Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist (Pfarrei)

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Info

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Hierarchie
Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück > Dekanat Osnabrück-Nord > St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei) > Pfarrei Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Im Rahmen der ersten Dekanatseinteilung des Bistums Osnabrück am 5. März 1630 errichtete Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg während des Dreißigjährigen Krieges das Dekanat Osnabrück-Stadt. Neben den Stadtpfarreien wurde aus dem Umland unter anderem auch die Pfarrei in Rulle dem Dekanat zugewiesen, so dass sich eine Struktur ergab, wie sie in der nachstehenden Navigationsleiste beschrieben ist.


Wappen des Bistums Osnabrück Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) 1656-1896

Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Belm | Bissendorf | Rulle | Schledehausen | Wallenhorst


Geschichte

Erste Erwähnung findet der Ort Rulle um 1200, die Erwähnung einer Kirche ist urkundlich erstmals für 1233 belegt, so dass ihre Gründung etwa im 12. Jahrhundert anzusetzen sein dürfte, vermutlich als Eigenkirche des Grafen von Tecklenburg.[1] Albers geht davon aus, dass die Pfarrkirche, die heutige Gnadenkapelle bereits 1180 errichtet wurde, in der Zeit als Graf Simon von Tecklenburg in der benachbarten Stadt regierte.[2] Als Käufer der zu einer curia gehörenden Kirche tritt das 1230 gegründete Zisterzienserinnenkloster in Haste auf, welches im Jahre 1247 nach Rulle verlegt wurde.[1] In diesem Zuge wurde die Pfarrei Rulle im Jahre 1247 dem Kloster inkorporiert.´

Als eigene Pfarrei wird Rulle urkundlich zuerst im Jahre 1240 erwähnt,[1] als nämlich Bischof Engelbert einen Vergleich wegen des Hofes Klein-Peddenpol beurkundet: minori Peddenpole situm in parrochia Rulle. Dieser urkundliche Nachweis setzt eine bereits bestehende Kirche voraus, allerdings fehlen Nachrichten über die Gründung der Kirche.

Es ist also nicht klar, ob die Gemeinde in Rulle zur Domgemeinde oder zu St. Alexander Wallenhorst gehört haben mag. Allerdings gibt es die Sage, dass die Henne, die den Kirchturm von Alt St. Alexander in Wallenhorst zierte, die übrigen Kirchen in der näheren Umgebung ausgebrütet habe. Der Ruller Pfarrer P. Bernhard Estinghausen schrieb 1739: Über die Gründung dieser Kirche ist nichts zu finden; man sagt jedoch, sie sei eine Filialkirche von Wallenhorst; geweiht ist sie dem hl. Ulrich.[2]

Nachdem sich im Jahre 1347 der Legende nach das Wunder des Heiligen Blutes von Rulle ereignet hatte, entwickelte sich Rulle zum vielbesuchten, regionalen Wallfahrtszentrum. Bis 1650 verblieben das Kloster und die Pfarrei den Katholiken.

Das Kloster, dessen Bedeutung schon seit dem späten Mittelalter immer weiter angemommen hate, qurde am 1. Dezember 1802 säkularisiert.

Katholische Kirchen und Kapellen


Wappen des Bistums Osnabrück Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) 1656-1896

Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Belm | Bissendorf | Rulle | Schledehausen | Wallenhorst


Leitende Geistliche

Datum/ Zeitraum Name Kommentar
1233 Eberhard[3]
1247 Johannes[4] Die Nachfolger des Pfarrers Johannes waren bis in das 15. Jhd. hinein zugleich Pröpste des Klosters Rulle.
1556-60 Hinrich Wersen[5][6]
um 1592-1602 Bernhard Sprickmann[6]
1624[6], 1628[2] Bernhard Zurbrüggen
Gerhard Döcking[6]
1648 Bernarding[6]
1650-5 Johannes Plöscher[2] (Plisker[6])
1656-8 Johannes Hanlo[6]
1659 Christian Brandis
Bernhard Busch
1684 Theodor Edeler[6]
1694 Bernhard Geller[6]
1699-1702 Victor Becker[6]
1702-6 Eberhard Gallenkamp[6]
1706-10 Jodokus Baer[6]
1710-8 Heinrich Poll[6]
1718-21 Theodor Isfort[6]
1721-3 Bernhard Deighoff[6]
1723-30 Theodor Holstein[6]
1730-3 Ferdinand Linden[6]
1733-40 Bernhard Estinghausen[6]
1740-9 Christoph Klocke[6]
1749-51 Gerhard Hanloh[6]
1751-4 Balthasar Berhorst[6]
1754-74 Engelbert Levermann[6]
1774-81 Edmund Feldwisch[6]
1781-95 Joseph Korte[6]
1795-1809 Hermann Marx[6]
1809-20 Conrad Sepe[6]
1820-39 Ferdinand Heinrich Broermann[6]
1839-58 Heinrich Franksmann[6]
1858-65 Bernhard Kruse[6] (Pfarradmin.)
1865-87 Carl Wessels[6]
1887 Theodor Burlage[6]
1887-1903 Bernhard Dickebohm[6] (Pfarradmin.)
1903 Bernhard Stehmann[6] (Pfarradmin.)
1903-19 Heinrich Dreyer[6]
1920-52 Wilhelm Gertken[6]
1952-5 Johannes Thomes[6]
1956-64 Bernhard Botterschulte[6]
1964-90 Gerhard Wilken[6]
1990 Heinz-Jürgen Schäfer[6]


Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist sind bei Matricula Online als Digitalisat verfügbar.

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Register und deren Lücken.

Art des Registers Zeitraum Lücken
Taufen ab 1651. Zugreifbar bis 1900.
  • 1657-1678
  • 1682-1687
Heiraten ab 1651. Zugreifbar bis 1920.
  • 1657-1687
Beerdigungen ab 1651. Zugreifbar bis 1920.
  • 1657-1687
Firmungen ab 1831 (nicht digital verfügbar)

Friedhof und Denkmale

Historische Quellen

  • Pfarrarchiv Rulle St. Johannes: (Bestandsverzeichnis ist vor Ort verfügbar)
    • Pfarrchronik ab 1943
    • Katalog der Gründer und Wohltäter des Klosters von 1714
    • Weitere Schriftstücke insbesondere aus dem 19. Jahrhundert

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.
  • Albers, Andreas: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Ev. et Ap., in: 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik., Druck- und Verlagshaus FROMM GmbH & Co. KG, Osnabrück ,1. Auflage, 2001, S. 441-80.

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Albers, Andreas: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Ev. et Ap., in: 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik., Druck- und Verlagshaus Fromm GmbH & Co. KG, Osnabrück ,1. Auflage, 2001, S. 442.
  3. Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 304, als Digitalisat im Internet Archive
  4. Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 513, als Digitalisat im Internet Archive
  5. Acta Osnabrugensia, 2. Teil, Osnabrück 1782, S. 29.
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 6,13 6,14 6,15 6,16 6,17 6,18 6,19 6,20 6,21 6,22 6,23 6,24 6,25 6,26 6,27 6,28 6,29 6,30 6,31 6,32 6,33 6,34 6,35 6,36 6,37 6,38 Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103, S. 411.

Weblinks

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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