Diepold von Schweinspeunt

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Diepold von Schweinspeunt (auch Diopuldo de Swininspiunde, Diopuld von Schweinespeunt, Dipold von Acerra * ca. 1156 in Schweinspoint; † 26. Dezember 1225 im Herzogtum Schwaben) war ein deutscher Ministerialer und Kaiserlicher Heerführer.

Seit 1197 Graf von Acerra und ab 1210 zudem Herzog von Spoleto.

Leben

Diopuld von Schweinspeunt entstammte der bayerischen Ministerialenfamilie von Schweinspoint, die im Dienst der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach stand.[1] Häufig, aber irrig, wurde seine Herkunft als Markgraf oder Ritter aus der Familie von Vohburg angegeben.[2] Diopuld war der jüngste von drei bekannten Söhnen des Otto de Suinesbiunt, dem 7. Edlen Herrn zu Schweinspoint. Seine älteren Brüder waren Otto II. und Siegfried.

Diopuld von Schweinespeunt begleitete als Heerführer, Kaiser Heinrich VI. auf seinem Romzug im Jahre 1191.[3] Im Zuge des Angriffs auf das Königreich Sizilien wurde Diopuld im gleichen Jahr zum Burgherren der wichtigen Grenzfeste Rocca d’Arce ernannt. 1197 stieg Diopuld zum Grafen von Acerra auf. Der Welfen-Kaiser Otto IV. ernannte Diopuld 1210 zum Herzog von Spoleto. 1221 hat Diopuld sich dem Deutschen Orden angeschlossen.

Am 26. Dezember 1225 ist Diopuld von Schweinespeunt im Herzogtum Schwaben verstorben, seine Nachfahren leben heute in Deutschland (Bayern) und Italien (Kalabrien, Kampanien, Basilikata, Apulien).

Familie

Diopuld von Schweinespeunt ehelicht 1199 in Italien die Comtessa di Fondi. Aus dieser Ehe sind zwei Töchter und ein Sohn bekannt. Alle drei Kinder werden in Italien verheiratet, die ältere Tochter Adelgasia mit Guglielmo II. Conde di Caserta aus dem Adelsgeschlecht Sanserverino, Sohn des Guglielmo di Lauro Conde di Caserta († 1199).[4] Seinen Sohn Konrad genannt "Kuno" verheiratet er mit der Tochter des Conde Pietro di Calanos. Die zweite jüngere Tochter ist namentlich nicht bekannt.

Guglielmo II., Graf von Caserta, nimmt 1218 Diopuld von Schweinespeunt im Auftrag Kaiser Friedrichs II. gefangen. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes kommt er wieder frei.

Historischer Vertrag

Diopuld von Schweinespeunt wird im Friedensvertrag von Assisi (Carta pacis),[5] ausgestellt am 9. November 1210 in Assisi genannt.

Die „Maiores“ [Grundherren] und „Minores“ [Bürger] von Assisi verbinden sich zu einer Gemeinde, die an die Stelle der alten Feudalherren tritt. Dem „Comune“ gebührt künftig Treueeid und Dienst. Die Bürger von Assisi sind gleichermaßen „Jesu Christi, der hl. Jungfrau [Maria], dem Kaiser, dem König, dem Herzog Diopuldo [von Schweinespeunt], dem Papst oder deren Boten und Legaten“ verpflichtet. Die Bauern vor der Stadt und die Frauen sind von dieser „Comune“ ausgeschlossen.

Der Vertrag vom 9. November 1210 war faktisch die Gründung der Stadtrepublik Assisi. Kurz vor diesem Friedensschluss hatte der Hl. Franziskus halb nackt seine berühmte Friedensrede gehalten. Er stellte sich dabei auf die Seite der Schwächeren, der Minores. Daher wird sein Orden auch Minoriten genannt. Durch diese Friedensrede des Hl. Franziskus kam es dann zum friedlichen Zusammenschluss der bisher stark verfeindeten Mainores und der Minores, zur Gründung der Stadtrepublik Assisi.[6]

Bilder

Bilder mit Diopuld aus dem Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis (Buch zu Ehren des Kaisers über die Angelegenheiten Siziliens, Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern),[7] eine im Jahre 1196 von Petrus de Ebulo in Palermo verfasste Bilderchronik, die die staufische Eroberung Siziliens wiedergibt.[8]




Anmerkungen

  1. Der Territorialbesitz und die Grafschaft Graisbach
  2. Diopuld Herzog von Spoleto in Neue Deutsche Biographie (NDB)
  3. Abschnitt Kaiserkrönung und Feldzug gegen das Königreich Sizilien (1190–1191) im Artikel Heinrich VI. (HRR). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Berardo Pio: Lauro, Guglielmo di. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 64: Latilla–Levi Montalcini. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2005.
  5. Journal Article Il Patto di Assisi Ritorno sulla "Carta Pacis" di 1210. Explore JSTOR
  6. Gunnar Decker: Franz von Assisi – Der Traum vom einfachen Leben. Siedler Verlag, München 2016, ISBN 978-3-8275-0061-8.
  7. Burgerbibliothek Bern Online-Archivkatalog → Codex 120 II
  8. Artikel Geschichte Siziliens. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Siehe auch

Literatur

Karten

Bayerisch Schwaben.jpg

BayernAtlas

Weblinks


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