Ramutten (Kr.Heydekrug)
Ramutten ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Ramutten. |
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Einleitung
Ramutten (Kr.Heydekrug), Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Hans Rummuth, 1736 Hans Rammutt, Hans-Ramutten
- 1710-1728 Hans Reimutten, Hans Remmutten, Hans Rimmut, Hansrammut, Hansreimutten, Hansremutten [1]
- 1719 Hans Ramuth[2]
- Hans Rammuth, Hans Rimmutt, 1736 Hans Ramutt, 1785 Hans Ramutten, lit. Ramuciai[3]
- Lit. Namen: Ramucziai[4], Ramučiai[5]
Namensdeutung
Der Name beschreibt den Charakter des Ortsgründers.
- prußisch "rams, roms" = ruhig, demütig, zahm, sittsam, bescheiden, höflich
- prußisch-sudauisch "ramint" = beruhigen, besänftigen
- litauisch „rymus, ramus“ = ruhig, behaglich
- "rimu, rimstu, rimtas" = ernsthaft
- "rimti" = ruhig werden, zur Ruhe kommen
Allgemeine Information
- 1785 Königliches Bauerndorf, 1919 Landgemeinde[6]
- Kirchort, 10 km nordöstlich von Heydekrug, mit Wirtshaus und Schule, Gemeinde Tennetal[7]
Politische Einteilung
1785 war Ramutten (Kr.Heydekrug) ein Kgl. Bauerdorf im Amt Heydekrug, 1919 eine Landgemeinde[8]
1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Tennetal; die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den Orten: Eydaten und Ramutten (Kr.Heydekrug).[9]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Ramutten (Kr.Heydekrug) gehörte 1785 zum Kirchspiel Werden und war 1919 selbst Kirchort.[10]
Ramutten (Kr.Heydekrug) ist seit 1902 Kirchspiel, vorher gehörten seine Ortschaften teils zum Kirchspiel Saugen, teils wie der Ort Ramutten selbst zum Kirchspiel Werden.
Geschichte u. Pfarrer
Am 1. August 1895 wurde der Seelsorgebezirk Eydathen aus Teilen von Saugen und Werden begründet und als Hilfsprediger Pipirs bestellt, dessen Sitz später nach Ramutten verlegt wurde. 1900 wurde hier ein Bethaus gebaut, ein "Kirchlein aus Lehm und Heyde". 1900 ging Pipirs nach Ruß. 1900-1902 amtierte Pfarrer Gaigalat, der nach Prökuls als II.Prediger übersiedelte. 1902 wurde Ramutten als Kirchengemeinde selbständig, blieb aber pfarramtlich mit Werden verbunden. 1902-1907 amtierte Prediger Köhler, 1908-1909 Prediger Bartsch, der nach Saugen ging. 1909-1910 verwaltete das Pfarramt Pfarrer Schulz, der von Lasdehnen kam und nach Lauknen ging. 1911 amtierte Kandidat Kreutzer, nachher Prediger Adomat, der 1912 nach Groß Lenkeningken ging, 1913 Prediger Christoleit, der Pfarrer in Rogahlen wurde. Seit 1916 ist Pfarrverweser Missionar Tennigkeit.[11]
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Ramutten (Kr.Heydekrug) gehörten 1912 folgende Ortschaften: Didszillen, Eydathen, Gnieballen, Groß Barwen, Kurpen, Paszelischken, Ramutten, Szagaten.
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher von Ramutten (Kr.Heydekrug) sind verschollen.
siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug
Fotos
Grundsteinlegung und Einweihung
Der Spatenstich für die neue Kirche in Ramutten!
Ida Raskus stellte uns über Mirko Launert Fotos zum Thema neue Kirche zur Verfügung.
Pfarrer Samuel WEIHRAUCH hat die Ehre, den ersten Spatenstich für den Neubau der Ramutter Kirche auszuführen. Hinter dem Pfarrer ist der etwas nach vorne gebeugte Johann Friedrich LAUNERT zu erkennen. Von links (Herr mit hellem Anzug) nach der 3. Person gezählte Mann aus der 2. Reihe. Weitere Namen sind nicht bekannt.
Die Amtszeit des Pfarrers konnte nicht glücklicher beginnen. War er beim ersten Spatenstich dabei, legte den Grundstein und weihte die fertiggestellte Kirche im Jahre 1930 ein. Die Pfarrstelle hielt er dann bis 1944.
Unter der Bauleitung des Vaters von Frau Raskus war die Kirche in zwei Jahren fertiggebaut!
Konfirmationen
Katholische Kirche
Ramutten (Kr.Heydekrug) gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhof
Es gibt einen kleinen Soldatenfriedhof direkt an der ev. Kirche in Ramutten.
In der Kirche selber sind Gedenktafeln zum ersten Weltkrieg untergebracht.
Abschriften der Gedenktafeln in der evangelischen Kirche des I.Weltkrieges auf einer eigenen Seite
Standesamt
Ramutten (Kr.Heydekrug) gehörte 1907 zum Standesamt Trakseden, später war es ein selbständiges Standesamt.
Standesamtsregister
Die Standesamtsregister von Ramutten (Kr.Heydekrug) sind verschollen.
Memeler Dampfboot vom 08.01.1932
Standesamtliche Nachrichten Ramutten
Eheschließungen im Jahre 1931 12(1930: 9). Geboren im Jahre 1931 36 (1930: 21). Gestorben im Jahre 1931 33 (1930: 22).
Memeler Dampfboot vom 31.01.1933
Statistik des Standesamtes Ramutten für 1932.
In diesem Standesamt wurden im Laufe des Jahres 1932 beurkundet (die Zahlen in Klammern sind vom Jahre 1931): Geboren 31 (36), davon männlich 16 (21) und weiblich 15 (15). Gestorben 28 (31), davon 10 (12) männliche und 15 (19) weibliche Personen. Getraut wurden 13 (12) Paare.
Schule
Es war wohl eine ernste Angelegenheit. Die Kinder hatten einen sehr ernsten Gesichtsausdruck.
Drei Kinder konnten benannt werden:
2. Reihe von oben, 2. von links, das Mädchen in der karierten Bluse ist Marta Preugschat
3. Reihe von oben, 2. von rechts, das Mädchen mit dem weißen Kleid ist Lina Kuhlins
4. Reihe von oben, dritter von links, der Junge mit dem blonden Mittelscheitel ist Friedrich Wilhelm Launert
Wer kennt noch mehr Personen und kann ihre Namen nennen?
Kontakt
Bild rechts
Das Bild wurde in den 1980er Jahren aufgenommen. Es ist die ehemalige Wirtschaft der Landwirtin Anna Waitschies.
Mit der Annexion durch die Litauer (1923)
wurde ein Raum des Anwesens zur einer litauische Schule umfunktioniert. Eltern, die ihre Kinder hierher schickten, bekamen Geld von der litauischen Besatzungsmacht.
Fotos der ehemaligen Schule 2021
Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.
Bewohner
- Die Geschichte der Familie Launert ist hier auf einer eigenen Familienseite zu finden: Familie Launert in Ramutten
- Bewohner in Ramutten (Kr.Heydekrug)
Verschiedenes
Karten
Teilauswertung zu Ramutten (Kr.Heydekrug): Memelland, OFB
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>RAMTENKL01SN</gov>
Quellen
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ SEMBRITZKI, Johannes u. BITTENS, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S.184.