Haus Loe (Marl-Drewer)
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Haus Loe (Marl-Drewer)
Historische Lage
- Haus Strevelsloe
- Bauerschaft Drewer (Marl)
Status
Zunächst Allodialbesitz, 1373 als castrum erwähnt, dann 1378 als Offenhaus dem Erzbischof von Köln als Landesherrn übergeben und als Erblehen zurück erhalten.
Hauptbesitz
Der Hauptbesitz des Hauses Loe lag in den Bauerschaften Drewer und Löntrop, ihm gehörten u. a. die Loemühle, die Mühle im Dorf Marl sowie zahlreiche Bauernhöfe, ferner das Schultengut Wermeling an der Lippe.
Erstbesitzer
Haus Strevelsloe (in Marl-Drewer) war zunächst der Stammsitz der Familie von Marl.
Besitzwechsel
Ihnen folgte im 14. Jahrhundert die Familie von Loe. 1378 übertrug Wessel van Loe seine Burg Strevelsloe im Kirchspiel Marl dem Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden als Offenhaus. Danach waren die Herren van Loe Gefolgsmänner der Erzbischöfe von Köln.
Familie von Loe
- Wessel von Loe zu Strevelsloe (1359, +1403) oo Hedwig Stecke, Kinder:
- Erbsohn Henrich von Loe zu Loe
- Wessel von Loe oo Elisabeth von Overhaus, Erbin von Haus Vondern zu Osterfeld.
Erbwechsel
- Henrich von Loe zu Loe oo Hilla von Westerholt, Kinder:
- Wessel von Loe, Ritter
- Johan von Loe zu Loe oo Elisabeth von Brüggeney, Erbin zu Doorneburg
- Heinrich von Loe, D.O. Ritter
- Reiner von Loe oo Elisabeth von Calcum
- Gosteke von Loe 00 Bernh, von Huchtebrock zu Gatrop
Am 27.09.1395 übergab Heinrich von Loe und Ehefrau Hildegunt (von Westerholt) wiederum sein Haus zum Loe dem Kölner Erzbischof.
Patronatsherr zu Marl
- 1401 Dezember 20 (in vigilia Thome apostoli). Hinr(ich) (van de)n Loe (1401/1454), derzeit Lehnherr (Patronatsherr) der Kirche zu Marle, Armiger (1454) oo (Hill)iken (1454+), Kindern
- Hinrix
- (R)eyner
- Johann van den Loe, Henrichs Sohn (1453)
Erbteilung zu Dorneburg und Loe
- Johan von Loe (zu Strevelsloe in Marl), Henrichs Sohn (1453) oo Elisabeth von Brüggenay, Erbin zu Doornenburg, Kinder:
- Johan von Loe, Erbe zu Strevelsloe (Marl) oo Margr. Grave zu Hasselt
- Godeken von Loe, Deutsch Ordens Ritter Comtur in Marienfeld
- Walter von Loe, Erbe zu zu Doornenburg
- Johanna von Loe, Stiftsdame zu St. Maria i. Cap. Köln
Erbfolge
- Johan von Loe, Erbe zu Strevelsloe (Marl) oo Margr. Grave zu Hasselt, Kinder:
- Jodocus von Loe zu Loe oo Anna von Strünkede
- Margreth von Loe, Äbtissin zu St. Maria i. Cap. Köln
- Gertrud von Loe oo Joh. von Bronckhorst (ca.1530)
- Anna von Loe NN. von Karthausen
Erbfolge
- Jodocus von Loe zu Loe (1530/40) oo Anna von Strünkede (1530/1570, Wwe. 1544), Kinder:
- (Vorerbe) Bernhard von Loe zu Loe (1557) oo Maria von Heyden (Wwe. 1561)
- (Nacherbe) Waltern von Loe (1565) oo Mettel von Lintelaer
- Margreth von Loe oo Bernhard von Overlaken
- Anna von Strünkede hatte u.a. wohl einen Besitzanteil bon Haus Beckloe mit in die Ehe gebracht.
- Kauften das Mueses Gut in Buer für 150 Floren vor 1544
- Hatten das Strünkeder Gut Beckemerbroich für 1000 Floren in Pfandbesitz.
- Hatte Hennekenshofe in Marl verpfändet (mit Lageskizze).
1557 Mai 9 (am derden Sondage nach Osteren) Bernd von Loe zu Loe kündigt an, daß er 100 Goldgulden Kapital auf nächstkommenden St. Peter ad Cathedram des anstehenden 58. Jahres bei Hermann van Westerholt zu Nonnekinck und seiner Frau Naele drei Malter hardtz korne Recklinckhuser Maß.
- Orig., Urkunde auf Papier. Ruckseite: Klag mit Bernd van Lohe zum Loe auf 100 Goldgulden, so er namens Hermanns von Westerholt der Kirche zu Marll zum besten ablösen wolle de anno 1557.
1561 Januar 7. Erbauseinandersetzungen zwischen Walter von Loe zu Loe und der Witwe seines Bruders Bernhart van Loe, Maria von der Heyden, um 3.000 Goldgulden.
- Beglaubigte Abschrift auf Papier durch den Notar Hermann Voigt ohne Angabe des Datums.
Erbfolge
- Waltern von Loe zu Loe (1550/75) oo Mettel von Lintelaer (Mechelt, geb. Linteloe, Ww. 1592) , Kinder:
- Wessel von Loe, + Köln
- Eberh. von Loe, x 1590 im Svoyenschen Krieg
- Mettel von Loe oo1585 Diedrich von Loe zu Dornburg
Erbfolge Haus Dorneburg und Haus Loe
- Erbtochter Mettel von Loe zu Loe oo 1585 Diederich von Loe zu Dorneburg (Vetter), Kinder:
- Diederich
- Johann
- Joh. Wilhelm
- Jost Melchior
- Ida von Loe
1585 heiratete die einzige Tochter des Wolter van Loe ihren Vetter Dietrich aus dem Hause Dorneburg in Wanne-Eickel. Deshalb blieb der Name Loe weiterhin erhalten. Dietrich van Loe und seine Nachkommen waren Freiherren. Die Eheleute ließen durch den Baumeister Laurenz zwischen 1585 bis 1617 die an der Ecke Rappaportstraße / Hagenstraße im Urkataster eingezeichnete Burganlage neu errichteten.
Erbfolge
- Rittmeister Johann von Loe zum Loe, Erbprovisors der Armen zu Marl (25.01.1629)
Erbholzrichter
- 1624 V 20 Vor Joh. von Loe, Erbholzrichter der Marler und Drewer Marken entleihen die Marler Markengenossen »op der einquartirter hispanischer Reuterey . .. hinuntergepracht und ausgemergelt, da die monatliche Stewer zu Ahusen und anderen Orteren ... auss den Irigen beyzupringen nicht vermöchten, sondern auss Hauss und Hoff verweichen« von Ludgar Ophoff 100 Reichstaler gegen Verpfändung eines Markengrundes hinder Rothmans Kämpe, gt. Ophoffs Theilung, 1624 V 20.
Erbwechsel
- 1651 Juni 1. Vereinbarung zwischen Johann Conradt von Loe, Lehnherr der Kirche Marl, dem Pastor Theod. Werner und den — namentlich aufgeführten — Kerspelsmannen über die künftige Vermeidung unnötiger Kosten bei Gelagen und Hochzeiten, die Bierspende für die Schützen nach der Prozession (künftig aus Marken, nicht Kircheneinkünften) und den Termin der Kirchenrechnungslegung.
- 1678 März 18. Vor Ida Ww. von Loe und Horstmar, Erbholzrichterin der Drewer und Marler Marken, verschreiben Johann Meuser gt. Trux und Frau Mechildt, aufm Plackenbroik bei Marl wohnhaft, den Drewerer Markengenossen 6 Reichstaler, wofür ihnen ein geringer Markengarten im Felde des Heidenkampfs verschrieben wird.
Verkauf Gut Loe
- 1681 Verkaufte Diedrich von Loe (+1705) ein Gut Loe an Johan Loeper aus Münster. Zu diesem Gut gehörte auch der Strieksbusch im Kspl. Borghorst.
- 1682 November 29 Schuldschein des Dieterich von Loe für Michael Darll.
- 1686 Februar 28. Dietherich von Loe bewilligt den Eheleuten Henderich Werner und Cathrin Heuser den von ihrem Vater Wolter Werner erhaltenen Kotten aufm Wiedemhoff samt Garten als Erbpachtkotten,
- 1695 Februar 25 Präsentationen des Theod. Josef Clemens von Loe in Marl
Erben
- Erben des Dietrich von Loe zu Loe waren Wilhelmine von Loe und deren Gatte Christoph Paul von Wiedenbrück, Kinder:
- (1706) minderjährig.
Besitzwechsel
1705 übernahm die Familie von Wiedenbrück das Haus.
Erbwechsel
1759 Belehnung des Wilhelm von Wiedenbrück, Herr zu Loe, mit mehreren Höfen.
Erbwechsel
- 1805 Prozeß "von Wydenbrück" contra Gemeinde Marl betr. Patronat der Frühmessenvikarie BMV.
- Seine letzte Besitzerin war Maria von Krane, geb. Freiin von Wiedenbrück.
Erneute Besitzwechsel
- 1832 ging das Haus in den Besitz des Freiherrn von Twickel über, der es
- 1833 an Theodor Waldhausen aus Essen verkaufte.
- 1863 erwarb der Herzog von Arenberg Haus Loe und ließ es in der Folgezeit abbrechen.
Grabstein
Dieser Grabstein befindet sich im historischen Teil der Pfarrkirche St. Georg in Marl. Wenn man die alte Kirche (sie ist noch Werktagskirche) durch den Kirchturm betritt, ist der Stein unter der ehemaligen Orgelempore, wenn man rückwärts blickt, sofort neben der Tür zu sehen. Der Stein wird links und rechts durch 4 Wappen der Vorfahren eingerahmt. Die Übersetzung des Textes dazwischen lautet: D.O.M.S. - Gott, dem Allerhöchsten, Mächtigsten, Heiland! Hierhin eilen alle, hierhin streben Könige und Bettler. Der erdgeborene Mensch kehrt wieder zur Erde zurück. Der Tod ist Zugang zum ewigen Leben, der Tod selber Pforte des Himmels. Noch am offenen Grabe kehrt für die Gerechten das Leben wieder.
Die wohledlen Walther vom Loe zum Loe und Mechtildt geborene von Lindtloe zur Wallfahrt Eheleute, in Gott entschlafen. Sein Leib im Jahre 1585 am 28. August. Ihr Leib im Jahre 1615 am 30. Dezember. Hier ruhen sanft in schlichten Gräbern der lieben Eltern Gebeine, um wieder zu leben. Zum treuen und lieben Andenken ließen dieses Denkmal errichten Dietrich und Mechtildt von Loe zum Loe und Dorneburg, Eidom und Tochter, Eheleute. Geschehen am 26. Juni 1619.
Hauskapelle
1762 Februar 22. Vertrag betr. Lesung einer sonntäglichen Messe in der Hauskapelle zu Loe mit dem Kloster Leuchterhoff.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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