Amt Werl
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Amt Werl
Geschichte
Das Herzogtum Westfalen ist mit Napoleon untergegangen, die bis dahin geltende Verfassung, die Rechtsgrundlagen und Verwaltungsstrukturen der jeweiligen Landesherren waren erledigt. Neuer Landesherr in Westfalen wurde das Großherzogtum Hessen, es richtete die Provinz Westfalen ein.
Hessisches Amt Werl (1803-1816)
Das Amt entspricht dem bisherigen Amt Werl bis auf das dem Amt Menden zugeteilte Gut Höllinghofen. Es erhält dazu das Patrimonialgericht Bergstraße. Amtssitz ist die Stadt Werl.
Die Ämter überleben das Ende der hessischen Zeit, werden aber in ihrer Zuständigkeit alsbald auf die Rechtspflege beschränkt („Justiz-Ämter").
Justizamtmann
- 1807 Justizamtmann ist der Hofrat Caspar Anton Floret; am 24. April 1815 wird sein ihm 1807 als Amtsassessor beigegebener Sohn Ferdinand Floret Amtmann.
Archiv
- Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Entschädigungsländer, Großherzogtum Hessen, Bestand Amt Werl.
- Akten darüber sind nicht in das Staatsarchiv gelangt.
Hessisches Rentamt Werl (1803-1816)
Im Rentamt Werl gingen 1806 die vormaligen Klosterrezepturen Kloster Himmelpforten und Oelinghausen auf. Es enthält daher auch Akten des Himmelpfortener Aufhebungskommissars Rupprecht und des Rentmeisters Anthee zu Oelinghausen.
Rentmeister/Rentamtmann
Zum Rentmeister wird am 9. Juni 1805 der Oberamtsakzessist d'Alquen aus Seligenstadt bestellt, der am 28. Juli 1808 staatswirtschaftliches Mitglied der Regierung Arnsberg wird. Ihm folgen als Rentamtmänner 1809 der Hauptmann Schmidt jun. (+1810) und am 15. September 1810 der Hofgerichtsadvokat Franz Wilhelm Tyrell (+ 1816).
Archiv
- Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Entschädigungsländer, Großherzogtum Hessen, Bestand Rentamt Werl.
- Umfang: 57 Aktenstücke. Darin: Einrichtung und Verwaltung der Rentei, Aufhebung der Kolonatverhältnisse, staatsrechtliche Verhältnisse der Ritterschaft, Oberfreigraf Engelhard zu Werl; Generalia der Domänen Oelinghausen und Himmelpforten, desgl. Etats und Brandversicherung (auch Werl betr.), Kornmesser-und Renteidienerrechnungen; Kloster Himmelpforten: Kapitalien und Gefälle, Aufhebung (betr. u. a. Inventar und Gebäude des Klosters), Rückstände, Organisation der Rezeptur Himmelpforten; Verpachtung und Verkauf der Domäne Himmelpforten, Kircheninventar und Pensionen, Forderung Dr. Becker/ Hovestadt, Rechnung und Etat, Naturalbesoldung, Klosterkolonen, Ansiedlungen und Bauwesen zu Himmelpforten, Brückenpacht und Feuerlöschgeräte, Holzanfuhr und Obstlieferung; Soester Propsteilehen der Domäne Oelinghausen, Gefälle in der Soester Börde; Höfe und Ländereien zu Bachum, Brüningsen, Mawicke, Niederense, Stockum; Schulte zu Steinwerk; Gemeinheitsteilung zu Niederense und Oberense, Beilieger und Brinksitzer zu Niederense.
Preußisches Amt
15. Juli 1816 Übernahme des Herzogtums Westfalen von Hessen-Darmstadt in Arnsberg durch den preussischen Oberpräsidenten von Vincke. Der Kreis Soest trat mit dem 01.01.1817 ins Leben, als der zuständige Landrat zu seiner Leitung berufen wurde. Die Provinz Westfalen wurde danach nach preußischem Recht gegründet, als Unterbehörden wurden umgehend Kreise, Bürgermeistereien (Ämter) und Kirchspiele/Schultheißbezirke (Gemeinden) eingebunden.
Die Verwaltungsaufgaben des Amtes Werl gehen 1817 auf das neu eingerichtete Landratsamt Soest über. Die Zuständigkeit des Amtes beschränkt sich nur noch auf die Rechtspflege.
Kirchspiele 01.01.1819
Grundlage der Gemeindebildung hier waren die Schultheißbezirke: Stadt Werl, Oberense, Scheidingen, Westönnen, Gerlingen, Bergstraße, Hünningen, Höingen, Bremen, Waltringen, Büderich, Holtum und Wickede.
Bürgermeisterei Werl 1832/35
- Bürgermeisterei Werl: 7.677 Einwohner, davon
- Stadt Werl: 2.963 Einwohner
- Kirchspiel Scheidingen: 945 Einwohner
- Kirchspiel Büderich: 1.822 Einwohner
- Kirchspiel Westönnen exclusiv Blumenthal und Sieveringsen: 1.290 Einwohner
- die zum Kirchspiel Bausenhagen gehörigen Bauerschaften Wickede und Wiehagen: 217 Einwohner
- Bürgermeister: Theo Fickermann, Amtstaxator
- Beigeordneter: J. Knoop zu Werl
- Beigeordneter: Ph. Potthoff zu Westönnen, Gutsbesitzer
- Stadtrentmeister: Max Calaminus
Neubildung des Amtes Werl
- 31. 10.1841 Landgemeindeordnung: Neubildung von Landgemeinden (Voraussetzung: eigener Etat oder eigene Abteilung im Etat) und von Ämtern (meist dem entsprechend) seit 1843 Bürgermeistereien. 1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter umbenannt.
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