Kirlicken
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Hierarchie
Regional > Litauen > Kirlicken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Kirlicken
Einleitung
Kirlicken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Johann Plesten, 1736 Herman Plagsten
- Plagßen, Plagsten[1]
- 1710-1728 Ansplest, Hanspleß, Hansplest, Hans Plest, Plagsten[2]
- 1791/92 Hermannplagsten[3] [1]
- 1730 Stenzel Starost, 1736 Stentzel Starosta, Neusaß Starost, 1774 Hansplest, 1785 Hermann Plagsten, 1871 Kirrlicken, lit. Kirlikai[4]
- 1736 Hermann Plagsten und Stentzel Starost[5]
- 1802 Herrmanplogsten, Kirlikken Stenc. St.[6]
- Lit. Name: Kirlikai[7]
Namensdeutung
Der Name weist auf Vögel. Der Name Plagsten ist ein Spitzname (Schwätzer). Starost ist ein polnischer Titel für einen Verwalter und weist diesen Stenzel (Stanislaus) als Neusiedler aus. Der älteste Name Plest besagt, dass Johann sich hier niederlässt.
- preußisch-litauisch "kirlikas" = Sandregenpfeifer, Flussregenpfeifer
- "kirlikis" = Blut- oder Flachshänfling
- "kirlys" = Wespenfalke, Bienenfalke
- "kirle" = Möwe
- prußisch "plest" = ausbreiten, ausweiten
- "plester" = großes Möbel, das sich nur schwer verrücken lässt
- nehrungs-kurisch "plukštat" = quatschen
- preußisch-litauisch "plakis" = schwätzen, plappern
- ostpreußisches Dialektwort "plachandern" = ein Schwätzchen halten
Allgemeine Information
- 1785 melirtes Dorf, 1919 Landgemeinde[8]
- Verstreute kleine Höfe, 3,5 km südöstlich von Heydekrug, 1939: 230 Einwohner[9]
Angrenzende Orte
An Das Krugland Plagßen | angrenzende Orte |
Im Osten: | Matzigken |
Im Süden: | Hermann Plagsten |
Im Westen: | Werden |
Im Norden: | Matzigken |
Politische Einteilung
1736 gehörte Hermann Plagsten zum Schultz Biethellis Creyß im Amt Heydekrug, Hauptamt Memel[11]
Ab 1737 gehörte auch Stentzel Starost zum Schultz Biethellis Creyß im Amt Heydekrug, Hauptamt Memel (*Org.Text:"sind gemees dem neuen Anschlag des 1737ten Jahres Bauren, weil sie sich Landt aus der Heide Uhrbar gemacht, sind vorher Gärtner gewesen")[12]
1785 gehörte Kirlicken zum Amt Heydekrug.[13]
Die Gemeinde ist gebildet worden aus: Hermann Plagsten, Stenzel Starost und Plogstischken.
1940 ist Kirlicken Gemeinde und Dorf.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kirlicken gehörte 1912 zum Kirchspiel Werden.
Katholische Kirche
Kirlicken gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhöfe
In Kirlicken gibt es zwei alte Friedhöfe.
Lage
Fotos
Friedhof 1
Ein baumbestandener Hügel hinter den Eisenbahnschienen. Herr Dust konnte bei einem Besuch des Friedhofes folgende Notizen machen:
- Bajohr Marie 27.08.1850 - 11.02.19?? (geb. Dommas) Hier ruhen in Gott
- Sarowski Anna 26.02.1871 - 08.11.1930 (geb. Dommas)
- Friederice Gottl. Benjamin 20.11.1822 - 07.08.1890
- Jogschies George 05.07.1859 - 06.02.1896
- Kakszies Kristops 08.04.1826 - 05.12.1883
- Roldszus Daniel 02.05.1864 - 21.10.1901
- Sarowski Anna 26.02.1871 - 08.11.1930
Dies scheint der ältere Friedhof zu sein. Er ist überwuchert, nur einzelne Inschriften sind noch zu lesen.
Standesamt
Kirlicken gehörte 1907 zum Standesamt Gaidellen.
Bewohner
- Bewohner in Kirlicken
- 1719: Plagsten, ein cöllmischer Krug im Heydekrügschen Creyße gelegen, gehört der verwittweten Barbara Reimerin. Quelle:[14]
- 1719: Das Krugland Plagßen hat 23 Morgen, der Barbara Reimerin gehörig.Quelle:[15]
- 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seiten 52,53 Herrmannplagsten und Seite 66 Stentzel Starost [2]
- 1832: Consignation Personal-Decem der Schul-Societät Werden, Stenzel Starost Seite 109 [3]
Genealogische Quellen
- Dezems-Heberegister der Schulsozietät Werden pro 1864/65, mit Kirlicken auf Bild 6.
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KIRKENKO05SH</gov>
Quellen
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
- ↑ Taufbuch Werden 1802
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
- ↑ Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962