendinger Bot (Diskussion • Beiträge) (Bot: Text im Abschnitt Familienprivat-/Zufallsfunde bzw. Forscherkontakte durch Vorlage ersetzen)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Disambiguation notice Kattenau ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kattenau.
Diese Seite gehört zum Portal Stallupönen
Wappen der Stadt Stallupönen

Gut Kattenau

Gutsbezirk im Nordwesten der Kreisstadt
Kreis Stallupönen, O s t p r e u ß e n
_____________________________________________________

Wirtschaftsgebäude auf dem Gutshof in Kattenau, Kreis Stallupönen


Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Stallupönen > Gut Kattenau


Gutshaus in Kattenau, Kreis Stallupönen



Einleitung

Gutshaus in Kattenau, Kreis Stallupönen

Gut Kattenau liegt 12 km von Trakehnen entfernt und grenzte mit dem Vorwerk Alt-Kattenau unmittelbar an die Ländereien von Trakehnen an.

Allgemeine Informationen

Kattenau auf dem Messtischblatt 13100_Kattenau, 1934

Das Gut Kattenau lag im Wegedreieck Stallupönen, Pillkallen, Gumbinnen, 12 km von der Kreisstadt Stallupönen und 12 km nördlich vom Hauptgestüt Trakehnen entfernt. Der Bahnhof war Trakehnen, 9 km abgelegen. Das Vorwerk Amalienau mit seinen rund 250 ha lag 6 km vom Hauptbetrieb Kattenau und 1 km vom Bahnhof Schwirgallen entfernt (Strecke Stallupönen- Tilsit).

Gut Kattenau hatte eine Größe von 576,43 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche teilte sich wie folgt auf: 382 ha Ackerland, 130 ha Wiesen und Weiden, 39 haHolzungen. Seit langen Jahren war der Betrieb auf Veredelung eingestellt. Richard Schawaller, Schwiegervater des letzten Besitzers Paul von Lenski (1866 - 1946), unterhielt eine große Pferdezucht. Er stellt jährlich über 100 Renmonten der Militärskaufkommission vor. Als Privatgestüt durfte er ein eigenes Brennzeichen führen.

Um 1890 konnte Richard Schawaller mit einigen seiner Zuchtstuten die Weltausstellung in Paris beschicken, wo er mehrere Auszeichnungen für seine edel gezogenen Stuten errang. Eine Kartoffelbrennerei mit einem Kontingent von 60.000 Ltr. Brennrecht gab die Grundlage für eine Mastwirtschaft. Die Dreifelderwirtschaft mit Schwarzbrache bedingte eine intensive Schafhaltung. [1]

Politische Einteilung

  • Am 30.09.1928 wurde der Gutsbezirk Kattenau in die Landgemeinde Kattenau, Kreis Stallupönen, eingegliedet

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

  • Die Bewohner des Gutes Kattenau gehörten zur ev.-luth. Kirchengemeinde Kattenau

Katholische Kirche

  • Die wenigen Katholiken der Gegend, meist zugewanderte Arbeitskräfte aus Großlitauen, gehörten zur katholischen Kirchengemeinde Bilderweitschen.

Geschichte

Große Gutsscheune in Kattenau

Das Gut erwarb 1838 August Schawaller vom Amtsrat Major, der gleichzeitig Oberamtmann im Remontedepot Kattenau war. Die Familie Schawaller war mit großer Wahrscheinlichkeit aus der deutschen Schweiz nach Ostpreußen eingewandert, wohl nicht als Glaubensflüchtlinge, und zunächst unter dem Namen Schawalter (Schreibweise erst um 1800 Schawaller) im Kreis Gumbinnen ansässig geworden. 1806 wurde Johann Schawaller Erbpächter des Gutes Dörschkehmen im Kreis Pillkallen. Sein dritter Sohn August (*1810) war der Käufer des Gutes Kattenau.

August Schawaller betrieb die Gutswirtschaft sehr erfolgreich. Er kaufte nicht nur den Kattenauer Krug gegenüber dem Pfarrhaus, sondern auch mehrere kleine Höfe am Rand des Gutswaldes von Kattenau und bildete daraus das Vorwerk Amalienau, gelegen zwischen Burgkampen (Jenutkampen) und Eichhagen (Swirgallen) und benannt nach seiner Frau Amalie. Dieses Vorwerk bezeichnete man 1861 auch als "Gut Schawaller". Gut Kattenau war damals 576 ha groß. [2]

Zahlen der Geschichte

  • 24.06.1874 Bildung des Amtsbezirks Kattenau Nr. 8 aus den Landgemeinden Degimmen, Dräweningken, Kattenau, Kiaulacken, Mikuthelen, Norußuppen, Schwentakehmen, Tutschen und Willkinnen und dem Gutsbezirk Kattenau (10 Gemeinden/Gutsbezirke).
    Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Kattenau.
  • 30.09.1928 Eingliederung der Gutsbezirke Kattenau in die Landgemeinde Kattenau und Schorschinehlen in die Landgemeinde Schorschinehlen.

Verlust der Heimat

Paul von Lenski-Kattenau

Am 17.10.1944 musste Gut Kattenau geräumt werden, und damit fand das Lebenswerk des Besitzers Paul von Lenski-Kattenau ein Ende. So wie im Ersten Weltkriege spielten auch im zweiten Völkerringen die Kämpfe um die Kattenauer Höhen eine entscheidende Rolle und wurden dreimal im Wehrmachtsbericht genannt. Diesen heißen Gefechten fiel auch dieses Mal der größte Teil der Gutsgebäude zum Opfer und fruchtbares Ackerland wurde zu einem verwüsteten Schlachtfeld. Nach all' diesem Erleben schloss Paul von Lenski-Kattenau am 9. März 1946 in Sachsen-Anhalt im 80. Lebensjahr seine Augen und ruht in fremder Erde.

Persönlichkeiten

  • Paul von Lenski-Kattenau
    Die Lenskis waren ursprünglich in Groß und Klein Lensk bei Neidenburg beheimatet. Zu dieser in Ostpreußen bedeutenden Familie gehörte der „kleine Hindenburg“ Paul von Lenski-Kattenau (1866 - 1946), der in Bapken im Kreis Lyck geboren wurde. Er war Landwirt von Beruf und bewirtschaftete ab 1890 selbständig das Gut Breitenstein bei Tilsit, bevor er 1895 das Gut Klein Darkehmen erwarb. Paul von Lenski heiratete Anna Schawaller und trat 1908 nach dem Tod des Schwiegervaters die Gutsherrschaft über Kattenau an.
    Heute wird in Kattenau mit einem Gedenkstein an ihn erinnert.
  • Philip Ruhig (litauisch: Pilypas Ruigys),
    * 31. März 1675 in Kattenau, lutherischer Theologe, Philosoph und Philologe.

Adressbücher

Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Gut Kattenau

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KATNA1KO14FQ</gov>


Quellen, Einzelnachweise

  1. Quelle: Dietrich von Lenski-Kattenau, in "Der Kreis Stallupönen", hrsg. von der Kreisgemeinschaft Stallupönen, Marburg 1970
  2. Quelle: Hans-Peter Schawaller, der an der Chronik der Familie Schawaller und an einer Dokumentation über das Gut Dörschkehmen arbeitet.


Städte und Gemeinden im Landkreis Stallupönen (Ebenrode), Regierungsbezirk Gumbinnen, (Stand 1.1.1945)

Wappen-Ebenrode.jpg

Städte: Stallupönen (Ebenrode) | Eydtkuhnen (Eydtkau) |
Gemeinden: Absteinen | Adlig Budweitschen (Grundhausen) | Alexkehmen (Alexbrück) | Alt Kattenau (Neu Trakehnen) | Amalienhof | Ambraskehmen (Krebsfließ) | Anderskehmen (Andersgrund) | Antanischken (Antonshain) | Antsodehnen (Almen) | Aschlauken (Kalkhöfen) | Bareischkehmen (Baringen) | Bartzkehmen (Bartztal) | Baubeln (Windberge) | Benullen (Weidenkreuz) | Berninglauken (Berningen) | Bersbrüden | Bilderweitschen (Bilderweiten) | Bisdohnen (Blocksberg) | Bißnen | Bredauen | Bugdszen (Klimmen) | Bäuerlich Budweitschen (Finkenschlucht) | Damerau | Datzkehmen (Datzken) | Daugelischken (Pfeifenberg) | Deeden | Disselwethen (Disselberg) | Doblendszen (Parkhof) | Dopönen (Grünweide) | Drusken | Dräweningken(Dräwen) | Egglenischken (Tannenmühl) | Enskehmen (Rauschendorf) | Enzuhnen (Rodebach) | Eszerkehmen (Seebach) | Eymenischken (Eimental) | Gallkehmen (Hohenschanz) | Gawehnen (Scharfeneck) | Germingkehmen (Germingen) | Girnischken (Lichtentann) | Girnuhnen (Rehbusch) | Grieben | Groß Degesen | Groß Grigalischken (Ellerbach) | Groß Lengmeschken (Lengen) | Groß Schwentischken (Schanzenort) | Groß Sodehnen (Grenzen) | Groß Trakehnen | Groß Uszballen (Bruchhöfen) | Groß Wannagupchen (Rohren) | Grünhof | Gudellen (Preußenwall) | Gudweitschen (Gutweide) | Göritten | Jentkutkampen (Burgkampen) | Jocknen (Jocken) | Jodringkehmen (Sinnhöfen) | Jodszen (Hollenau) | Jucknischken (Föhrenhorst) | Jurgeitschen (Jürgenrode) | Kallweitschen (Haldenau) | Karklienen (Hügeldorf) | Kassuben | Kattenau | Kiaulacken (Quellbruch) | Kickwieden | Kiddeln (Sonnenmoor) | Kinderlauken (Kinderfelde) | Kinderweitschen (Kinderhausen) | Kischen (Krähenwalde) | Kischken | Kosakweitschen (Rauschmünde) | Krajutkehmen (Dürrfelde) | Kryszullen (Narwickau) | Kubillehlen (Freieneck) | Kummeln | Kupsten (Hohenfried) | Kögsten (Eichhagen) | Lauken | Laukupönen (Erlenhagen) | Lawischkehmen (Stadtfelde) | Leegen | Lengwehnen (Grenzkrug) | Lucken | Malissen | Matternischken (Matten) | Mattlauken (Hellbrunn) | Matzkutschen (Fuchshagen) | Mecken | Mehlkehmen (Birkenmühle) | Mehlkinten | Milluhnen (Mühlengarten) | Mitzkaweitschen (Ellerau) | Nassawen | Nausseden (Weitenruh) | Nickelnischken (Nickelsfelde) | Noruszuppen (Altenfließ) | Norwieden | Osznaggern (Sandau) | Paballen (Hopfenbruch) | Packern | Pakalnischken (Schleusen) | Patilszen (Brücken) | Peschicken (Altbruch) | Petrikatschen (Schützenort) | Pillupönen (Schloßbach) | Plathen (Platen) | Plimballen (Lehmfelde) | Podszohnen (Buschfelde) | Puplauken (Ulmenau) | Radszen (Raschen) | Raudohnen (Rauhdorf) | Ribben | Rittigkeitschen (Martinsort) | Romanuppen (Mildenheim) | Romeyken (Romeiken) | Rudszen (Talfriede) | Russen | Sannseitschen (Sannen) | Schackummen (Eichkamp) | Schilleningken (Hainau) | Schillgallen (Heimfelde) | Schillupönen (Stolzenau) | Schirmeyen (Brandrode) | Schleuwen | Schluidszen (Lerchenborn) | Schmilgen | Schockwethen (Randau) | Schorschinehlen (Seehausen) | Schuckeln | Schwentakehmen (Schwanen) | Schwiegupönen (Neuenbach) | Schwirgallen (Eichhagen) | Schöckstupönen (Pohlau) | Seekampen | Semmetimmen | Skrudszen (Lengfriede) | Sodargen | Soginten | Stehlischken (Stehlau) | Stobern | Ströhlkehmen (Ströhlen) | Stärken | Sudeiken | Susseitschen (Hochtann) | Szabojeden (Haselgrund) | Szameitkehmen (Weitendorf) | Szapten (Schapten) | Szeskehmen (Hochmühlen) | Szillehlen (Lehmau) | Szillen (Schellendorf) | Szinkuhnen (Schenkenhagen) | Szuggern (Schuggern) | Taschieten (Steinhalde) | Tauerkallen (Tauern) | Trakehnen | Tutschen | Urbszen (Urfelde) | Uszdeggen (Raineck) | Wabbeln | Wagohnen (Wagonen) | Walleykehmen (Teichacker) | Wenzlowischken (Wenzbach) | Wicknaweitschen (Wickenfeld) | Wilken | Willkinnen (Willdorf) | Wilpischen (Wilpen) | Wirbeln | Wittkampen | Wohren


Orte im Amtsbezirk Kattenau ( Landkreis Stallupönen ) Stand 1931

Orte:
Degimmen (Kleindräwen) | Dräweningken (Dräwen) | Kattenau | Kiaulacken (Quellbruch) | Mikuthelen (Michelsdorf) | Noruszuppen (Altenfließ) | Schwentakehmen (Schwanen) |
Tutschen | Willkinnen (Willdorf)


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Gumbinnen (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreise: Insterburg | Memel | Tilsit

Landkreise:

Darkehmen (Angerapp) | Angerburg | Elchniederung | Goldap | Gumbinnen | Heydekrug | Insterburg | Memel | Pillkallen (Schloßberg) | Ragnit | Stallupönen (Ebenrode) | Tilsit | Oletzko (Treuburg)